Hagen. Für die Freibadsaison in Hagen werden noch Helfer benötigt. Schließungen drohen noch nicht
Im Hagener Freibad auf der Hestert beginnt die Badesaison am 13. Mai, in Hengstey am 4. Juni, doch die Hagenbad GmbH plagen Personalsorgen. Das Unternehmen sucht noch händeringend Rettungsschwimmer für die Badeaufsicht. Wenn die beiden Freibäder in Hagen öffnen, müssen genügend qualifizierte Retter am Beckenrand stehen - sonst droht im schlimmsten Fall die Schließung.
Seit längerer Zeit mehren sich Berichte, wonach immer mehr Schwimmbäder ihre Öffnungszeiten einschränken müssen, weil Personal fehlt. So weit ist es in Hagen noch nicht gekommen, doch der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern bereitet den Verantwortlichen zunehmend Kopfschmerzen. „Auch wenn das kein Phänomen ist, das nur in Hagen auftritt, so bereitet uns das Fehlen von Fachangestellten, aber auch Azubis und Aushilfskräften doch erhebliche Sorgen“, berichtet Claudia Klinder, Personalreferentin bei der Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG), der Muttergesellschaft von Hagenbad.
Personalbedarf wächst im Sommer
In den Sommermonaten, wenn die Freibäder öffnen, ist der Personalbedarf naturgemäß am größten. Damit wachsen auch die Schwierigkeiten, alle Stellen besetzen zu können. Auf der Hestert oder in Hengstey müssen bei hoher Auslastung fünf Aufsichtspersonen im Einsatz sein, darunter mehrere Rettungsschwimmer auf 538-Euro-Basis.
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Noch ist die Anzahl der Rettungsschwimmer für die kommende Freibadsaison groß genug, doch der zur Verfügung stehende Pool an Mitarbeitern schmilzt seit Jahren ab. Deshalb hat die Hagenbad GmbH die Kampagne „Beckenrand-Boss“ gestartet, mit der neue Rettungsschwimmer rekrutiert werden sollen. „Das ist ein Job, der für jede Altersgruppe infrage kommt, sowohl für Studenten als auch Rentner“, sagt Claudia Klinder.
Dienstleistung statt Romantik
Der „Beckenrand-Boss“ hat allerdings viel von dem Flair, das diesen Beruf einst umgab, verloren. Den braungebrannten Schwimmmeister, der sich mit Trillerpfeife im Freibad aufbaut und im Winter zur Abwechslung als Skilehrer in den Alpen tätig ist, gibt es kaum noch. „Die Romantik ist der Servicedienstleistung gewichen“, beschreibt Volker Külpmann, Bäderleiter in Hagen, das gewandelte Anforderungsprofil.
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Ob der Job deshalb an Attraktivität verloren hat, lässt sich schwer sagen. Schließlich ist Fachkräftemangel nicht nur in Schwimmbädern weit verbreitet. Für die Vorgesetzten der Hagenbad GmbH gibt es ohnehin kaum eine sinnhaftere Beschäftigung, betont Andreas Bocklet-Schmidt, Fachbereichsleiter für Wasseraufsicht: „Ich nenne nur Gesundheit, schwimmen lernen, Freizeitgestaltung und Erholung - facettenreicher kann ein Beruf doch kaum sein.“