Winterberg. Winterberg boomt auf Social Media, doch die Region sieht Influencer kritisch. Fotos, die bei Instagram inszeniert werden, können Probleme machen.

Hier ein Selfie im Schnee auf Instagram, da ein cooles Video von der Abfahrt bei TikTok: Winterberg ist in den Sozialen Netzwerken extrem beliebt. Die perfekte Chance, dank Influencer-Marketing neue Gäste in den Wintersport-Ort zu locken, oder? Überraschenderweise steht aber nicht nur die Winterberger Touristik den Influencern kritisch gegenüber, auch die Wintersport-Arena fährt eine andere Strategie. Der Grund: der Einsatz der Social Media-Bekanntheiten könne der Region sogar schaden. Die größte Angst: Der Zustrom der Gäste könnte unkontrollierbar werden.

Wintersport-Arena und Winterberg setzen nicht auf Influencer-Marketing

Die Ferienwelt Winterberg mit Hallenberg wirbt bisher nicht gemeinsam mit Influencern um Gäste. Das bestätigt Winfried Borgmann, Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft. „Mit Blick auf die Zukunft und vor dem Hintergrund unserer Marketing-Konzeption sowie deren Ergebnisse ist auch mittelfristig nach aktuellem Stand nicht geplant, gekaufte Influencer-Kampagnen umzusetzen.“ Susanne Schulten, Pressesprecherin der Wintersport-Arena Sauerland, betont gegenüber der WP ebenfalls, dass Influencer-Marketing kein Schwerpunkt für die Wintersport-Arena sei - und auch in Zukunft nicht werde. „Es wurden testweise mal zwei Aktionen mit Influencern umgesetzt, eine vor drei Jahren, die andere musste aufgrund des milden Vorwinters in die aktuelle Saison geschoben werden. Hier wurde allerdings die Ausrichtung ganz klar auf Skisport gesetzt.“ Heißt: Sportlicher Content von reinen Wintersport-Profilen mit entsprechenden Followern, keine Selfie-Königinnen im Schnee oder Familien auf Rodelbahnen. Die beiden Aktionen wurden durch die Wintersport-Arena so gesetzt, dass die Effekte „zeitlich sinnvoll und so gut es geht lenkbar sind.“ Grundsätzlich wird - ganz gleich ob Influencer- oder klassisches Marketing - Werbung zu stark frequentierten Zeiten vermieden, wie Schulten betont. Auch, um die Infrastruktur nicht zu überfordern.

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Bilderbuch-Wochenenden in Winterberg sorgen für Probleme beim Verkehr

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„Teile der Social-Media-Aktivitäten sehen wir sehr kritisch. Wir müssen hier aber klar unterscheiden zwischen Influencer-Marketing und User-Generated-Content. Menschen auf der Suche nach schönen Motiven streben vorwiegend ins Kerngebiet. Auslöser sind die Wetterberichte. Sobald Schnee gemeldet wird, kommt der Wunsch auf, ihn zu erleben. Dies ist absolut verständlich und etwas wirklich Schönes“, will Schulten verstanden wissen. „Problematisch ist es, wenn Menschen nur Winterberg kennen, alle denselben Hotspot ansteuern, dort ihre Bilder regelrecht inszenieren, sie verbreiten und bei immer weiteren Menschen den Wunsch wecken dies ebenfalls genau dort zu tun. Diese Dinge sind durch uns nicht angestoßen, durch uns nicht beeinflussbar und leider nicht steuerbar.“ Winfried Borgmann sieht in den Influencern, die sich im Winterparadies inszenzieren, ebenfalls ein Problem: „Dies unterstreicht die Attraktivität der Ferienwelt Winterberg mit Hallenberg, sorgt gerade bei Bilderbuch-Wochenenden im Winter natürlich auch dafür, dass die Marke Winterberg über die Social Media-Plattformen wie Instagram, Youtube oder TikTok on Top zur ohnehin schon großen Aufmerksamkeit noch mehr Menschen erreicht, die bisher noch nicht in Winterberg und seinen Dörfern waren. Mit der Folge, dass neben den Wintersportlern an vereinzelten Wochenenden mit bestem Wetter seit einigen Jahren auch immer mehr Tagesgäste nach Winterberg kommen, um das Erlebnis Schnee zu erleben.“ Ein Phänomen, das temporär die vorhandene Infrastruktur sowie die Einheimischen vor Herausforderungen stellt. Borgmann betont, man arbeite an deren Lösungen tagtäglich. Mit Blick auf die Wintersport-Arena sowie die Liftbetreiber hat die Winterberg Touristik einen kritischen Blick auf die Influencer-Entwicklung, wenn insbesondere der tägliche Wintersport-Betrieb zum Beispiel auf Pisten, Loipen oder auch bei den Rodelliften durch Influencer beeinflusst wird. „Dies beeinträchtigt nicht nur den Betrieb, es birgt zudem eine Unfallgefahr für die Influencer und Wintersportler gleichermaßen.“

