Winterberg. Ab 2025 fallen handschriftlichen Meldescheine für deutsche Hotelgäste weg. Das müssen Hotelgäste und Hoteliers jetzt wissen.
Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Deutschland eine bedeutende Änderung für inländische Hotelgäste in Kraft. Die bisher übliche Praxis, beim Check-in handschriftlich Meldedaten zu erfassen und zu unterschreiben, wird für deutsche Staatsangehörige abgeschafft. Diese Neuerung ist Teil des vom Bundestag verabschiedeten Bürokratieentlastungsgesetzes der Bundesregierung. In Winterberg bleiben die bisherigen Meldepflichten bestehen, da für Kurorte gesonderte Bestimmungen zur Gästeregistrierung existieren, erklärt Dies bedeutet, dass auch weiterhin alle Gäste von den Gastgebern gemeldet werden müssen. Dieser Umstand ist laut der Kurbeitragssatzung in Winterberg für die Gastgeber verpflichtend, erklärt Tourismusförderin Michaela Grötecke.
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Die Abschaffung der Meldepflicht für inländische Hotelgäste bedeute für die Winterberger Gastgeber eine spürbare Erleichterung, da die Meldescheine der deutschen Gäste nicht mehr unterschrieben und somit nicht mehr ausgedruckt werden müssen. Dies ermöglicht die ausschließlich digitale Erfassung und Ausgabe der Kurkarte für inländische Gäste.
Hotels hätten nach wie vor das grundlegende Recht, Gästedaten zu erheben, basierend auf dem Hotelaufnahme- oder Beherbergungsvertrag – auch für Gäste, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Die Erfassung dieser Daten, sofern sie nicht bereits im Zuge des Buchungsprozesses erfolgt, bleibe aus vertragsrechtlicher Sicht weiterhin zulässig und erforderlich, um den Hotelaufnahmevertrag ordnungsgemäß zu erfüllen. Dies sei auch dann rechtmäßig, obwohl die Erhebung nicht mehr aus melderechtlichen Gründen notwendig ist, erklärt Grötecke.
Das ändert sich konkret für die Urlauber
Gäste, die ihren gewöhnlichen Wohnsitz in Deutschland haben, müssen den Meldeschein also ab dem 1. Januar nicht mehr eigenhändig unterschreiben. Ein Ausdruck des Meldescheins ist nicht mehr notwendig. Die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH bietet bereits seit einiger Zeit die digitale Gästekarte an. Mit dem Wegfall der Unterschrift unter dem Meldeschein könnten die Gastgeber wieder einen Schritt in Richtung Digitalisierung gehen, denn die digitale Gästekarte bietet ab dem kommenden Jahr also alles, was Gastgeber für eine papierlose Kurbeitragsverwaltung und damit die Ausgabe der SauerlandCard benötigen.
„Winterberg hat das Potenzial, als Modell für eine moderne und effiziente Tourismusregion zu dienen. Wir wünschen uns unter anderem Unterstützung bei der digitalen Transformation zum Beispiel für kleine Hotels und Pensionen“
„Für dieses Thema bieten wir bereits Schulungstermine sowie -unterlagen an. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist der sogenannte Pre-Check-In. Denn schon vor Anreise kann der Gast einen Link erhalten, über den er seine persönlichen Daten erfassen kann. Dies spart Zeit und Ressourcen und sorgt für eine vereinfachte und schnellere Registrierung“, die Tourismusbeauftragte.
Für ausländische Gäste wird sich das Verfahren aber nicht ändern. Es sei weiterhin ein Meldeschein mit gültiger Unterschrift notwendig, so dass hier für den Gast und den Gastgeber keine Erleichterung eintrete. „Aber auch hier kann der Gastgeber auf die digitale Gästekarte zurückgreifen, der Meldeschein muss jedoch vor Ort unterschrieben werden“, sagt sie. Die Einsparung von Zeit und Personal sei aber eher überschaubar, prophezeit Grötecke. Aber sicher könnten freie Ressourcen in den persönlichen Gästeservice einfließen.
Wichtige Entbürokratisierung
Insgesamt sei Entbürokratsierung im Tourismus sehr wichtig. Diese könne vor allem durch Digitalisierung und die Vereinheitlichung von Prozessen erfolgen. Indem man bürokratische Hürden reduziert und die Verwaltung vereinfacht, könnten sowohl die lokale Wirtschaft als auch die Gäste profitieren, was zu einem insgesamt besseren touristischen Erlebnis führen würde. „Winterberg hat das Potenzial, als Modell für eine moderne und effiziente Tourismusregion zu dienen. Wir wünschen uns unter anderem Unterstützung bei der digitalen Transformation zum Beispiel für kleine Hotels und Pensionen“, sagt sie.
Winterberg setze weiterhin darauf, dem Gast in Winterberg ein ganzheitliches, qualitativ hochwertiges Angebot zu bieten und somit die Attraktivität weiter zu steigern. Man biete auch in Zukunft diverse Freizeit- und Erholungsangebote, veranstalte hochwertige Events, die ein großes Publikum anziehen, investiere in die Wander- und Radwege-Infrastruktur und setze verstärkt auf nachhaltige Angebote.
Danny Meurs vom Hotel Brabander in Winterberg verweist darauf, dass bei ihm hauptsächlich holländische Gäste beherbergt werden. Er verweist darauf, dass sein Haus schon länger digital bei der Erfassung der Gäste arbeiten würde. „Wir werden von dem neuen Gesetz nicht so viel merken“, sagt er.