Hagen. Bislang interessiert sich kein Investor ernsthaft für den insolventen Fachmarkt. Bis mindestens Ende Januar bleibt der Laden geöffnet. Und dann?

Verständlich - die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Auf der Belegschaftsversammlung am 21. Dezember informierte Insolvenzverwalter Dr. Jan Janßen von der Kanzlei Görg in Hagen die Mitarbeiter im Westfalia-Fachmarkt darüber, dass bislang kein Käufer für das Geschäft an der Pettenkoferstraße gefunden worden sei. „Es gab wohl einen Interessenten, doch der hat letztendlich keinen Kaufvertrag unterschrieben“, sagt Martin Sterl mit enttäuschter Stimme. Der Marktleiter und 15 von derzeit noch 19 im Fachmarkt beschäftigter Mitarbeiter lauschten den Worten des Insolvenzverwalters angespannt, doch schnell wurde deutlich, dass es für das Team kein Aufatmen gibt.

Gehälter im Januar sicher

„Bis Ende Januar sind unsere Gehälter sicher, aber das ist nur ein schwacher Trost“, resümiert Martin Sterl. In den vergangenen Wochen hätte der Insolvenzverwalter Rücklagen bilden können, „davon werden nun die Mitarbeitergehälter für einen Monat gezahlt. Ob und wie es danach weitergehen könnte, steht in den Sternen“, so der Marktleiter. Das Geschäft habe auf jeden Fall bis mindestens Ende Januar geöffnet.

Marktleiter Martin Sterl und Mitarbeiterin Andrea Schürmann-Voß sind enttäuscht. Die Hängepartie geht weiter.
Marktleiter Martin Sterl und Mitarbeiterin Andrea Schürmann-Voß sind enttäuscht. Die Hängepartie geht weiter. © Hagen | Michael Kleinrensing

Martin Sterl leitet seit 19 Jahren den Westfalia-Fachmarkt in Hagen und hätte seinen Mitarbeitern und sich selbst wahrlich ein schöneres Weihnachtsfest gewünscht. „Anfang/ Mitte Januar, so der Plan, soll gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter eine Strategie entwickelt werden, wie die Zukunft des Fachmarktes und der Mitarbeiter aussehen könnte“, so Martin Sterl. Er, Sterl, sitze bei den Gesprächen mit am Tisch und hoffe, auch selbst konstruktive Vorschläge einbringen zu können.

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Am 21. Dezember fand eine weitere Belegschaftsversammlung im Logistikzentrum in der Bandstahlstraße statt. Auch dort ging es darum, wie es mit dem insolventen Unternehmen Westfalia (das Unternehmen „feiert“ in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen) weitergeht. Im Logistikzentrum im Lennetal sind 140 Mitarbeiter beschäftigt; insgesamt arbeiten bei Westfalia ca. 250 Männer und Frauen.