Fröndenberg. Eine engagierte alleinerziehende Mutter wird von Reisebüro-Chef Lars Krüger überrascht. Die darf sich jetzt über eine exotische Auszeit freuen.

Die Herbstferien neigen sich dem Ende zu, da geht es für eine Fröndenbergerin erst so richtig los. Denn sie und ihre Tochter werden vor Schulstart an einen regelrecht exotischen Ort entführt. Möglich macht das Lars Krüger. Der Inhaber eines Reisebüros in der Ruhrstadt verschenkt über soziale Medien einen Familienurlaub. Doch dafür gibt’s eine Bedingung: Die Bewerber müssen sich abseits von Beruf und Familie in einem Verein ehrenamtlich engagieren. Was hinter der Aktion steckt.

Auszeit für engagierte Fröndenberger

Ferienzeit ist für zahlreiche Familein auch Urlaubszeit. Entweder aus dem grauen Deutschland in Richtung Sonne – oder einfach in der Heimat ein paar Tage die Seele sprichwörtlich baumeln lassen: Für viele gehört das einfach dazu. Doch es gibt auch mehr als genug Menschen, denen ein Urlaub nicht so einfach fällt. Und genau hier wollte Lars Krüger helfen.

„Letztendlich haben wir uns für eine alleinerziehende Mutter entschieden, die für ihr soziales Engagement bereits von der Stadt Fröndenberg geehrt wurde.“

Lars Krüger
Unternehmer

Der Inhaber des Reisebüros „Sonnensegel Deluxe“ hat sich dafür eine kleine Verlosung ausgedacht. Und da die zweitägige Reise ins Safariland Stukenbrock ohnehin bezahlt war, gab‘s für den Unternehmer ohnehin nur zwei Optionen: „Entweder ich fahre selber oder ich verschenke die Reise an jemanden, der sie verdient hat“, erzählt Krüger im Gespräch mit der Westfalenpost. Vor einigen Tagen postet er seine Idee dann in sozialen Netzwerken: „Moinsen liebe Fröndenberger, wir verschenken einen Familien-Kurzurlaub noch für diese NRW-Herbstferien!“, heißt es dort.

Doch das Ganze ist an eine Bedingung geknüpft: Bewerber müssen sich selbst ehrenamtlich in einem Verein engagieren. Die Idee kam dabei nicht von ungefähr, wie Krüger sagt: „Ich bin selbst in Vereinen aktiv, unter anderem beim Bismarckturmverein.“ Für die meisten seiner Kunden sei ein Urlaub meist kein Problem. „Aber es gibt ja auch das Gegenteil“, sagt Krüger. Das sehe er auch im privaten Umfeld gelegentlich, etwa in der Kita seiner Kinder. Und genau hier wollte er anderen eine Freude machen.

Gnus, Leoparden, Zebras und Antilopen

Viele Bewerbungen seien unterm Strich allerdings nicht eingegangen. „Das hat natürlich auch etwas mit Scham zu tun und sich zu öffnen“, ist sich der Reisebüro-Inhaber sicher. Gleichwohl habe das auch die Auswahl schwierig gemacht. „Letztendlich haben wir uns für eine alleinerziehende Mutter entschieden, die für ihr soziales Engagement bereits von der Stadt Fröndenberg geehrt wurde“, teilt Krüger zwei Tage nach seinem Aufruf in sozialen Medien mit. Mit der Aktion zeigt er sich derweil zufrieden. „Es ist genau so gelaufen, wie ich mir das gewünscht habe.“

Nun könne sich die Alleinerziehende auf ein paar entspannte Tage in der Nähe von Bielefeld freuen. Und das Reiseziel hält genau das, was es verspricht: Löwen, Tiger, Zebras, Antilopen, Emus oder Gnus. Das Safariland, in dem zahlreiche exotische Tiere die eigentlichen „Attraktionen“ sind, wurde 1969 eröffnet – mit der Idee, „eine afrikanische Safari mitten in Deutschland“ zu errichten. Inzwischen haben sich gastronomische und touristische Angebote dazugesellt. „Ich hoffe, die Gewinnerin kann es genießen“, freut sich Lars Krüger.