Hagen. Der Wahnsinn um den Verkehr in Hagen erreicht mit der Sperrung der „Ebene 2“ eine neue Dimension. Es braucht endlich ein nachhaltiges Konzept.
Kilometerweite Ausweichrouten aufgrund der Schadstoffbelastung an der Finanzamtsschlucht, Tempo 10 auf der Hochbrücke Eilpe, eine für Lastwagen gesperrte Fuhrparkbrücke, dazu noch das Desaster rund um die gesperrte Rahemedetalbrücke an der Autobahn 45, das dem Volmetal, der Selbecke und Eilpe zu Stoßzeiten wahre Verkehrskolonnen beschert. Kurzum: Der Verkehrswahnsinn in und um Hagen hat schon längst eine nicht mehr ertragbare Dimension angenommen.
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Und als sei all das nicht schon genug, nun auch noch diese Nachricht: Die Hochbrücke „Ebene 2“, die vom Kegelcasino aus hinter dem ehemaligen Arbeitsamtsturm in Richtung Altenhagen führt, ist nicht mehr tragfähig. Sie wird für Lastwagen komplett gesperrt. Damit wird - insbesondere für auswärtige Lastwagenfahrer mit überforderten Billig-Navis - immer rätselhafter, auf welchen Routen sie überhaupt noch in und durch die Hagener Innenstadt rollen dürfen.
Ein Desaster für Spediteure
Ein Desaster ist der neue Ist-Zustand aber auch für heimische Spediteure: Wer zum Beispiel schwere Stahl-Coils von Haspe aus nach Hohenimburg transportieren will, dem kann man künftig nur viel Glück wünschen. Der einzig mögliche Weg scheint dann über die Körnerstraße und den überlasteten Kreisverkehr an der Badstraße sowie über die ebenso marode Volmebrücke in Richtung Autobahnzubringer zu führen. Ein Unterfangen, das kaum vergnügungssteuerpflichtig ist.
Gekniffen ist künftig auch der Einzelhandel in der Innenstadt. Wer per Lastwagen angefahren wird, der mag schon jetzt erahnen, dass sich vereinbarte Lieferzeiten kaum halten lassen.
Auch Eckeseyer Brücke ohne Perspektive
Dabei ist die Hochbrücke „Ebene 2“ keineswegs die Letzte, die in nächster Zeit den Geist aufgeben wird. Von der sich anschließenden Eckeseyer Brücke, die sich auch noch über die Hauptstrecken in Richtung Hagener Hauptbahnhof erstreckt, wissen die Experten schon jetzt, dass sie keine Ewig-Perspektive mehr hat.
Was Hagen jetzt braucht, ist ein nachhaltiges Konzept, in dem genau festgelegt wird, wann welche Problem-Brücke angegangen wird. Und zwar nicht in einer fernen Zukunft, sondern am besten sofort.