Balve. Als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters folgt der 39-Jährige auf Michael Bathe. Im Balver Rathaus ist der Neue kein Unbekannter.

Der Neue ist kein Unbekannter im Balver Rathaus. Kein Wunder, denn bereits seit 2001 ist André Flöper dort im Dienst. Neu ist er seit 1. Januar 2025 jedoch in der Position des Allgemeinen Stellvertreters - das verlangt ihm Respekt ab. Aber er blickt auch mit Freude auf die neue Aufgabe.

Es fällt sofort ins Auge - das etwas andere Balver Stadtwappen. Der Balver Künstler Werner Ahrens hatte das großformatige Kunstwerk einst geschaffen. Viele Jahre hing es im Büro von Michael Bathe. Doch mit dem Weggang Bathes zog auch das Kunstwerk aus - jedoch nicht aus dem Rathaus, sondern nur einige Zimmer weiter in das Büro von André Flöper.

Michael Bathe hat es also seinem Nachfolger in der Funktion des Allgemeinen Stellvertreters des Bürgermeisters übergeben. Aber nicht nur das Kunstwerk ist weitergezogen, auch eine Vielzahl an Unterlagen - Ordner aus der analogen Zeit in der Verwaltung sowie zahlreiche digitale Akten.

André Flöper und Michael Bathe
Das Bild des Balver Künstlers Werner Ahrens wanderte aus Bathes Büro in das von André Flöper.  © WP Balve | Annett Albach

Zahlreiche Qualifikationen

Gut vorbereitet ist Flöper aber nicht nur durch die Übergabe von Akten, sondern auch durch seine bereits längere Laufbahn im Balver Rathaus und zahlreiche Qualifikationen. Angefangen hat er dort 2001 mit der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Parallel dazu machte er am Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn an der Abendschule das Fachabitur.

Den Verwaltungsfachwirt erlangte der Balver zwischen 2005 und 2008 berufsbegleitend. Zwischen 2004 und 2009 belegte Flöper an der Fachhochschule Hagen den Verbundstudiengang zum Diplomkaufmann, bevor er 2012 den Master of Business Administration an der Fachhochschule Dortmund ablegte. Die Fachrichtung damals: New Public Management für die öffentliche Verwaltung.

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Gelernt hat er dort also das, was eine moderne Verwaltung ausmacht, wie die Verwaltung für den Bürger da sein sollte. „Das Master-Studium hat mir richtig was für meine Arbeit gebracht“, blickt er zurück. „Das war sehr innovativ und hat dazu noch Spaß gemacht.“

Seit 2004 viel Kontakt mit den Balver Bürgerinnen und Bürgern

In der Praxis hatte er schon seit 2004 viel Kontakt mit den Balver Bürgerinnen und Bürgern. In der Kämmerei war er bis 2008 unter anderem für die Grundbesitzabgaben zuständig. „Da war ich nah am Bürger, musste mit dem Grundbuchamt und dem Zweckverband für Abfallbeseitigung (Zfa) in Iserlohn zusammenarbeiten.“

Bereits 2008 wechselte er in den damaligen Fachbereich 1 und wurde Stellvertreter von Michael Bathe. Die Arbeit in den Gremien begann, er wurde Schriftführer im Rat der Stadt Balve und Mitglied im Haupt- und Finanz- sowie im Schulausschuss.

Gemischte Gefühle

Genau wie Michael Bathe blickt er auf die Entscheidungen in der Schulpolitik seinerzeit mit gemischten Gefühlen zurück. Die Schließung der Grundschule Langenholthausen und der Hauptschule Balve seien jedoch alternativlos gewesen, da das Elternwahlverhalten Fakten schaffte. Heißt: Für beide Schulen gab es zu wenige Anmeldungen. Die Balver Realschule bekam dann einen Hauptschulbildungsgang und sei damit seitdem auf einem sehr guten Weg.

Digitalpakt 2.0

Überhaupt liegen Flöper Balves Schulen schon immer am Herzen. Die Ausstattung sei auf einem hohen Niveau, die Realschule führe seit 2021 den Titel „Digitale Schule“ und sei damit Vorreiter im Märkischen Kreis und in NRW. Für die kommenden Jahre sei der Digitalpakt 2.0 in Vorbereitung. Für Balves Haushalte der Jahre 2025 bis 2027 seien Gelder dafür eingeplant.

Unter anderem würden demnächst Beamer an den Schulen aus dem Jahr 2014 und die iPads der Schülerinnen und Schüler von 2020 ausgetauscht. Die Fachräume würden nach und nach renoviert, in der Realschule Schallschutzdecken installiert.

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Als Fachbereichsleiter hat er neben Schule und Digitalisierung auch bei den Themen städtischer Kindergärten, Breitband, Kultur, Innenstadtbüro, Bücherei, Museum, Archiv, Schwimmbad - um nur einiges zu nennen - den Hut auf. Und nun zum Jahresbeginn noch die Funktion des Allgemeinen Stellvertreters des Bürgermeisters Hubertus Mühling. „Ich habe natürlich Respekt vor den neuen Aufgaben“, gibt der Vater eines dreijährigen Sohnes unumwunden zu.

Viele Jahre ein eingespieltes Team (von links):  Hans-Jürgen Karthaus (ehemaliger Kämmerer und seit Sommer 2024 im Ruhestand), Bürgermeister Hubertus Mühling, Michael Bathe und André Flöper.
Viele Jahre ein eingespieltes Team (von links): Hans-Jürgen Karthaus (ehemaliger Kämmerer und seit Sommer 2024 im Ruhestand), Bürgermeister Hubertus Mühling, Michael Bathe und André Flöper. © WP | jürgen overkott

Er werde nach Absprache Termine für den Bürgermeister wahrnehmen, ihn bei besonderen Anlässen oder Abwesenheiten vertreten. Damit einher ginge natürlich ein noch öffentlicheres Leben in Balve. „Das bleibt nicht aus, man ist in der Stadt immer auch ein bisschen die Stadt. Aber ich freue mich auf die neuen Herausforderungen“, blickt er optimistisch in die Zukunft.

Habe er doch in den vergangenen 22 Jahren während der stets respektvollen Zusammenarbeit viel lernen können von seinem Vorgänger - und nicht nur die Kunst und die Akten von Michael Bathe übernommen.