Hohenlimburg. Beim Blick auf die Unfallstatistik stechen für Hohenlimburg zwei Straßenecken hervor. Blitzer und Abbiege-Pfeil sollen entschärfen:
Autofahrer in Hohenlimburg sollten an zwei Straßenabschnitten besonders aufpassen. Denn beim Blick auf die neue Unfallstatistik der Polizei stechen aus Sicht von Hohenlimburger Autofahrern die Auffahrt zur Autobahn 45 in Richtung Dortmund am Enervie-Kreisel und die Straßenecke an der Stennertbrücke am Lennepark hervor. Was macht diese Ecken so brisant - und wie wird die Gefahr entschärft?
Höhere Unfallgefahr
Die A45-Auffahrt nahe Enervie - von vielen Hohenlimburgern genutzt - und die Kreuzung Stennertbrücke werden dann auffällig, wenn sie von Statistikern in einem längeren Zeitraum beobachtet werden. Als „Unfallhäufungsstellen“ werden beide Punkte bei der Polizei Hagen bezeichnet. „Das heißt nicht, dass es dort jeden Tag zu Unfällen kommt“, betont Ramona Arnhold, Sprecherin Polizei Hagen. „Aber es handelt sich um Stellen, an denen die Gefahr größer ist, einen Unfall zu haben.“ Eine Unfallhäufungsstelle liegt vor, wenn es in einem oder drei Jahren Abstand auffällig viele Unfälle mit derselben Ursache gibt. Wenn zum Beispiel drei Abbiegeunfälle erfasst wurden, wird von einer Unfallhäufungsstelle gesprochen. Die Schwere des Unfalls ist kein Kriterium.
Knotenpunkt an Stennertbrücke
Seit 2022 zählt die Ecke an der Stennertbrücke, am Eingang des Lenneparks, als „Unfallhäufungsstelle“. Eine bekannte Gefahrenstelle, kam es hier doch schon vor sechs Jahren zu einem tragischen Unfall mit einem Linksabbieger, bei dem ein Fußgänger verstarb. Zehn Unfälle mit drei Schwerverletzten zählt das Verkehrskommissariat an dieser Stelle seit 2020. Im Vorjahr 2023 gab es dort zwei Unfälle, wobei drei Personen leicht verletzt wurden. Alle Unfälle waren Zusammenstöße mit Fahrzeugen, die aus Elsey kamen und links in Richtung Oege abbiegen wollten.
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Unfälle beim Linksabbiegen
Auch am zweiten Schwerpunkt oberhalb vom Enervie Kreisel gab es auffallend viele Unfälle beim Linksabbiegen. Dort kam es im vergangenen Jahr zu fünf Unfällen, als Autofahrer links auf die A45 in Richtung Dortmund einbiegen wollten. Eine Person verletzte sich dabei schwer, neun Menschen leicht. „Im Jahr 2024 gab es bereits zwei Unfälle mit Linksabbiegern an dieser Stelle“, berichtet Arnhold. Grund für die Unfälle beim Linksabbiegen könne nicht zuletzt die schwierige Sicht aufgrund der Hügellage und der Autobahnbrücke sein, die einen Blick auf den Gegenverkehr erschwert. Auch kann die lange gerade Strecke im Gegenverkehr dazu verleiten, dass Autos schneller fahren.
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Gefahren entschärfen
Die Polizei meldete beide Unfallhäufungsstellen an die Unfallkommission. Das Gremium, zu dem Vertreter der Stadt und der Polizei gehören, befasst sich dann mit diesen Stellen. „Man schaut gemeinsam nach Faktoren, die einen Unfall begünstigen können.“ So könnten Maßnahmen getroffen werden, um zukünftig möglichst schwerwiegende Verkehrsunfälle an den betroffenen Strecke zu verhindern. Am Knotenpunkt vor der Stennertbrücke wurde ein Linksabbieger-Pfeil beschlossen, um die Gefahr für Unfälle beim Abbiegen zu reduzieren. Auf der Straße am Enervie Kreisel hat die Kommission aufgrund der Unfälle beschlossen, die zulässige Geschwindigkeit auf Tempo 50 zu begrenzen. Außerdem wurde ein Blitzer aufgestellt.
280 Unfälle im Vorjahr
Rund 280 Unfälle im Jahr 2023 zählt auf Anfrage die Polizei Hagen für Hohenlimburg, Berchum und Garenfeld. Vom Blechschaden bis zum schweren Zusammenstoß mit Schwerverletzten wird in dieser Zahl alles abgebildet. Im Vorjahr landete zum Beispiel eine Frau mit ihrem Auto auf den Bahngleisen am Bahnhof in Hohenlimburg und löste damit einen größeren Rettungseinsatz aus. Die Fahrerin kam schwer verletzt in ein Krankenhaus.
Tragische Unfälle
Im Spätsommer des vergangenen Jahres erlag eine ältere Frau ihren Verletzungen, als sie nach dem Besuch der Schloss-Spiele nachts von einem Auto auf dem Parkplatz von Schloss Hohenlimburg angefahren wurde. Ein tragisches Unglück und der einzige Unfall mit Todesfolge, den Hohenlimburg im Jahr 2023 zu verzeichnen hatte. Über beide Unfälle hat diese Zeitung damals ausführlich berichtet - nicht zuletzt, weil es sich um außergewöhnliche Vorfälle gehandelt hat.