Hagen-Haspe. Die Evangelische Stiftung Volmarstein hat einen neuen Standort für das in die Jahre geratene Alten- und Pflegeheim am Mops gefunden.
Unter der Regie eines Investors lässt die Evangelische Stiftung Volmarstein (ESV) in Haspe am Karweg ein neues Altenpflegeheim errichten. Die moderne Einrichtung mit 80 Einzelzimmern, die nicht bloß baulich und energetisch, sondern auch hinsichtlich des Betreuungsstandards den aktuellsten Kriterien entsprechen wird, ersetzt in weiten Teilen den bestehenden Standort des arg in die Jahre gekommenen Evangelischen Alten- und Pflegeheims Hagen-Haspe am Mops. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 15 Millionen Euro.
„Das ist eine gute Nachricht für die Zukunft unseres Altenheims in Haspe, denn der bestehende Altbau neben dem Krankenhaus kann auf Dauer so nicht mehr weiterbetrieben werden.“
Ursprünglich wollten die Volmarsteiner, unter deren Regie seit dem Jahr 2007 auch das Hasper Krankenhaus betrieben wird, das Projekt im Schulterschluss mit einer Hasper Wohnungsbaugenossenschaft verwirklichen. Doch da die konkrete Realisierung immer wieder ins Stocken geriet, wurde das 4000 Quadratmeter große Hang-Wiesengrundstück mitsamt der Planung und dem bereits genehmigten Bauantrag jetzt an die VK Immobilien Gruppe verkauft. Die ESV hat mit der Tochtergesellschaft einer unter dem diakonischen Dach agierenden Altersversorgungskasse bereits einen langfristigen Mietvertrag für das Objekt abgeschlossen und wird ab Mai 2026 das Gebäude für die Bewohner übernehmen.
Das eigentliche Kerngeschäft der VK Immobilien Gruppe liegt in der Akquise sowie dem wertoptimierten Management von Büro- und Geschäftshäusern sowie Verbrauchermärkten. „Mit dem Projekt in Hagen bauen wir das zweite Pflegeheim für die Evangelische Stiftung Volmarstein und sorgen so für eine weitere Diversifikation unseres Portfolios“, ordnet Marcus Mayer-Keresztes, Prokurist und Leiter Transaktionen bei VK Immobilien, die Hasper Investition ein.
Sanierung kaum zumutbar
ESV-Vorstand Markus Bachmann, der schon seit Jahren auf den Spatenstich für das Projekt hofft, ist froh, jetzt endlich „einen zuverlässigen Partner gefunden zu haben. Das ist eine gute Nachricht für die Zukunft unseres Altenheims in Haspe, denn der bestehende Altbau neben dem Krankenhaus kann auf Dauer so nicht mehr weiterbetrieben werden.“ Eine Sanierung des Komplexes sei wirtschaftlich betrachtet kaum mehr möglich und für die Bewohner im laufenden Betrieb auch nicht mehr zumutbar gewesen. Mit dem Neubau kann das Wohnangebot für hilfsbedürftige Senioren in Haspe jetzt jedoch vollumfänglich bewahrt werden.
Der viergeschossige Komplex entsteht als klimafreundlicher Neubau nach dem besonders energiesparenden KfW-40-Standard. Das Gebäude verliert also kaum Wärme und deckt den geringen Restbedarf höchst effizient. Den Zuschlag für den Auftrag hat das international renommierte Projektentwicklungs- und Bauunternehmen Ten Brinke erhalten. „Wir freuen uns darauf, dieses spannende Projekt in den kommenden knapp zwei Jahren als Generalunternehmer zu realisieren und dabei einen hohen Nachhaltigkeitsstandard im Wohnungsbau zu erfüllen. Mit einem hybriden Wärmeversorgungssystem mittels Wärmepumpe sowie großzügiger Photovoltaikanlage wird das Gebäude fossilfrei versorgt“, kündigt Michel Waalder an, Niederlassungsleiter Bau bei Ten Brinke. „Aktuell laufen die Vorbereitungen in vollem Gang, wobei die Planung in intelligenter 3D-Gebäudemodellierung erfolgt. Damit erreichen wir optimale Synergien zwischen den einzelnen Gewerken und sorgen für einen möglichst reibungslosen und zügigen Bauablauf für unsere Kunden und die Nachbarschaft“, blickt Waalder ebenso auf die Anwohner entlang der Hasper „Kipper“.
„Mit einem hybriden Wärmeversorgungssystem mittels Wärmepumpe sowie großzügiger Photovoltaikanlage wird das Gebäude fossilfrei versorgt.“
40 Plätze bleiben erhalten
Zurzeit leben in dem Alten- und Pflegeheim am Mops, das einst 177 Frauen und Männern Platz bot, noch 120 Menschen. Mit der Fertigstellung am Karweg wird dann der östliche Gebäudeteil aus der 1960er-Jahren direkt an der Zufahrt zum Parkdeck, der mit seinen kleinen Appartements längst nicht mehr den heute üblichen Wohngruppen-Konzepten entspricht, zunächst einmal komplett leergezogen und durchsaniert. „Hier können künftig Verwaltungseinheiten, ärztliche Angebote sowie Wohnflächen für ausländische Fachkräfte und Auszubildende etabliert werden“, sieht ESV-Vorstand Bachmann hier durchaus Raum für zukunftsträchtige Entwicklungen.
Die gut 40 Altenheim-Plätze in dem zweiten Gebäudeteil, die über dem Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) liegen, sollen derweil am Mops erhalten bleiben. „Sie entsprechen durchaus dem aktuellen Standard und sind voll funktionsfähig“, so Bachmann.