Medebach. Debatte um den umstrittenen geplanten Neubau des Edeka-Marktes auf der Falkebrache: Nun trifft die Politik eine wichtige Entscheidung.
Wir sind auf der Zielgeraden des Verfahrens“, fasste der Bürgermeister von Medebach, Thomas Grosche, den mit einer Enthaltung gefassten Beschluss des Stadtrats zusammen. Konkret ging es in der ersten Sitzung in 2025 dabei um die Pläne von Edeka, auf der Falkebrache einen neuen Markt zu bauen. Die Ratsmitglieder brachten nun mit ihrer Abstimmung die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg. Die Debatte über den Beschluss des rechtlich bindenden Bebauungsplans für den Edeka-Markt wurde, wie Bauamtsleiter Wolfgang Tielke berichtete, in die Februarsitzung verschoben, weil kurz vor Weihnachten fristgemäß drei umfangreiche Eingaben eingegangen sind, die noch ausführlich geprüft werden müssen. Somit bleibt das Verfahren bis zur Wertung dieser Eingaben ergebnisoffen, da der Flächennutzungsplan nur in Kraft gesetzt wird, wenn der Rat auch positiv zum Bebauungsplan votiert.
Neue Formen
Auf Wunsch der Bürger in Berge, Düdinghausen und Oberschledorn sind die Friedhofssatzungen angepasst und um neue Bestattungsformen erweitert worden. In Berge können nun an einem Gedenkfelsen Urnen in einer Grünfläche bestattet werden. In Düdinghausen werden zusätzlich Baum- und Wiesenurnengrabfelder angeboten. In Oberschledorn wurden Baumurnengrabstätten eingerichtet, zudem dürfen dort Urnen-Wahlgräber künftig komplett mit einer Grabplatte abgedeckt werden.
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Ärger um den Ausbau
Der Ärger um den Ausbau der Marktstraße im Sommer 2024 hat ein gutes Ende gefunden. Nachdem im vergangenen August überraschend die Ausschreibung wegen Unstimmigkeiten mit der damals beauftragten Firma aufgehoben und die Bauarbeiten verschoben werden mussten, hatte nun eine gemeinsame Ausschreibung mit der Kapellenstraße Erfolg und ist unter dem Strich sogar günstiger als die Kostenschätzung ausgefallen. Der Auftrag wurde für knapp 1,2 Mio. Euro vergeben, geplant waren 1,5 Mio. Euro. Die Arbeiten an den beiden Straßen sollen im Frühjahr beginnen.
Extern versus intern
Um den Tagesordnungspunkt „Vergabe von Ingenieurleistungen für Straßenbaumaßnahmen im Jahr 2027“ ergab sich eine rege Diskussion. Es wurde vorgeschlagen, ob es sich nicht lohne, einen eigenen Ingenieur in der Verwaltung einzustellen, anstatt Leistungen in Höhe von rd. 175.000 an externe Fachbüros zu vergeben. Bürgermeister Grosche erläuterte, dass es bereits im vergangenen Jahr nicht gelungen sei, eine ausgeschriebene Ingenieursstelle zu besetzen, weil die Tarife im öffentlichen Dienst nicht mit der Bezahlung in der freien Wirtschaft konkurrieren könnten. Außerdem handele es sich bei den Beauftragungen um unterschiedliche Fachbereiche, die ein einzelner Ingenieur oft nicht komplett abdecken könne. Der Gedanke an Einsparungen sei zwar generell sehr zu begrüßen, in diesem Fall jedoch vermutlich nicht umsetzbar. Somit beschloss der Rat die Vergabe der Planungsarbeiten für den Eichenweg und die St. Antonius-Str. in Oberschledorn sowie den Holtischen Weg II in Medebach an entsprechende Ingenieurbüros.
Brunnen und Sitzgelegenheiten
Der Dorfplatz in Küstelberg wird im laufenden Jahr für knapp 83.000 Euro neu gestaltet und soll einen Brunnen sowie Sitzgelegenheiten bekommen. 65 Prozent der Kosten werden aus Landesfördermitteln bestritten. Bei der Auftragsvergabe konnten 12.000 Euro gegenüber den im Haushalt eingestellten Kosten eingespart werden.
Verbesserung des Status quo
Der seit dreieinhalb Jahren in Planung befindliche Radweg zwischen Medebach und Hallenberg wird konkreter. Die Wegeführung steht nun weitestgehend fest. Dabei mussten beide Städte Kompromisse eingehen, weil die Wunschvarianten entweder parallel zur L617 oder rechts entlang dem Bach Dormecke in Richtung Vogelstange im Kuckucksloch aus Naturschutz- oder Kostengründen seitens der Umweltbehörden bzw. Straßen.NRW abgelehnt wurden. Der Radweg soll nun über das „Roteland“ in Hesborn über einen bestehenden Wald- und Wirtschaftsweg in Richtung „Am Gravenland“ in Medelon führen und komplett asphaltiert werden. „Wir hätten uns eine andere, weniger steile und damit familienfreundlichere Streckenführung gewünscht, aber mit der jetzt erzielten Lösung erreichen wir zumindest eine Verbesserung des Status quo“, kommentierte Grosche das Ergebnis. Voraussetzung für die Umsetzung ist eine Zusage über die komplette Kostenübernahme durch das Land NRW. Die Bauarbeiten für den Radweg sollen zeitgleich mit dem Ausbau der L617 zwischen Hesborn und Medelon ausgeführt werden, mit deren Start – abhängig von den Landeshaushaltsmitteln – in diesem oder im kommenden Jahr gerechnet wird.
Umbau voraussichtlich Ende März
Die groß angelegte und im Frühjahr 2024 begonnene Sanierung der Dreifachturnhalle am Schulzentrum in Medebach liegt im Zeitplan. Mit den Malerarbeiten vergab der Rat jetzt das letzte Gewerk. Der gesamte Umbau kann voraussichtlich Ende März abgeschlossen werden, so dass die Halle dann wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht.