Hagen. Am Hauptbahnhof in Hagen steht die erste „Mobilstation“. Zum Angebot gehören Schließfächer und eine kostenlose Rad-Reparaturstation.

Radfahrer am Hauptbahnhof bekommen neue Angebote: Nachdem Fahrradboxen und Sammelabstellplätze am Berliner Platz bereits zum kostenpflichtigen Parken des Gefährtes einladen, gibt es nun auch eine Schließfachanlage, um gegen Gebühr dort Fahrradtaschen und Helme sicher zu verstauen. Jedes Fach besitzt zudem eine Steckdose, die das Laden von E-Bike-Akkus ermöglicht.

Insgesamt 16 Fächer besitzt die neue Schließfachanlage der Mobilstation am Berliner Platz. Dort können Fächer gegen Gebühr für Tage, Wochen, Monate oder gleich Jahre angemietet werden. Jedes Fach besitzt eine Steckdose, an der etwa E-Bike-Akkus geladen werden können.
Insgesamt 16 Fächer besitzt die neue Schließfachanlage der Mobilstation am Berliner Platz. Dort können Fächer gegen Gebühr für Tage, Wochen, Monate oder gleich Jahre angemietet werden. Jedes Fach besitzt eine Steckdose, an der etwa E-Bike-Akkus geladen werden können. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Reparaturstation für Räder

Neben der Schließfachanlage steht eine neue Radluft- und Reparaturstation, die verschiedene Werkzeuge und eine Luftpumpe kostenlos bereithält. Reparaturstation, Abstellplätze, Schließfächer, dazu eine neue Info-Stele, die auf einen Blick das Mobilitätsangebot am Hauptbahnhof von Bushaltestelle bis Taxistand auflistet und die E-Roller von Lime. Damit ist die erste „Mobilstation“ auf Hagener Grund komplett.

Von Bushaltestelle bis Taxistand: Eine neue Info-Stele am Berliner Platz listet auf einen Blick das Mobilitätsangebot am Hagener Hauptbahnhof auf. Der Wegweiser gehört zur neuen
Von Bushaltestelle bis Taxistand: Eine neue Info-Stele am Berliner Platz listet auf einen Blick das Mobilitätsangebot am Hagener Hauptbahnhof auf. Der Wegweiser gehört zur neuen "Mobilstation" am Bahnhofsvorplatz. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Radverkehr stärken

Das Ziel: Verkehrsträger verknüpfen und Radverkehr stärken. Ein Vorbild für weitere Mobilstationen, die sukzessive an vielen Orten im Stadtgebiet aus dem Boden sprießen sollen. Kleine Pflänzchen der großen Mobilitätswende, um das Auto im Stadtverkehr langfristig unattraktiv zu machen. Bei der Lageplanung monierten Stimmen aus der Politik, die Mobilstationen müssten dort stehen, wo sie vor allem Autofahrern ständig ins Auge fielen. „Autofahrer sind nicht die Zielgruppe“, betont derweil Baudezernent Henning Keune. Es komme vielmehr auf die Bahnreisenden an.

„Autofahrer sind nicht die Zielgruppe. Es kommt auf die Bahnreisenden an.“

Henning Keune, Baudezernent, über die neue Mobilstation am Hauptbahnhof

Verkehrsträger verknüpfen

Mit der neuen Mobilstation habe man am Hauptbahnhof einen Anlaufpunkt geschaffen, der Schienenverkehr, öffentlichen Personennahverkehr, Abstellanlagen für Fahrräder sowie Schließfächer und Reparaturmöglichen für Räder verknüpft. Das Umsteigen auf die verschiedenen Verkehrsträger wolle man am Bahnhof möglichst leicht machen. Dazu seien neben Bahn, Bus, Taxi, Fahrradabstellanlage und E-Rollern künftig auch Leihfahrräder angedacht. Auch ein Zweirichtungsradweg in der Bahnhofsstraße ist geplant, um Hauptbahnhof und Innenstadt für den Radverkehr besser zu verbinden.

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Grundsätzlich offen zeige man sich auch für das Thema „Car-Sharing“, so Keune. Also ein Angebot, um Autos mit anderen zu teilen. „Hier hat sich bisher aber kein Markt ergeben.“

(von links) Ann-Kathrin Rehm (Sachbearbeitung ÖPNV-Planung), Jana Funke (Abteilungsleitung Verkehrsplanung) und Baudezernent Henning Keune vor dem Sammelabstellplatz für Räder am Hauptbahnhof. Dort ist die erste „Mobilstation“ in Hagen entstanden.
(von links) Ann-Kathrin Rehm (Sachbearbeitung ÖPNV-Planung), Jana Funke (Abteilungsleitung Verkehrsplanung) und Baudezernent Henning Keune vor dem Sammelabstellplatz für Räder am Hauptbahnhof. Dort ist die erste „Mobilstation“ in Hagen entstanden. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Nächste Mobilstation in Vorhalle

Die nächste Mobilstation soll am Vorhaller Bahnhof entstehen, gibt Verkehrsplanerin Jana Funke einen Ausblick. Schließlich wird dieser Bahnhof in drei Jahren als Aushängeschild für die Stadt sehr relevant, wenn Gäste von Auswärts im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 den Seepark besuchen wollen. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn plane man, den maroden Bahnhof in Vorhalle plus Umfeld umzugestalten. Verbunden mit Abriss und Neubau des Bahnhofsgebäudes soll besagte Mobilstation entstehen. Wie diese aussehen soll, dazu werden nach Willen der Stadt mehrere Planungsbüros verschiedene Varianten erarbeiten. Anschließend werde eine Variante ausgewählt und weiterverfolgt.

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Langfristiges Projekt

Langfristig soll ein Netz von 16 Mobilstationen in Hagen entstehen, vor allem an S-Bahnhöfen und in den Stadtteilen. Bis alle Mobilstationen fertig sind, wird es allerdings noch dauern - „bis weit in die 2030er-Jahre“, schätzt Baudezernent Keune.

Die Buchung der Radboxen, der Sammelabstellanlagen und der neuen Schließfächer am Hauptbahnhof ist über die Buchungsplattform „DeinRadschloss“ auf www.dein-radschloss.de möglich. Mietkosten der Schließfächer: 1 Euro pro Tag, 5 Euro pro Woche, 10 Euro pro Monat oder 70 Euro pro Jahr.