Hagen. Auf der Talbrücke Volmeabstieg gilt ab sofort Tempo 60 statt 100. Außerdem ändern sich die Spuren. Das marode Bauwerk muss saniert werden:
Als wäre die Liste der maroden Brücken in Hagen nicht schon lang genug, kommt nun ein weiteres Bauwerk hinzu: Die Talbrücke am Volmeabstieg - eine der größten Brücken im Stadtgebiet - ist marode und muss in den nächsten Jahren saniert werden. Das teilt der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW auf Anfrage dieser Zeitung mit. „Das Bauwerk ist nicht mehr so fit, wie es sein sollte, und wird mittelfristig erneuert. Bis dahin wird es aber noch Jahre dauern“, sagt Andreas Berg, Sprecher Straßen.NRW.
„Das Bauwerk ist nicht mehr so fit wie es sein sollte und wird mittelfristig erneuert. Bis dahin wird es aber noch Jahre dauern.“
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Tempo reduziert
Um die Talbrücke zu entlasten und Zeit für die Vorplanung zu gewinnen, gilt für den Verkehr auf der Brücke ab sofort nur noch Tempo 60 statt wie bisher Tempo 100. Außerdem gilt ein Überholverbot in Fahrtrichtung A45-Auffahrt bei Haßley, und Lastwagen müssen mindestens 50-Meter-Abstand einhalten, wenn sie die Brücke befahren. Die entsprechenden Schilder stehen bereits.
Neue Markierungen bis Oktober
Geplant ist derweil noch, die Fahrspuren auf der rund 660 Meter langen Brücke zu verkleinern. Künftig soll der Verkehr gen Mitte über die Brücke geführt werden - weg von den filigranen Randplatten, hin zu dem massiven Hohlkörper im Zentrum. Heißt: Die zwei Fahrspuren in Fahrtrichtung A45-Auffahrt sowie die eine Fahrspur in der Gegenrichtung werden jeweils um 50 Zentimeter verkleinert. Dafür wird die jetzige Fahrbahnmarkierung auf der Brücke komplett abgefräst und durch neue Fahrstreifen ersetzt. Bis spätestens Oktober dieses Jahres sollen die neuen Markierungen aufgebracht werden, der Auftrag wird derzeit vom Landesbetrieb ausgeschrieben.
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Eine Vollsperrung der Brücke wegen der Markierungsarbeiten werde es aber nicht geben, sagt Berg. „Es wird wahrscheinlich mit einer halbseitigen Verkehrsführung gearbeitet.“
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47 Jahre alte Bausubstanz
Die Talbrücke am Volmeabstieg überspannt in bis zu 40 Metern Höhe die Dächer von Delstern ebenso wie die Volme und die Bahngleise gen Rummenohl. Mit der Volmetalstraße zählt sie zu Hagens größten Straßen- und Brückenbauwerken. Fünf Jahre dauerten einst die Bauarbeiten an der Talbrücke. Wurde sie vor 47 Jahren feierlich vom damaligen Oberbürgermeister Rudolf Loskand und Vertretern aus Bund und Land eröffnet, reiht sie sich heute in die lange Liste der maroden Brücken im Stadtgebiet ein.
Sanierungsstau bei Brücken
Dabei erreicht die Auto- und Lkw-Fahrer in dieser Stadt eine Hiobsbotschaft nach der nächsten: So musste die marode Hochbrücke, die Delstern mit der Hagener Innenstadt verbindet, notsaniert werden. Längst baufällig ist auch die städtische Fuhrparkbrücke nahe der HEB-Zentrale. Der Beton-Koloss ist nur noch bis 2028 standsicher und darf von Lastwagen nicht mehr befahren werden, genau wie neuerdings die marode Hochbrücke „Ebene 2“ in Altenhagen. Auch die sich anschließende Eckeseyer Brücke, die sich über die Hauptstrecken in Richtung Hagener Hauptbahnhof erstreckt, hat keine Ewig-Perspektive mehr.
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Abrisse im Lennetal
Doch der Sanierungsstau trifft nicht nur den Hagener Stadtkern. Im Lennetal will der Landesbetrieb Straßen.NRW in den kommenden Jahren gleich sechs Brücken hintereinander abreißen und erneuern, was erhebliche Verkehrsbelastungen in dem ohnehin stark frequentierten Industriegebiet befürchten lässt. „Wir können uns über Arbeit sicher nicht beschweren“, nimmt Andreas Berg, Straßen.NRW, die immer neuen Sanierungsprojekte mittlerweile ernüchtert zur Kenntnis.
A45-Brücken marode
Auf den Autobahnen rund um Hagen ergibt sich ein ähnliches Bild: So sind auch die A-45 Brücken Brunsbecke und Kattenohl in die Jahre gekommen und müssen langfristig durch Neubauten ersetzt werden. Wann an diesen Brücken die Bauarbeiten starten, das ist noch unklar.
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