Balve. Ökumenischer Familiengottesdienst in der Balver Höhle: Bis zu 700 Besucherinnen und Besucher nehmen teil. Gelungene Ökumene.
Der ökumenische Familiengottesdienst in der Balver Höhle am Heiligen Abend war ein überwältigendes Erlebnis und ein riesiger Erfolg.
„Wir haben 420 Sitzplätze eingerichtet. Bitte rückt zusammen. Es stehen immer noch Leute vor der Höhle.“
Sven Körber, Gemeindepädagoge der Evangelischen Kirche mit pastoralem Auftrag, musste die große Zahl der Besucherinnen und Besucher vor Beginn des Gottesdienstes lenken: „Wir haben 420 Sitzplätze eingerichtet. Bitte rückt zusammen. Es stehen immer noch Leute vor der Höhle. Wer keinen Sitzplatz mehr findet, gehe bitte weiter durch bis in den erhöhten Teil.“
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Motto „Ehre sei Gott in der Höhle“
Zu Beginn des Gottesdienstes mögen es dann wohl 600 bis 700 Besucherinnen und Besucher gewesen sein. Sie waren auch aus dem Umland, aus Hemer, Iserlohn, Menden und Neuenrade gekommen, um gemeinsam den Gottesdienst unter dem Motto „Ehre sei Gott in der Höhle“ zu feiern. Die Ökumene war sehr gelungen. Die Gemeindereferentin des Pastoralverbundes der katholischen Kirche, Theresa Wagner, und Sven Körber, schafften es, zu diesem Anlass beide Konfessionen zu einer christlichen Einheit zu verschmelzen.
Das Konzept hatte besonders viele junge Familien in die Höhle gelockt.
„Wir sind wegen der Ökumene aus Menden nach Balve gekommen“, so ein Familienvater aus Menden und fuhr fort: „Wir haben doch den gleichen christlichen Hintergrund.“ Dem stimmte sein konfessionsloser Nachbar zu, der mit der ganzen Familie inklusive der Großeltern gekommen war.
Großer Auftritt für beide Kirchen
Für beide Kirchen war es ein großer Auftritt. Sowohl die katholische als auch die evangelische Gemeinde hatten mit vielen Helferinnen und Helfern für eine festliche Stimmung gesorgt. Die Schützen hatten auch tatkräftig unterstützt, und so war das Ambiente gelungen.
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Vor der Kirche begrüßte der Posaunenchor des CVJM Deilinghofen mit weihnachtlichen Klängen die Gäste, die beim Einlass Kerzen und Postkarten mitnehmen konnten.
Mit Klängen ihrer Harfe zauberte Zoe Orlich zum Auftakt festliche Klänge in die Höhle.
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Das Kinder-Sing-Krippenspiel mit Texten und Melodien von Doreen Wahl, Jugendreferentin der Evangelischen Kirche Balve, stimmte, von ihr auch am Keyboard begleitet, mit dem Lied „Wir sind die Boten Gottes“ auf den festlichen und erlebnisreichen Abend ein. Die fast 50 Kinder sangen und tanzten begeistert. Mit „Ehre sei Gott in der Höhe“ setzten sie den Akzent zur Lesung der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium. Als „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, wurde es „hörbar“ still, und die Atmosphäre der Höhle entfaltete ihre Wirkung.
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Ein besonderes Erlebnis war die Kreativzeit, mit der Teresa Wagner und Sven Körber Groß und Klein von den Stühlen holten und in die hinteren Arme der Höhle schickten. Als Experiment gedacht, zeigte die Aktion eine große, ganz besonders die Jüngeren begeisternde Wirkung.
Aktiv werden oder einfach zuschauen
An verschiedenen Stationen konnten alle aktiv werden oder aber auch einfach zuschauen. „Wer will, kann auch sitzen bleiben und Weihnachtslieder singen“, verkündete Sven Körber. „Wenn die Posaune erschallt, kommen bitte alle zurück auf die Plätze.“
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Wer wollte, konnte jemandem eine Postkarte schreiben. An einer Station konnte ein kleiner Engel gebastelt werden. An einem großen Tisch leuchteten hunderte Kerzen in die Welt hinein. An einer Krippe gab es für alle, die in ein Körbchen griffen, eine gute Nachricht. Auch zur inneren Einkehr gab es Gelegenheit: Man konnte sich einen Segen sprechen lassen oder unter dem Motto „Friede auf Erden“ für die Welt beten.
„Die Band ohne Namen“
Während der Aktion spielte „Die Band ohne Namen“, wie Körber sie nannte, weihnachtliche Lieder. Mit Christian Theves, Dirk Löchel, Peter Milinewitsch, Marie Amelung, Laura Freiburg sowie Anna und Markus Ludwig hatten sich mit der Sängerin Pia Milinewitsch katholische und evangelische Christen aus Deilinghofen und Balve speziell für diesen Gottesdienst zusammengefunden.
Nach Musik von der Harfe und dem gemeinsam gesprochenen Vaterunser wurde der Segen gespendet und gemeinsam das Lied „Oh du fröhliche“ angestimmt. Als mehr als 600 Menschen gemeinsam sangen, entfaltete die Höhle ihre magische Wirkung. Manches Auge wurde vor Rührung feucht.
Um 17 Uhr endete die Premiere des ökumenischen Gottesdienstes in der Höhle, bei der es nach dem riesigen Erfolg wohl kaum noch bleiben wird. Vor der Höhle konnte am Friedenslicht aus Bethlehem eine Kerze entzündet und mit nach Hause genommen werden.
Die Kollekte ging an: Adveniat - für die Menschen in Lateinamerika. Brot für die Welt – gemeinsam im Kampf gegen den Hunger.