Hagen. Hausbesitzer sollten Einsicht zeigen und ihre Flächen zu erschwinglichen Mieten anbieten, findet Yvonne Hinz. Sonst stehen die Ladenlokale leer.
Auf ins neue Jahr ... Die Hagener Innenstadt attraktiver zu gestalten, sollte, meine ich, kein guter Vorsatz fürs neue Jahr sein, sondern als Aufgabe mit oberster Priorität angegangen werden. Und eine hohe Leerstandsquote gehört mit Sicherheit nicht zum Aushängeschild einer lebendigen, charmanten City.
Unterstützungsprogramme sind wichtig
Daher finde ich es richtig, mit Unterstützungsprogrammen (wohl wissend, dass die Fördertöpfe durch unser aller Steuergelder gefüttert werden) gegen die Verödung der Fußgängerzonen anzukämpfen. Und eine Verlängerung des „Sofortprogramms Innenstadt“ gehört meiner Meinung nach dazu.
Auch interessant:
- Geldspritze für neue Ladenkonzepte und Hauseigentümer
- Mietverträge laufen aus: Und wie geht‘s in den Shops weiter?
- Hagen: Pizzeria Centrale - So läuft es mit der Pächtersuche
- Bierothek in Volme-Galerie geschlossen - die Hintergründe
- Billiganbieter NKD: Heute letzter Tag in der Innenstadt
- Erhöhen Restaurants in Hagen jetzt die Preise?
Diverse Krisen bestimmen die Zeit
Einen Knackpunkt sehe ich allerdings: Etliche Immobilien-Besitzer sitzen noch immer auf sehr hohem Ross und scheinen auch nicht gewillt zu sein, von diesem herabzusteigen. Obwohl Traummieten in einer Zeit, die durch diverse Krisen geprägt ist, kaum noch irgendwo zu erzielen sind. Und in Hagen, einer Stadt, die durch extrem geringe Kaufkraft gebeutelt ist, bestimmt nicht.
Beide Seiten sollten sich bewegen
Wenn Hauseigentümer jedoch auf einen Teil ihrer ursprünglich avisierten Miete verzichten und junge Gründer mit frischen Ideen, aber keinen Flausen im Kopf, zusammenkommen, könnte es in der City zumindest ein wenig aufwärtsgehen.
Zum Hintergrund
Das Förderprojekt des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte wurde aufgrund der Pandemie und ihrer Folgen aufgelegt und basiert auf einem Anmietungsfonds. Die Wirtschaftsentwicklung tritt hierbei als Vermittler zwischen Vermieter und neuem Mieter auf, ein Großteil der vom Vermieter reduzierten Miete wird aus dem Fördertopf bezahlt, der neu am Platz ansässige Einzelhändler oder Gastronom muss nur eine geringe Miete zahlen.
815.000 Euro standen der Stadt Hagen und der Wirtschaftsentwicklung im Rahmen des ersten Sofortprogramms Innenstadt zur Verfügung; es ist am 31. Dezember 2023 ausgelaufen.
Das Fortsetzungsprogramm, das nach ähnlichem Konzept gestrickt wurde, ist am 1. Januar 2024 gestartet. Der Fördertopf ist mit 943.000 Euro gefüllt; das Geld ist einsetzbar für den Bereich Stadtmitte.