Hagen. SPD und CDU erwartet von der Verwaltung einen verbindlichen Sachstandsbericht zur Zukunft der Hagener Brückenkonstruktionen

Die dramatische Situation rund um die Brösel-Brücken in Hagen soll zum zentralen Thema in der nächsten Ratssitzung am Donnerstag, 22. August (16 Uhr, Ratssaal), werden. Die SPD-Fraktion hat beantragt, dass die Verwaltung an dieser Stelle nicht bloß zur aktuellen Lage an der Altenhagener Hochbrücke „Ebene 2“ informiert, sondern zugleich auch eine ungeschminkte Einschätzung zum Zustand der übrigen kritischen Stahlbetonkonstruktionen abgibt. Darüber hinaus erwarten die Genossen, dass die städtischen Experten über die Verkehrslenkungsmaßnahmen berichten und verdeutlichen, ob es eine Chance gibt, die Finanzamtsschlucht wieder für den Lkw-Verkehr freizugeben, um die Ausweichstrecken zu entlasten.

Zweifel an Glaubwürdigkeit

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Klepper und Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses kritisiert zuletzt: „Der unvorhergesehene ersatzlose Ausfall der Ebene 2 ist genau das verkehrspolitische Desaster, das wir nach Kräften vermeiden wollten. Noch vor wenigen Wochen beruhigte uns die Verwaltung, jetzt ist die Brücke voll gesperrt. Da erwarte ich schon eine vernünftige Erklärung, wie sich der Sachverhalt innerhalb weniger Tage so drehen kann. Ich frage mich, auf welcher Basis Einschätzungen von Gutachtern zustande kommen.“

Die Altenhagener Hochbrücke (Ebene 2) wird keine Verkehre mehr tragen können. Das haben die jüngsten Untersuchungen ergeben.  
Die Altenhagener Hochbrücke (Ebene 2) wird keine Verkehre mehr tragen können. Das haben die jüngsten Untersuchungen ergeben.   © WP | Michael Kleinrensing

„Die noch bei den Haushaltsplanberatungen 24/25 seitens der Verwaltung eingeschätzten Zeiträume und Investitionsbedarfe müssen deutlich verändert werden“, appelliert entsprechend SPD-Fraktionschef Claus Rudel. „Es ist dringend erforderlich, dass eine tatsächlich belastbare Gesamteinschätzung der Situation aller Brücken in Hagen erstellt wird und daraus verbindliche Arbeits- und Zeitpläne abgeleitet werden“, erwartet der Spitzengenosse, dass angesichts der dramatischen Verschärfung der Lage endlich alle Ratsmitglieder ungeschönt ins Bild gesetzt werden.

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Lkw-Öffnung am Finanzamt

„Zwischenzeitlich ist durch eine einseitige Öffnung der Finanzamtsschlucht zu gewährleisten, dass die Lkw-Verkehre nicht die Umleitungsstrecke über die ebenfalls gefährdeten Brücken der B 54 bzw. des Volmeabstiegs nutzen müssen. Außerdem werden somit die unzulässigen Lkw-Verkehre über die Rembergstraße und durch das Wasserlose Tal vermieden“, schlägt Rudel pragmatische Lösungen vor, um den totalen Kollaps abzuwenden.

Des Weiteren sei es noch einmal notwendig, deutlich zu machen, dass die Situation um die Brückensperrung der A45 auch zu dem rasant fortschreitenden Verfall der Verkehrsinfrastruktur beigetragen habe: „Nicht nur die Gemeinden im Märkischen Kreis, sondern auch Hagen hat extreme Auswirkungen zu schultern. Wir sehen hier ein weiteres Mal die Notwendigkeit, dies auch gegenüber dem Land und dem Bund deutlich zu machen“, meint Rudel.