Brilon. Brilon verschärft die Regeln: Eltern müssen ihren Betreuungsbedarf für OGS-Plätze nachweisen. So wird nun über die Platz-Vergabe entschieden.
Ohne die OGS läuft für viele Familien nichts. Der Offene Ganztag gewährleistet für Eltern ein sicheres Einkommen, da ihr Kind während ihrer Arbeitszeiten zuverlässig betreut wird. Umso begehrter sind aktuell die verfügbaren Plätze - die in Brilon nicht ausreichen. Aktuell stehen bei der St. Engelbertgrundschule 16 Kinder auf einer Warteliste für einen OGS-Platz. Die Stadt sieht sich nun gezwungen, neue Auswahlkriterien für einen OGS-Platz anzuwenden und fordert bei der Anmeldung ab sofort auch einen Nachweis für den bestehenden Betreuungsnachweis - unterzeichnet vom Arbeitgeber.
Nachweis für Betreuungsbedarf ab sofort in Brilon eingeführt
„Die OGS-Plätze an den Grundschulen der Stadt Brilon sind begrenzt. Um den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen und damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fair und gerecht zu erfüllen, wurde der Nachweis des Betreuungsbedarfs eingeführt“, erklärt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Westfalenpost. Die Neuerung gilt ab sofort und bei jeder folgenden OGS-Anmeldung.
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Bis zum 31. Januar 2025 können Eltern ihre Kinder für das Schuljahr 25/26 in der OGS anmelden. „Danach werden die Anmeldungen gesichtet, bei einem Anmeldeüberhang muss gemeinsam mit Schulleitungen und OGS-Leitungen entschieden werden, wie die Plätze vergeben werden“, heißt es seitens der Stadt Brilon zur weiteren Vorgehensweise. § 3 der Satzung über die Erhebung der Elternbeiträge für die Offene Ganztagsschule im Primarbereich vom 21. April 2011 besagt, dass für jedes Schuljahr eine erneute Anmeldung erforderlich ist. Die Vergabe der Plätze erfolgt nach sozialen Kriterien. Hierzu werden laut Stadt bestimmte Kriterien im Anmeldeformular für einen OGS-Platz abgefragt. Wichtig: Leben die Eltern in einem gemeinsamen Haushalt? Sind beide Eltern berufstätig? Ist ein Elternteil alleinerziehend oder gar alleinerziehend und berufstätig? Hat das betreffende Kind ein Geschwisterkind in der OGS? Die Antworten entscheiden nun, ob das Kind einen Platz bekommt.
Regelung gilt für Ratmersteinschule, St. Engelbertschule und Grundschulverbund Thülen-Alme-Hoppecke
Die Regelung gilt für alle Grundschulen im Stadtgebiet, also nicht nur für die St. Engelbertschule, sondern auch für die Ratmersteinschule und den Grundschulverbund Thülen-Alme-Hoppecke. Für letztere konnte allen Kindern, die einen OGS-Platz haben wollten, auch ein Angebot gemacht werden. Tatsächlich wurde an der Ratmersteinschule auch vor kurzem der neue Anbau für den Offenen Ganztag eingeweiht, sodass die Kinder in einer neuen und modernen Umgebung betreut werden können.
16 Kinder warten in Brilon auf einen OGS-Platz
An der Engelbertschule gibt es insgesamt 100 OGS-Plätze, dort ist eine Warteliste eingerichtet. Derzeit warten 16 Kinder auf einen OGS-Platz. „Sobald eine Kind abgemeldet wird, wird nach den genannten Kriterien entschieden, welches Kind als nächstes aufgenommen wird“, erklärt die Stadt. Und die Verwaltung verspricht: „Erst ab dem Schuljahr 2026/27 wird es beginnend aufsteigend dann ab Jahrgangstufe 1 einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz geben.“ Der Anbau an der Ratmersteinschule soll dazu dienen, den Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz einzuführen. Hier werden in diesem Schuljahr 90 Kinder betreut. Im Grundschulverbund Thülen-Alme-Hoppecke könne laut Stadt dem Rechtsanspruch durch Umnutzung verschiedener Räume entsprochen werden, hier werden in diesem Schuljahr 102 Kinder betreut. „An der Engelbertschule wird im Hinblick auf dem kommenden Rechtsanspruch und um allen angemeldeten Kindern ab Rechtsanspruch einen Betreuungsplatz anbieten zu können ein entsprechender Anbau geplant“, so die Stadt. Obwohl das Gesetz zum Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz auch erst 2026 in Kraft tritt, muss es jetzt schnell gehen mit dem geplanten Anbau an Grundschule St. Engelbert in Brilon. Die Ausschreibung muss europaweit erfolgen, das dauert.
Anbau der OGS beginnt erst 2026
So rechnet das Bauamt erst im nächsten Jahr mit dem Beginn der Planungen, der tatsächliche Bau könnte sich sogar noch über das Jahr 2026 hinausziehen. In die Preisberechnung ist das aber alles schon eingeplant: 7,4 Millionen Euro soll der Anbau kosten. Am aktuellen Standort der Engelbertschule sollen dann alle Unterrichts- und OGS-Räume in einem zweistöckigen Gebäude, welches auf den aktuellen Schulhof ragt, konzentriert werden; der bisherige Teilstandort Martin-Luther-Schule soll aufgegeben werden.
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