Hohenlimburg. Im großen Stil entwendeten Ganoven Buntmetall bei der Firma Jörg Vogelsang in Hohenlimburg. Das Unternehmen zieht daraus die Konsequenzen.

Gut 300 Kilo Buntmetall wurden in der Nacht zum Sonntag vom Gelände der Firma Jörg Vogelsang in der Spannstiftstraße fortgeschleppt und entwendet. Die Täter sind unbekannt.

Der Einbruch muss sich nach Recherchen der Polizei Hagen irgendwann zwischen 3.30 und 10 Uhr am Sonntagmorgen ereignet haben; wahrscheinlich ist aber, dass die Diebe im Schutze der Dunkelheit vor dem Unternehmen für Umformtechnik in Hohenlimburg anrückten. Höchstwahrscheinlich benutzten sie ein Fahrzeug, um das gestohlene Metall abzutransportieren.

Mehr als 300 Kilogramm Buntmetall (hier ein Symbolbild) wurden von dem Gelände der Firma Jörg Vogelsang im Lennetal gestohlen.
Mehr als 300 Kilogramm Buntmetall (hier ein Symbolbild) wurden von dem Gelände der Firma Jörg Vogelsang im Lennetal gestohlen. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Die Polizei vermutet außerdem, dass die Täter sich dem Firmengelände aus Richtung Lenne näherten. Dabei trampelten sie auf dem Weg zu ihrem Einbruchsziel, so rekonstruierte es die Kripo, Strauchwerk platt. Anschließend schnitten die Gauner Löcher in zwei Zäune und rissen diese nieder, um mit dem Fahrzeug passieren zu können. Möglicherweise wurde der Wagen dabei beschädigt.

Schloss am Container geknackt

Jedenfalls erreichten sie schließlich ihr Ziel, einen vor der Firma Vogelsang postierten, allerdings verschlossenen Container, in dem das Unternehmen seinen Metallschrott lagert. Dabei handelt es sich vor allem um sogenannten Erodierdraht, der viel Messing enthält und der bei Vogelsang vornehmlich dazu genutzt wird, um aus Stahlblöcken Teile auszuschneiden. „Das geschieht auf außerordentlich feine und präzise Weise“, berichtet Geschäftsführer Ulrich Flatken. Es könne im Bereich von tausendstel Millimetern gearbeitet werden.

Das dürfte die Diebe allerdings kaum interessiert haben. Für sie hat das gebrauchte Metall nur einen Verwendungszweck: es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, was angesichts der recht hohen Preise, die für Buntmetall gezahlt werden, immer noch ein lohnendes, wenn auch kriminelles Unterfangen darstellt. Jedenfalls gelang es den Tätern, die Schlösser an einem Container zu knacken und große Mengen des darin befindlichen, wertvollen Schrotts zu entwenden. „Den Tätern sind über 300 Kilo Buntmetall in die Hände gefallen“, berichtete Polizeisprecher Sebastian Hirschberg.

„Den Tätern sind über 300 Kilo Buntmetall in die Hände gefallen“

Sebastian Hirschberg
Pressesprecher der Polizei Hagen

Teile der Beute verstreut auf der Werkstraße

Der offizielle Marktpreis des Diebesgutes lag nach Auskunft von Vogelsang-Geschäftsführer Flatken am Montag bei 3,95 Euro pro Kilo. Den Dieben gelang mit ihrer Beute unerkannt die Flucht. Allerdings ließen sie auf der Werkstraße haufenweise Draht zurück, was darauf hindeutet, dass sie bei ihrem Vorgehen gestört wurden und das Firmengelände überhastet verließen.

Flatken ist überzeugt, dass die Täter über Insiderwissen verfügten und ihnen genau bekannt war, wo der begehrte Metallschrott gelagert war, sonst wären sie kaum so zielbewusst vorgegangen. Zudem wurde das Unternehmen vor Jahresfrist schon einmal von Metalldieben heimgesucht. Auch damals seien den Tätern Unmengen an Buntmetall in die Hände gefallen, erinnert sich der Geschäftsführer.

Als Konsequenz aus dem abermaligen Diebstahl will Flatken Überwachungskameras und Bewegungsmelder auf dem Firmengelände anbringen lassen: „Daran werden wir nach diesem erneuten Fall nicht herumkommen.“ Denn ein potenzielles Opfer von einschlägigen Tätern bleiben Firmen wie Vogelsang, die im Produktionsprozess große Mengen Metall verarbeiten, auch in Zukunft.

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Die Ermittler der Polizei Hagen nehmen Zeugenhinweise, insbesondere zu verdächtigen Feststellungen und Fahrzeugen, unter der Telefonnummer 02331-986 2066 entgegen.