Brilon. Für Benjamin Schöpper arbeiten 27 Menschen. Nun hat er in Brilon sein nächstes Geschäft eröffnet. Weitere Expansion schließt er nicht aus.
Wenn um 22 Uhr in den Arkaden die letzten Läden schließen und später selbst die „Tanke“ dicht macht, „dann kommen wir ins Spiel“, sagt Benjamin Schöpper. In der Niederen Straße 1 in Brilon, dem Eckhaus direkt neben dem „Kump“, hat der 37-Jährige seine „Snack-Box“ eröffnet. Hier gibt es seit Kurzem rund um die Uhr Snacks und Getränke jeder Art aus dem Automaten.
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Für den Briloner ist es das inzwischen fünfte Geschäft unter seiner Leitung. Zwei Jahre nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei „Hoppe Handwerkstadt“, steigt er bei seiner Mutter Margaretha-Anna Starke-Schöpper im Volksbankcenter ein, die dort das Café sowie den Lotto-, Zeitschriften und Tabakwarenladen betreibt. 2019 übernimmt er das Geschäft, zwei Jahre später gründet er zusammen mit Ludger Berens die „Schöpper Berens GbR“ in Salzkotten, 2023 folgt die Übernahme der Lotto-Filialen am Markt und im Hit-Markt. Und jetzt eben der Automaten-Kiosk.
„In der Innenstadt gibt es kaum Snacks. Ich habe mir gedacht: Wenn ich das jetzt nicht mache, macht es irgendwann ein anderer.“
„In der Innenstadt gibt es kaum Snacks. Ich habe mir gedacht: Wenn ich das jetzt nicht mache, macht es irgendwann ein anderer“, sagt Schöpper. Früher habe man das Automaten-Angebot ja vor allem aus dem Urlaub, zum Beispiel aus Italien oder Holland, gekannt, erzählt er. Doch auch hierzulande wachse die Zahl ständig, auch in Olsberg und Bestwig gebe es schon Shops. Laut Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft sind in Deutschland derzeit bereits über 600.000 Verkaufsautomaten für Snacks und Getränke in Betrieb.
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Zahlen kann man mit EC, Visa oder dem Handy
Sieben Automaten befinden sich in dem Laden: für Heiß- und Softgetränke, für Nasch- und Knabbersachen, für Snacks und Bier und Spirituosen – die allerdings, genau wie die Zigaretten und E-Zigaretten, nur nach Altersprüfung per Personalausweis. Zahlen kann man in der Snack-Box bar, mit EC, Visa oder dem Handy.
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„Eigentlich“, sagt der 37-Jährige, „bekommt man bei uns fast alles, was man auch an einem normalen Kiosk bekommt - außer Zeitungen.“ Instantnudeln kann man sich bald direkt im Laden zubereiten. Auch Zahnpasta und -bürsten und sogar Schwangerschaftstest sind in der Snack-Box zu haben. Weitere Hygieneartikel wie Tampons und Deo sollen bald folgen.
Der Laden wird videoüberwacht
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Das Sortiment will er laufend anpassen. Verkauft sich etwas nicht so gut, soll ein anderes Produkt nachrücken. Bisher liefen Snacks und „normale“ Getränke am besten. Am Wochenende ändere sich das natürlich etwas. „Wenn zum Beispiel jemand nebenan aus dem Kump kommt und sich noch ein Wegbier mitnimmt“, sagt er schmunzelnd.
„Bis jetzt hatte ich aber noch keine Party da drin.“ Nur auf Silvester hätten ein paar Jungs Sachen im Verkaufsraum liegen lassen - der Laden wird natürlich videoüberwacht. „Später kamen dann ein paar Mädels rein und haben einfach so alles wieder aufgeräumt“, erzählt Schöpper und freut sich über die Hilfsbereitschaft.
Mittlerweile beschäftigt Benjamin Schöpper 27 Angestellte
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Vor Ort sind die Schülerinnen Frieda (13) und Lucy (14) aus Assinghausen und Bruchhausen. Die beiden warten auf ihren Bus und wollen sich noch schnell eine Kleinigkeit holen. „Eine Freundin hat uns von dem Laden erzählt und jetzt sind wir nach der Schule häufiger hier“, erzählt Lucy.
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Zwei Automaten haben in den letzten Wochen Probleme gemacht. Das erforderliche Ersatzteil, sagt Schöpper, habe leider lange auf sich warten lassen - „Jetzt läuft aber wieder alles reibungslos.“ In seinen Geschäften beschäftigt Schöpper inzwischen 27 Angestellte, ein weiterer kommt in der Niederen Straße noch dazu.
Und wie kommt der Automatenkiosk an? Bisher sei er mit seinem Angebot in der Innenstadt auf ausschließlich positive Resonanz gestoßen, auch bei der älteren Generation. Über fehlenden persönlichen Kontakt etwa habe sich noch niemand beschwert. „Normale Kioske, wie ich sie sonst betreibe, werden ja sicherlich auch weiterhin bestehen bleiben. Automatengeschäfte haben dennoch ihre Daseinsberechtigung und füllen eine wichtige Lücke. Und wenn das hier in Brilon gut läuft, dann mache ich in einer anderen Stadt vielleicht auch noch was.“