Hagen. Deprimierend findet Yvonne Hinz die steigende Zahl an Pleiten und Hagen-Abwendern. Viele Händler und Wirte geben auf, weil Kunden wegbleiben.

Traurig, traurig . . . Wie viele Geschäfte, wie viele Kneipen, wie viele Restaurants in den letzten Monaten in Hagen, hauptsächlich in der Innenstadt, geschlossen haben? An zwei Händen kann ich die Pleiten und die Abwender von Hagen bei weitem nicht abzählen.

Von Kaufhof bis Vapiano

Mir fallen da spontan der Kaufhof in der Elberfelder Straße, außerdem JYSK, NKD, Beezou, Brödis, Bierothek, Café Bato, Cantine Souvlaki, Pasta to go und Vapiano ein - und wenn ich länger überlege, kommen mir sicherlich noch zig weitere Beispiele in den Sinn.

Auch in der Mittelstraße in Hagen stehen einige Ladenlokale leer. So hat der Gastrobetrieb „Beezou“ der Stadt schon vor längerer Zeit den Rücken gekehrt.
Auch in der Mittelstraße in Hagen stehen einige Ladenlokale leer. So hat der Gastrobetrieb „Beezou“ der Stadt schon vor längerer Zeit den Rücken gekehrt. © Hagen | Michael Kleinrensing

Es mangelt an Kundschaft

Natürlich handelt es sich um kein rein Hagener Phänomen, aber was nutzt das? Wenn selbst eingefleischte Lokalpatrioten den Weg in die City scheuen und der Stadt den Rücken kehren, ist das ein verheerendes Zeichen. Ebenso, wenn Einzelhändler wie Jörg Mayer, der sich in unserem Gespräch selbst mehrfach als Ur-Hagener bezeichnet, enttäuscht seine Ladentür schließt, weil es schlichtweg an Kundschaft mangelt.

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Ob bei jenen, die aufgeben, dilettantisches Wirtschaften, ein falsches Konzept oder zu hohe bürokratische Auflagen die Gründe sind, vermag man als Außenstehender nicht zu sagen.

Auch die NKD-Filiale in der Elberfelder Straße ist mittlerweile Geschichte.
Auch die NKD-Filiale in der Elberfelder Straße ist mittlerweile Geschichte. © Hagen | Michael Kleinrensing

Nur so viel: Jedem, der durchhält, wünsche ich Kunden und Gäste, die den Stadtort Hagen noch nicht komplett abgehakt haben. Und ganz naiv gesprochen: Dass einfach auch wieder bessere Zeiten kommen.

Weitere Infos:

„In der Schwebe“ hängt derzeit noch die stylische Kaffeebar „Boonoo“. Der günstige Pachtvertrag für den Mitte April in der Elberfelder Straße 11 eröffneten trendigen Coffee-Store – eine Mischung aus Geschäft und Café – ist vor einigen Tagen ausgelaufen.

Boonoo hat geöffnet

Betreiber Thuraj Shamsaldini teilt auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass er den Laden in der Hagener Fußgängerzone auf jeden Fall noch im Januar und Februar geöffnet halten möchte. Thuraj Shamsaldini fährt fort: „Ich bin mit dem Eigentümer in Verhandlung, wie es weitergehen könnte.“

Förderprogramm läuft weiter

Am 1. Januar 2024 ist eine neue Auflage des Förderprogramms „Sofortprogramm Innenstadt“ gestartet. Es soll Existenzgründer und Immobilienbesitzer unterstützen. Den Zuwendungsbescheid, also die Förderzusage in Höhe von insgesamt 943.000 Euro für den Bereich Stadtmitte, hat die Stadt Hagen vor kurzem vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung erhalten.