Breckerfeld. Jens Pawlak hat vor Jahren seine „School of Rock“ in Breckerfeld gegründet - er möchte seine Begeisterung für die Musik weitergeben. Ein Besuch.
Früher war hier unten im Haus in der „Illkatte“ mal ein Schießstand. Daran erinnert heute nur noch ein alter, verbeulter Kugelfang. Geschossen wird hier heute nicht mehr. Hier wird Musik gemacht. In einem kleinen Studio, dass der Breckerfelder Jens Pawlak in seinem Keller selbst ausgebaut und eingerichtet hat.
Jens Pawlak ist Hobbymusiker mit Leib und Seele, hat in mehreren Bands gespielt, sich fast alles zum Gitarrenspielen angelesen oder selbst beigebracht. Letztlich war es ein Film, der ihn dazu inspiriert hat, den alten Keller auszubauen zu einer eigenen Gitarrenschule - sie heißt „School of Rock“, „ist also nach dem bekannten Film benannt“, sagt Pawlak und lacht. „Den habe ich mindestens zwölfmal geschaut, er hat mich total inspiriert.“
Wie eine Bandprobe im Keller
Und so gibt er selbst sein Wissen hier an seine Schüler weiter, die längst nicht mehr nur aus Breckerfeld stammen. „Der jüngste ist 5, der älteste über 70“, sagt der Breckerfelder nicht ganz ohne Stolz. Ihm ist dabei vor allem eines wichtig: Sie alle sollen Spaß haben. Spaß an der Musik, Spaß am Unterricht, „deswegen spielen wir von Anfang an Akkorde und arbeiten auch mit einem Drumcomputer“, sagt er. „Die Schüler - aktuell sind es 20 - sollen direkt ein Gefühl dafür bekommen, harmonisch mit anderen zusammenzuspielen. Man kann sich das vorstellen wie eine kleine Bandprobe im Keller.“
„Die Schüler sollen direkt ein Gefühl dafür bekommen, harmonisch mit anderen zusammenzuspielen. Man kann sich das vorstellen wie eine kleine Bandprobe im Keller.“
Auch er steht noch auf der Bühne
Auch er spielt bei den Proben teilweise mit - Base, Cellkranz und Gitarre. Der Unterricht startet dabei frühestens ab 16 Uhr. Denn hauptberuflich arbeitet Jens Pawlak als Abteilungsleiter bei Baumeisters auf dem Hof. „Musik ist und bleibt für mich ein Hobby und eine Leidenschaft, hauptberuflich könnte ich mir die Gitarrenschule nicht vorstellen“, sagt er auch mit Blick auf Unsicherheiten für die Branche, wie es sie zuletzt durch Corona gab.
Auch er selbst steht immer noch gerne auf der Bühne - oder möchte es zumindest bald wieder mehr. Mit seinem Arbeitskollegen John McGuire - bekannt für seine irische Volksmusik - möchte er gemeinsam Livemusik machen. Mit dabei sein soll dann auch seine Frau: „Ich habe selbst mit 16, also relativ spät angefangen, Gitarre zu spielen und war in Coverbands, einer Rockband und Jazzband aktiv. Meine Frau - sie ist Sängerin - habe ich in der Band kennengelernt. Man sagt ja, dass solche Beziehungen eigentlich keine Zukunft haben, aber bei uns hat es wunderbar geklappt.“
Zweiter Studioraum soll ausgebaut werden
Seinen Keller, wo sich derzeit neben dem Studio, in dem die Unterrichtsstunden stattfinden, noch ein Lager befindet, möchte er künftig noch weiter ausbauen. Aktuell gibt es dort neben dem ersten Studio-Raum ein WC und eine Bar, an der es Kaffee oder Snacks gibt. „Viele kommen mal für einen Kaffee eine Stunde eher vorbei, ich mag die familiäre Atmosphäre hier“, sagt Pawlak, der extra auch eine Terrasse ausgebaut hat, damit man bei schönem Wetter draußen im Garten sitzen kann. Im Lagerraum würde er gerne in Zukunft ein zweites Studio oder einen Aufnahmeraum einrichten. „Das wäre mein Traum. Ich habe auch alle anderen Räume vorher selbst renoviert und gedämmt“, gibt der Breckerfelder Einblicke.
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Einmal im Jahr setzt er sich außerdem mit allen Schülern im Garten am Lagerfeuer zusammen, „dann machen wir zusammen Musik“, sagt er und lächelt. „Jeder kann mitmachen, keiner muss.“ Musik lebe von Begeisterung und Lockerheit, „das möchte ich hier weitergeben“, ist ihm wichtig.