Hagen. Der Zoll hat auf der Baustelle am Ratskeller in Hagen vier vietnamesische Staatsbürger angetroffen. Einer von ihnen sitzt nun im Gefängnis.
Die Polizei Hagen hat auf der Baustelle des Ratskellers in Hagen vier Vietnamesen vorläufig festgenommen, da sie keinen Aufenthaltstitel besaßen und der Verdacht auf illegale Beschäftigung bestand. Einer der Männer bleibt im Gefängnis, die anderen drei befinden sich wieder auf freiem Fuß.
Aufgefallen waren die Männer bei einer Kontrolle des Hauptzollamtes Dortmund, dessen Beamte die Baustelle im Ratskeller überprüften. Dabei wurden acht Personen angetroffen, die zum Zeitpunkt der Kontrolle allerdings gerade Pause machten. Vier von ihnen konnten sich mit einem deutschen Aufenthaltstitel ausweisen, unter ihnen der kommende Betreiber des gastronomischen Betriebes. Alle vier Personen waren vietnamesische Staatsbürger.
Die weiteren vier Männer, nach Auskunft des Zolls der visuellen Wahrnehmung nach ebenfalls aus dem asiatischen Sprachraum, waren gänzlich ohne Ausweisdokumente vor Ort. Lediglich ein ungarischer Aufenthaltstitel konnte über ein Smartphone vorgezeigt werden. Eine explizite Identitätsfeststellung war nicht möglich, ebenso wenig wie eine reibungslose Verständigung.
Verdacht auf illegalen Aufenthalt
Da die vier Männer zwar nicht arbeitend angetroffen wurden, jedoch ein hinreichender Verdacht auf illegalen Aufenthalt in Deutschland bestand, war für das weitere Vorgehen nicht mehr der Zoll verantwortlich. „Dadurch, dass die Personen nicht arbeitend angetroffen wurden, liegt die Zuständigkeit in diesem Fall bei der Polizei und nicht beim Zoll“, so Andrea Münch, Pressesprecherin des Hauptzollamts Dortmund.
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Schnell stellte sich heraus, dass gegen einen der vier Vietnamesen bereits ein offener Vollstreckungshaftbefehl - kurioserweise wegen unerlaubten Aufenthalts ohne erforderlichen Aufenthaltstitel in drei Fällen - vorlag. Der Mann war zu einer Ersatzfreiheitsstrafe von 238 Tagen verurteilt worden. Durch die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro plus Auslagen hätte er die Ersatzfreiheitsstrafe abwenden können. Da er das Geld nicht aufbringen konnte, wanderte er hinter schwedische Gardinen.
Seine drei Kollegen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt und von der Polizei mit einer sogenannten „Anlaufbescheinigung“ an das Ausländeramt der Stadt Hagen verwiesen, das nun für das weitere Vorgehen zuständig ist.
In der ehemaligen Kult-Kneipe „Ratskeller“ am Friedrich-Ebert-Platz soll ein neues Gastrokonzept mit Sushi und asiatischen Speisen unter dem Namen „Oshusi“ realisiert werden.