Balve. In der letzten Ratssitzung des Jahres blickt der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters mit Zahlen und Emotionen zurück.
Er wollte es vor seinem Abschied genau wissen: an etwa 120 Ratssitzungen hat Michael Bathe in den letzten Jahren in seinen verschiedenen Funktionen im Balver Rathaus teilgenommen. Mittwochabend war es die letzte, bevor der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters nun zum Jahreswechsel in den Ruhestand geht.
Vor mehr las 40 Jahren begonnen
Die Sitzung fiel exakt auf das Datum, an dem er vor genau zwölf Jahren zum ersten Mal in dieses Amt gewählt wurde. Seine berufliche Karriere in der Stadtverwaltung begann freilich viel früher, mehr als 40 Jahre liegt der Beginn zurück, wie sich Michael Bathe in seinem persönlichen Rückblick an die Ratsvertreter wandte.
Zum Start seiner Ausbildung in den 70er-Jahren habe er noch die mechanische Schreibmaschine bedient, und eine Stadtverwaltung sei damals noch viel mehr von der Wahrnehmung ihrer hoheitlichen Aufgaben geprägt gewesen und weniger von ihrer Dienstleistungsfunktion für die Bürgerinnen und Bürger, wie es zum Glück heute der Fall sei, so Bathe.
Partnerschaft mit Heerde ein Herzensanliegen
Verschiedene Bereiche hat er in den Jahren bearbeitet, wie er weiter ausführte: von Vertriebenenangelegenheiten über das Begrüßungsgeld für DDR-Bürger bis zum Aufbau einer EDV und der städtischen Homepage. „Und vor allem die Partnerschaft mit Heerde war mir immer ein Herzensanliegen.“
Würdigung mit Standing Ovations
Bathe blieb bei diesen Erinnerungen seiner ruhigen Art treu, dass ihn dieser Abschied aus den politischen Gremien bewegte, konnte er aber nicht verbergen. Auch nicht, als die Ratsleute ihm mit Standing Ovations ihre Würdigung erwiesen. „Es war mir eine große Freude, für diese Stadt zu arbeiten.“
Er betonte aber, dass das nur mit einem guten Team möglich gewesen sei. Zuvor, am Schluss ihrer Haushaltsreden, waren auch die Fraktionschefs auf dieses Ereignis eingegangen. „Einen großen Sohn seiner Heimatstadt“ verabschiede man heute, unterstrich Alexander Schulte von der CDU, verbunden mit einem großen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und guten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt.
Bathe will sich weiter einbringen
UWG-Chef Lorenz Schnadt lobte die „zurückhaltende, aber fachlich sehr gute Arbeit“ Bathes, „die freundliche, wertschätzende, offene und unparteiische Beratung.“
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Nach Kämmerer Hans-Jürgen Karthaus im Sommer ist das der zweite Abschied eines langjährigen Mitarbeiters an der Rathausspitze. Michael Bathe versprach dem Rat, dass er sich weiter, freilich nun in anderer Form, in Balve einbringen möchte. Er nannte die Bürgerstiftung, aber auch die vielfältige Stadtgeschichte als jetzt intensivere Tätigkeitsfelder.
Schließlich hatte Michael Bathe in der Ratssitzung noch für seinen designierten Nachfolger André Flöper geworben. Auch der setze sich schon viele Jahre für die Stadt ein, die Zusammenarbeit sei immer eng und vertrauensvoll gewesen. „Wir ticken gleich.“
Und mit der Wahl Flöpers zum neuen Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters im nichtöffentlichen Teil (wir berichteten) folgte der Rat ja schließlich auch Bathes Empfehlung.