Fröndenberg. Bis zum 18. November dürfen Bürger Vereine, Gruppen oder Initiativen vorschlagen. Honoriert wird ehrenamtliches Engagement um die Stadt.

Als erste Stadt im Kreis Unna vergibt Fröndenberg den Heimatpreis. Drei Gruppen, Vereine oder Initiativen können sich im Dezember über ein Preisgeld sowie die öffentliche Anerkennung für ihr geleistetes ehrenamtliches Engagement freuen.

„Das Thema Heimat wird im Moment ganz groß geschrieben“, sagt Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe. Das Land Nordrhein-Westfalen hat ein Ministerium mit diesem Wort im Namen bekommen, das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach aus Kamen hat als eine der ersten großen Initiativen nun einen Heimatpreis ausgelobt. Alle Kommunen des Bundeslandes, aber auch die Landkreise können ihn vergeben.

Bürger dürfen Vorschläge einbringen

Bewerbungsfrist läuft

Bis zum 18. November können die Bewerbungen um den Fröndenberger Heimatpreis eingehen.

Auf der Internetseite der Stadt kann der Bewerbungs- und Fragebogen direkt digital bearbeitet und heruntergeladen werden.

Die Mailadresse lautet heimatpreis@froendenberg.de Oder man schickt das Formular per Post an die Stadt (Bahnhofstraße 2).

Fragen kann Birgit Preising unter 02373 976 226 beantworten.

Das Preisgeld von 5000 Euro kommt komplett aus der Landeskasse. Zunächst kann er bis 2022 jährlich vergeben werden. Noch haben aber bei weitem nicht alle Städte diesen Preis auch vor Ort ausgelobt. Fröndenberg ist nun die erste Stadt im Kreis Unna, in der Nachbarschaft beteiligen sich unter anderem Menden, Wickede/Ruhr und Balve.

Kurz vor den Sommerferien ist der Heimatpreis für Fröndenberg durch einen Ratsbeschluss auf den Weg gebracht worden. Nun sind alle Bürger der Stadt aufgerufen, Vorschläge einzubringen. Welche Gruppe, Verein, Initiative oder sonstiger Zusammenschluss hätte diesen Preis ganz besonders verdient? Die ehrenamtliche Arbeit, die bei einem potenziellen Preisträger geleistet wird, soll Identität und Heimatbewusstsein stärken, den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern, neugierig machen, die Heimat noch besser und intensiver kennenzulernen, kulturelles und gesellschaftliches Leben bereichern. Oder ganz konkret dort helfen, wo Hilfe nötig ist.

Die Möglichkeiten sind vielfältig und die Kriterien vorerst so offen wie möglich gehalten. „Niemand soll denken, dass er für den Preis nicht in Frage kommt“, gibt Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe allen Menschen mit auf den Weg.

Ehrungen für Einzelpersonen und Gruppen

Grundsätzlich kämen auch Einzelpersonen für die Ehrung in Frage, wenn sie für ein konkretes Projekt stehen. Es gehe allerdings nicht darum, eine Einzelperson aus einer großen Gemeinschaft herauszuheben. Gewürdigt werden soll eine Gruppe als Ganzes und nicht ein einzelnes Projekt von ihnen. Auch wenn diese Projekte gut als Argumente für die Ehrung taugen.

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Vorschlagen dürfen sich die Gruppen auch selber, ebenso darf sie auch jemand anders benennen (Modalitäten dafür siehe Infobox). Nicht vorgesehen ist der Heimatpreis für kommerzielle Angebote. Weitere Kriterien sind Nachhaltigkeit des Handelns, Zukunftsorientierung und ihre überwiegende Umsetzung hier vor Ort in Fröndenberg. Einen weiteren Punkt nennt Fachbereichsleiter Ole Strathoff: „Es soll zugänglich für alle Bürger sein.“ Schmoren im eigenen Saft und Veranstaltungen nur für den ganz kleinen Kreis sind hier nicht gewünscht. „Mit dem Preis oder schon der Nominierung wird eine Aufmerksamkeit für dieses Angebot geschaffen, die vielleicht auch andere Bürger neugierig macht, sich hier zu beteiligen“, sagt Strathoff weiter.

Bewerbungsschluss ist 18. November

Auch die Stadt Menden verteilt den Heimatpreis. Ein Blick vorab: So sieht das gute Stück aus.
Auch die Stadt Menden verteilt den Heimatpreis. Ein Blick vorab: So sieht das gute Stück aus. © Johannes Ehrlich/Stadt Menden

Bewerbungsschluss ist der 18. November. Die Fördersumme beträgt 5000 Euro. Die Stadt Fröndenberg hat sich entschieden, dieses Geld auf drei Preisträger in Höhe von 2500, 1500 und 1000 Euro aufzuteilen. Ob nun aus dem Sport, Musik und Kultur, Kirche, Soziales, (Heimat-)Geschichte, jede Bewerbung wird gerne gesehen. Auf dem Bewerbungsbogen müssen eine Handvoll Fragen beantwortet werden: Warum eine Gruppe preiswürdig ist, welche Zielgruppen sie anspricht oder wie sie das mögliche Preisgeld ihrem Anliegen zugute kommen lassen würde.

Der Jury, die abschließend entscheidet, gehören neben dem Vorsitzenden Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe noch Sabina Müller (SPD), Ruth Schneider (CDU), Peter Radzko (FWG) und Monika Schröer (Grüne) für die im Rat vertreten Fraktionen an. Der Heimatpreis wird dann am 5. Dezember im Rahmen des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing vergeben. Der Begiff Heimat werde ja manchmal durchaus kontrovers diskutiert, sagt Birgit Preising, die Referentin des Bürgermeisters. „Wir können aber auch so nennen, das wir als Ziel den Zusammenhalt in der Stadt stärken wollen.“

Ehrenamtliches Engagement ist hoch

„Die Bereitschaft der Fröndenbergerinnen und Fröndenberger, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist sehr hoch“, fügt Bürgermeiste Rebbe hinzu. Auch wenn sich ganz genaue Zahlen für Engagement oder Vereinsmitgliedschaft kaum ermitteln lassen, gibt es doch einzelne Beispiele: fast 300 freiwillige Feuerwehrleute. Oder zehn Schützenvereine. „Nirgendwo im Kreis Unna gibt es so viele Ortsheimatpfleger wie in Fröndenberg.“ Der Heimatpreis lade außerdem alle Menschen ein, so Rebbe „noch stärker wahrzunehmen was es in Fröndenberg eigentlich alles gibt.“