Hagen. Der morgendliche Flockentanz hat Fans und Feinde. WP-Redakteur Martin Weiske gehört nicht gerade zu den Liebhabern des Winterwetters.

Ich hasse es, wenn mich morgens nicht etwa der Wecker, sondern der Schneeschieber des Nachbarn aus den Träumen reißt. Nein, ich bin kein Fan dessen, was andere Menschen eine weiße Pracht nennen. Für mich sind die vom Himmel schwebenden Kristalle in unseren Breiten schlichtweg überflüssig. Wer Winter in dieser Form mag, soll doch bitte ins Allgäu ziehen und sich dort berieseln lassen. Im Ruhrgebiet braucht das kein Mensch.

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Natürlich habe ich dennoch mein molligstes Schuhwerk aus der hintersten Ecke des Schranks gefummelt, eine kuschelige Jacke rausgesucht und artig zu Schippe und Besen gegriffen. Kaum waren Hauseinfahrt und Fußweg entlang des Grundstücks akkurat geräumt, musste ich nach schweißtreibender Tat feststellen, dass ich angesichts der anhaltenden Niederschläge eigentlich prompt wieder von vorne anfangen könnte. Klassischer Winterfrust.

Begleitet vom üppigen Flockentanz führte die Autofahrt gemächlichen Tempos zu Terminen und ins Büro. Wer weiß, wie lange bei dieser Wetterlage die Busse noch rollen? Die Familie berichtete tagsüber von chaotischen Zuständen im heimischen Quartier: Busse standen, der Schnee türmte sich und der Nachbar im Rentenalter fegte bereits zum dritten Mal seinen Bürgersteig frei. Ich entscheide am Abend, mein Auto in der Stadt stehenzulassen und durch die Dunkelheit zu Fuß nach Haspe zu gehen. Nach getaner Arbeit gar keine so üble Erfahrung, um den Kopf wieder freizubekommen.