Winterberg. Die Ergebnisse einer Umfrage zeigen: Willingen ist bei Wintersport-Tagesgästen bekannt, aber für Skifahrer kaum eine Alternative zu Winterberg
Die Straßenverhältnisse rund um Winterberg waren in den vergangenen zwei Wochen nicht unbedingt rosig. Vor allem Einheimische beklagten das Verhalten mancher Urlauber. Zwar ist es nur an wenigen Wochen im Jahr so voll. Trotzdem ist die Lage dann sehr angespannt. Glaubt man einer Umfrage, bewerten die Gäste die Anreise in die Wintersportgebiete aber eher positiv.
Auch interessant
- Winterberg und Willingen: Diese Lifte gehen an den Start
- Schnee ohne Ende: Sauerland wird zum Winterparadies
- Verkehrschaos Winterberg: Stadt prangert Respektlosigkeit an
- Chaos in Winterberg: „Dann kommt man nicht nach Hause“
- Verkehrschaos in Winterberg: Von Touristenlawine überrollt
Das Institut für Nachhaltige und Innovative Tourismusentwicklung (INIT) hat für das AIR-Projekt zur Lenkung von Verkehrsströmen im Winter 2022/23 insgesamt 418 Personen „mit touristisch- bzw. freizeitmotiviertem Besuchsanlass“ befragt, die das 14. Lebensjahr vollendet hatten. Die Interviews fanden an drei Tagen im Dezember (14 Prozent der Interviews), fünf Tagen im Januar (29 Prozent), sieben Tagen im Februar (43 Prozent) und drei Tagen im März (15 Prozent) in verschiedenen Skigebieten statt. 28 Prozent (118 Personen) wurden in Winterberg, jeweils 24 Prozent in Alt- und Neuastenberg sowie 23 Prozent in Willingen durchgeführt. Unabhängig davon gab es eine Sommerbefragung.
Interessante Ergebnisse kamen dabei zu Tage: 87 Prozent (364 Personen) der Befragten waren mit dem Auto angereist und außer diesem Hauptverkehrsmittel wurden vom Großteil der Befragten (83 %) keine weiteren Verkehrsmittel am Ausflugstag genutzt.
Lesen Sie auch
- Beim Blick auf Stromrechnung: Sauerländer wird stinksauer
- CDU-Krise in Marsberg: Machtkampf um das Bürgermeisteramt
- Carsten Hesse und die Liebe zu Elvis Presley im Sauerland
- Mutter mit schwerbehindertem Kind sucht Wohnung in Medebach
Generell sollten die Gäste die Anreise in die Sauerländer Skigebiete bewerten. Die Anreise konnte dabei auf einer Skala von 1 (= sehr gut) bis 5 (= sehr schlecht) benotet werden. Der größte Anteil der Befragten bewertete die Anreise dabei als gut (48 %) oder sehr gut (36 %). Während 13 % dazu neutral stehen (= 3), bewerten lediglich acht Personen (2 %) die Anreise als schlecht oder sehr schlecht (1 %). Sieben weitere Personen haben dazu keine Angaben gemacht. Acht Prozent störten sich an Baustellen und fünf Prozent an einer schlechten Verkehrsanbindung. Auch zu wenige Parkplätze wurden genannt.
Die WP Brilon auf Social Media
- Abonniere den Kanal WP Brilon/Winterberg - Westfalenpost auf WhatsApp.
- Immer auf dem neuesten Stand bleiben: Unsere News-App gibt es auch für Android und iPhone
Ein Viertel aller Befragungen (118 Personen) fanden direkt im Skigebiet Winterberg statt. Da es sich dabei um das bekannteste Sauerländer Skigebiet handelt, wurde nach der Bekanntheit kleinerer Areale gefragt: In dem Bericht heißt es auf diese Fragestellung: „Es wird deutlich, dass das Skigebiet Willingen am bekanntesten ist und fast die Hälfte der Befragten bereits dort war. Im Gegensatz dazu scheint das Skigebiet Neuastenberg am wenigsten bekannt zu sein, da 40 % angeben, dieses nicht zu kennen.“
Neben der Bekanntheit der Skigebiete wurde zudem erfragt, ob diese kleineren Skigebiete als Alternative zu Winterberg in Frage kommen. Kurios: Willingen, also das neben Winterberg bekannteste Skigebiet, kommt für über die Hälfte der Befragten nicht als Alternative in Frage, während Altastenberg für 65 Prozent und Neuastenberg für 71 Prozent eine Alternative wäre.
Der Großteil der Befragten (342 Personen = 82 Prozent) kam aus Deutschland; 71 Personen (17 Prozent) kamen aus den Niederlanden, vier Personen aus Belgien, eine aus der Schweiz.