Garbeck. Das Garbecker Ehepaar gab sich vor 50 Jahren das Jawort und verrät über die Anfänge: „Liebe auf den ersten Blick war es nicht sofort“.
Am 28. Juni vor fünfzig Jahren gaben sich Gabi und Vinzenz Schulte das Jawort. Gefeiert wurde am Samstag mit einer Dankmesse in der soeben renovierten und umgestalteten Pfarrkirche Hl. Drei Könige in Garbeck.
Die beiden waren das erste Paar, das nach der Einweihung der Familienkirche dort ihre Goldene Hochzeit mit einem Hochamt feiern konnte. Mit Pastor Kramer feierte das Paar hier bereits die Silberhochzeit.
„Liebe auf den ersten Blick war es nicht sofort“, meinte Vinzenz Schulte schmunzelnd. Zum ersten Mal sei man sich in Gabis Heimatort Affeln auf dem Feuerwehrfest begegnet. Dann habe man sich erst wieder zu Pfingsten auf einem Sportfest getroffen. Da habe er im Vorbeigehen hinter ihr her gepfiffen. „Es hat dann ordentlich gefunkt und gebrizzelt, und wir haben uns in Röhrenspring hinter Endorf zum Schützenfest verabredet“, erzählt Gabi Schulte. Sie war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre und Vinzenz 29 Jahre alt. Sie vermittelt ein wenig den Geist der damaligen Zeit: „Man traf sich damals nicht so häufig wie heute, höchstens mal mittwochs oder am Wochenende.“
Hochzeit nach kurzer Verlobungszeit
Die Liebe entflammte, und die beiden fanden zusammen. Nach kurzer Verlobungszeit wurde geheiratet.
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Gabi Schulte arbeitete als Apothekenhelferin in Neuenrade. Den Beruf hatte sie in Balve erlernt. „Nach zwei Jahren wurde unsere erste Tochter Katharina geboren. Es folgte zwei Jahre nach ihr unser Sohn Alexander. Vier Jahre nach ihm erblickte unsere zweite Tochter Stephanie das Licht der Welt“, berichtete Gabi Schulte.
1976 hatte sie aufgehört, in der Apotheke zu arbeiten. „Damals war das so üblich, wenn die Kinder kamen“, verdeutlichte sie ihren damaligen Entschluss.
Gelernter Zimmermann
Vinzenz Schulte war als junger gelernter Zimmermann für einige Zeit im Allgäu gewesen und entdeckte dort seine Liebe zum Holz und zu den Bergen. Er wurde zum Gipfelstürmer: Neben anderen Gipfeln hat er den Mont Blanc, den mit über 4880 Metern höchsten Berg Europas, erklommen. Auch von der fast 4500 Meter hohen Spitze des Matterhorns hat der begeisterte Bergsteiger geblickt. „Ich gehe eben gern in die Berge und steige auch gern hinauf“, sagt er und schränkt ein: „So hoch wie damals geht es heute nicht mehr. Die Luft ist ganz oben inzwischen doch etwas zu dünn für mich.“
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Beruflich ist er immer beim Holz geblieben. Lange führte er seinen eigenen Zimmereibetrieb in Garbeck. Dort unterstützte ihn seine Ehefrau tatkräftig, nach dem Ende ihrer Tätigkeit in der Apotheke. In Büro und Organisation arbeitete sie sich schnell ein.
1980 bauten die Eheleute ihr Heim. Es ist, wie sollte es anders sein, ganz aus Holz. Mit seiner Fassade aus Schindeln und im Stil erinnert es an die Alpen. „Wir lieben Holz, auch innen ist alles daraus“, betont Gabi Schulte.
Singen im Männergesangsverein
Das Hobby von Vinzenz ist bis heute das Singen im Männergesangsverein. Seit 60 Jahren erklingt beim MGV Amicitia seine Stimme. Im März wurde er dafür geehrt.
Zum Dorfjubiläum ist er auch als Zimmermann immer noch gefragt. „Für das Fest wird einiges gebaut“, berichtet er.
Seinen Betrieb hat der Zimmermeister inzwischen aufgegeben und genießt seit fünf Jahren den Ruhestand: „Ich bin froh, dass ich als Zimmermann nie einen schweren Unfall hatte.“ Lange war Vinzenz Schulte ehrenamtlich in der Feuerwehr tätig. Fünf Jahre war er Stadtbrandmeister in Balve. Heute ist er in der Ehrenabteilung der Feuerwehr.
Seine Ehefrau widmet sich den Enkelkindern. „Das ist mein Hobby“, sagt sie.
Gesundheit ist größter Wunsch
Beide schauen glücklich auf ein halbes Jahrhundert gemeinsamer Zeit zurück. „Gesundheit ist unser größter Wunsch“, sagen beide wie aus einem Mund.
Die Westfalenpost wünscht dem Jubelpaar zur Goldenen Hochzeit für die Zukunft Glück und Gesundheit.