Zahlreiche Anfragen mit Schnee-Fotos aus Winterberg gehen an die Touristik

Bilderbuch-Winterwetter: Dann kommen immer sehr viele Tagestouristen.
Bilderbuch-Winterwetter: Dann kommen immer sehr viele Tagestouristen. © Rita Maurer | Rita Maurer

Susanne Schulten wird deutlicher: „An schneereichen Wochenenden gibt es in der Mittagszeit hohen Anreisedruck. Dann reisen Gäste an auf der Suche nach Schneeerlebnissen.“ Damit meint sie Wanderer, Naturliebhaber oder auch Menschen auf der Suche nach den schönsten Schneemotiven, die sie in ihren Social Media Profilen zeigen wollen. „Natürlich macht fast jeder Wanderer unterwegs auch mal ein Foto und zeigt es. Problematisch aber sind Gäste die ihre Motive regelrecht inszenieren und auf der Suche danach herumfahren.“ Die Tourist Infos und sogar die Skigebiete erreichen Anfragen, in denen Gäste Fotos von Schneelandschaften schicken und wissen wollen, ob und wo sie solche Bilder machen können. „Diese gehören nicht zu unseren definierten Zielgruppen und auf diese haben wir so gut wie keinen Einfluss, auch nicht auf den von ihnen erzeugen (User Generated) Content.“

Richtige Zielgruppe via Social Media ansprechen: Winterberg will keine Influencer

Sowohl die Winterberger Touristik, als auch die Wintersport-Arena sind extrem darauf bedacht, mit dem eigenen Marketing auf den Sozialen Netzwerken die „richtige“ Zielgruppe anzusprechen. Das sind in ihrem Verständnis nicht die Tagestouristen, die keine Tickets kaufen und nur für das schöne Winter-Motiv in die Region kommen. So fokussiert sich die Winterberg Touristik neben dem Marketing für Winterberg als Urlaubsort auch auf die reine Information. Man nutze Facebook und co. insbesondere, um den Anreisenden Gästen einen Überblick von den aktuellen Gegebenheiten vor Ort zu geben, beispielsweise die Belegung der Parkplätze sowie die geöffneten Skilifte.

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Marketing der Wintersport-Arena richtet sich an Wintersportler

Winterberg: 24 Fotos zeigen, wie schön das Skiwochenende war

Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
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Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
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Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
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Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
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Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg.
Perfekte Bedingungen locken am ersten Februarwochenende wieder viele Wintersportler nach Winterberg. © Marc Clemens | Mark Clemens
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Susanne Schulten indes will über das Marketing die Wintersportler erreichen. „In allen Profilen haben wir die Kommunikation dahingehend angepasst, keine reinen Landschaftsaufnehmen zu zeigen, haben auch das Thema Rodeln sehr stark zurückgefahren. Stattdessen fokussieren wir uns auf unsere Kernthemen“, so Susanne Schulten. „Das war früher schon der Fall, aber aktuell wird noch strenger geprüft, ob unsere Meldungen Menschen anlocken könnten, die nicht zu unseren Zielgruppen gehören. Ganz ausschließen lässt sich das natürlich nicht.“ Zielgruppen sind Skifahrer, Snowboarder, Langläufer. Wenn Rodler, dann nur Familien, wie Schulten sagt. Winterwanderer könne man beraten und informieren, man spreche sie aber nicht aktiv an.

Hinterlassenschaften des Massenansturms: Der Müll.
Hinterlassenschaften des Massenansturms: Der Müll. © Rita Maurer | Rita Maurer

Facebook, Instagram, YouTube, Bluesky und TikTok: Wintersport-Arena überall vertreten

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Die Wintersport-Arena Sauerland hat Profile bei Facebook, Instagram, YouTube, Bluesky und TikTok. „Insbesondere bei TikTok passen wir sehr auf, dass wir nicht durch falsche Bilder und Botschaften Menschen anlocken, die nicht zu unserer Zielgruppe gehören – obwohl man gerade hier mit dem dafür geeigneten Content enorme Reichweiten erzielen kann. Ungefilterte Reichweiten sind jedoch nicht unser Ziel.“ Susanne Schulten setzt in den Sozialen Netzwerken mehr auf Kommunikation, als auf Marketing mit emotionalen Bildern. Man dürfe die Einflüsse von Influencer-Marketing im Bereich der Wintersportler nicht überschätzen. „Hin und wieder war mal Felix Neureuther in Altastenberg zu Gast. Ein absoluter Profi, der das Gebiet dort schätzt und der nicht von uns eingeladen wurde. Er hat seine Besuche in den Sozialen Medien gezeigt. Dennoch ist Altastenberg alles andere als überlaufen“, erklärt Schulten. „Wenn emotionale, inszenierte Schneemotive auf weitgehend uninformierte Followerschaft treffen, kann das durchaus anders sein.“

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