Hagen. Zwei Jahre nach einer brutalen Tat in Niedersachsen können Spezialeinsatzkräfte einen mutmaßlichen Täter in Hagen festnehmen.
Im Morgengrauen haben Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei bereits in der vergangenen Woche (die Stadtredaktion berichtete) in Hagen einen mutmaßlich gefährlichen Kriminellen festgenommen. Die Elitepolizisten schlichen sich in ein Mehrfamilienhaus und drangen um Punkt 6 Uhr gewaltsam in eine Dachgeschosswohnung ein. Jetzt hat die Polizei über die weiteren Hintergründe des Einsatzes gegen den 33-Jährigen informiert.
Bereits vor zwei Jahren, konkret am 19. August 2022, war es in Werlte (Landkreises Emsland in Niedersachsen) zu einem Raubüberfall gekommen, bei dem ein 83-Jähriger schwer verletzt wurde. Dabei drangen die Täter, so die Ermittlungen der Polizei, zunächst gewaltsam und maskiert in ein Wohnhaus ein. Dort bedrohten sie das dort lebende Ehepaar und durchsuchten die Räume. Zudem schlug und trat einer der Täter auf den 83-jährigen Bewohner ein, der hierdurch schwer verletzt wurde. Die 81-jährige Ehefrau des Opfers blieb unverletzt. Die Täter erbeuteten Schmuck und Bargeld im sechsstelligen Bereich.
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Bundesweite TV-Fahndung
Zu dieser Tat wurden in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ im Februar 2024 Zeugen gesucht. Ein Hinweis, der aufgrund der dort veröffentlichten Bild- und Tonaufnahmen bei der Polizei einging, führte schließlich zu der Festnahme des Tatverdächtigen in Hagen. Sein möglicher, 28-jähriger Komplize befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgrund einer Haftstrafe in anderer Sache in einer Justizvollzugsanstalt.
Ein Stimmenvergleichsgutachten anhand von Tonaufnahmen vom Tatort hatte zuvor den Verdacht gegen die beiden Männer weiter erhärtet, so dass ein Richter des Amtsgerichts Osnabrück auf Antrag der bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück angesiedelten Zentralstelle zur Bekämpfung organisierter und bandenmäßig begangener Wohnungseinbruchskriminalität Haftbefehle erließ.
Durchsuchung der Wohnung
Anwohner waren am Donnerstag der vergangenen Woche in Altenhagen durch laute Knallgeräusche aufgeschreckt worden, als die Fahnder bei dem 33-jähriger Mann zugriffen. Da eine Bewaffnung des Gesuchten nicht auszuschließen war, wurden Spezialkräfte hinzugezogen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und in Hand- und Fußfesseln dem Haftrichter vorgeführt. Mehrere Stunden lang durchsuchten im Anschluss noch Ermittler der Polizei Lingen die Wohnung - dabei kamen auch spezielle Polizeihunde zum Einsatz.