Winterberg. In Winterberg will man mit speziellen Maßnahmen Arbeitskräfte anlocken. Auch Medebach setzt auf Innovationen auf dem Arbeitsmarkt. Die Deatails:
Der Fachkräftemangel stellt auch für die Städte Winterberg und Medebach im Sauerland eine wachsende Herausforderung dar. Beide Kommunen haben erkannt, dass sie aktiv werden müssen, um dem Problem entgegenzuwirken und die lokale Wirtschaft zu unterstützen. In Winterberg hat die Stadtverwaltung verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Rabea Kappen, Pressesprecherin der Stadt Winterberg, betont: „Die Suche nach Fach- und Arbeitskräften ist zu einer täglichen Herausforderung geworden und dementsprechend ist das Thema Arbeitskräfte eines der Hauptthemen.“ Eine innovative Maßnahme ist die Einführung der Beschäftigtenkarte. Aktuell nutzen rund 150 Beschäftigte dieses Angebot, das es ihnen ermöglicht, die zahlreichen Freizeitangebote in Winterberg und der Region kostenfrei kennenzulernen. Die Karte ergänzt die bereits bestehenden Leistungen der Arbeitgeber und dient als zusätzlicher Anreiz für potenzielle Fachkräfte.
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Die Wirtschaftsförderung der Stadt hat gemeinsam mit dem Jobcenter einen Unternehmerdialog ins Leben gerufen, um konkrete Hilfen für Arbeitssuchende und Unternehmen aufzuzeigen. Zudem wurde eine Internetseite entwickelt, die Unternehmen und Arbeitsuchende schnell und unbürokratisch zusammenbringen soll. Winterberg plant, die Arbeitgebermarke weiter zu stärken. Dazu gehören Projekte wie Mitarbeiterwohnungen, Mobilitätskonzepte und Qualifizierungsmaßnahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verbindung von Schule und Wirtschaft. Kappen erklärt: „Die Verbindung von Schule und Wirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle und so kommen die bisherigen Angebote und Projekte bei den beteiligten Unternehmen und auch bei den Schülerinnen und Schülern gut an.“
Stadt Medebach setzt auf Employer Branding
Auch in Medebach spürt man den Arbeitskräftemangel deutlich. Bürgermeister Thomas Grosche erklärt: „Auch im Stadtgebiet Medebach hat der allgemeine Fachkräftemangel, besser gesagt Arbeitskräftemangel sich in den letzten Jahren verschärft, wobei nicht jedes Unternehmen und Branche in gleichem Ausmaße betroffen ist.“ Die Stadt setzt auf Employer Branding und unterstützt Unternehmen dabei, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Grosche betont: „Hier können wir durch ein attraktives Umfeld unterstützend tätig sein und durch Netzwerkveranstaltungen Hilfestellungen leisten.“ Ein weiterer Fokus liegt auf der Integration ausländischer Arbeitskräfte. Das städtische Jobcenter arbeitet daran, potenzielle Arbeitskräfte zielgerichtet zu vermitteln.
Ein Erfolgsmodell
Ein Erfolgsmodell in der Region ist das Projekt Berufsorientierung „ProBe“ Medebach-Hallenberg. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Medebach-Winterberg und bietet eine umfassende Vorbereitung auf die Berufswelt. Das Programm gliedert sich in drei Module: eine Sensibilisierungsphase in der 8. Klasse, eine werkpraktische Phase von der 8. bis zur 9. Klasse und ein Bewerbungstraining in der 9. Klasse. Bürgermeister Grosche lobt das Projekt: „Das Projekt Berufsorientierung ‚ProBe‘ Medebach-Hallenberg ist seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell“, sagt er. Es werde von den Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zu einer optimalen Vorbereitung auf die Berufswelt „sehr gut“ angenommen
Durch diese vielfältigen Maßnahmen zeigten, dass Winterberg und Medebach, den Fachkräftemangel ernst nehmen und aktiv dagegen vorgehen.