Brilon. Endlich wieder Weihnachtsmarkt in Brilon: Vom 29. November bis 1. Dezember gibt es Glühwein, Kunsthandwerk und festliche Stimmung.

Es wird wieder einen Weihnachtsmarkt in Brilon geben – und zwar vom 29. November bis zum 1. Dezember. Drei Tage ist stimmungsvoller Budenzauber auf dem Marktplatz angesagt. Und dass Petrus vom Kump dann ganz zufrieden auf eine kleine, gemütliche „Stadt“ aus Holzhütten schauen darf, ist einer ganz besonderen Initiative zu verdanken.

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Die „Bix Six“ – ein Zusammenschluss von Briloner Unternehmen, die wirtschaftlich eine gewichtige Rolle spielen – hatten in einer Arbeitskreissitzung den Finger auf eine seit geraumer Zeit schmerzende Wunde gelegt: „In der Runde herrschte Unverständnis darüber, dass eine so gesellige und hübsche Stadt wie Brilon keinen eigenen Weihnachtsmarkt mehr hat. Und dann kam die Idee: Wie wäre es, wenn jeder Pate für eine eigene Hütte würde?“, erklärte Martin Ansorge, kaufmännischer Leiter der Firma Egger und Sprecher der Big Six am Mittwoch bei einem Pressetermin.

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Eine kleine "Weihnachtsstadt" aus Holzhütten: Auf Initiative der Big-Six sind 13 aufwändige Holzbuden gebaut worden. Dank dieses Projektes gibt es in der Stadt des Waldes auch wieder einen richtigen Weihnachtsmarkt.  © WP | Thomas Winterberg

Denn am Thema „Hütten“ war der Markt schlussendlich in den vergangenen Jahren gescheitert. „Bis 2019 hatte die Sparkasse die adventliche Veranstaltung ausgerichtet, sich dann aber aus der Organisation zurückgezogen. 2020 kam Corona, ein Teil ihrer Hütten wurde verkauft und 2023 war letztendlich keine einzige Bude mehr da“, beleuchtete der neue Wirtschaftsförderer Thomas Becker die Hintergründe. Es gab eine kleine Weihnachtsmeile, aber auch nicht mehr. Sein Vorgänger Oliver Dülme habe Stadt, Bix Six und Gewerbeverein daraufhin zusammengebracht, um das Thema neu zu überdenken, so Becker weiter. Denn ein Weihnachtsmarkt in einem Ort wie Brilon stehe auch für Lebensqualität und Attraktivität und sei ein Mosaikstück in Sachen weiche Standortfaktoren.

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Die Weihnachtshütten und ihre Erbauer in einer langen Reihe vor der Firma Egger. © WP | Thomas Winterberg

Schlussendlich wurde aus der „Aktion Hüttenbau“ sogar ein inklusives Projekt, an dem sich neben Auszubildenden der Firma Egger und der Briloner Möbelwerke auch Mitarbeitende der Briloner Caritas Werkstätten beteiligten. 2,40 Meter mal 1,80 Meter groß sind die 13 ausgesprochen robusten Markthütten, die aus Fichtenholz gearbeitet wurden und so konstruiert sind, dass sie, so Martin Ansorge, „die nächste 30 Jahre halten sollten“. Die Herausforderung habe allen viel Freude bereitet, alle hätten Hand in Hand gearbeitet und auch in Sachen Arbeitsschutz habe es null Probleme gegeben.

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Aus Fichtenholz sind die robusten Hütten im Format 2,40 Meter mal 1,80 Meter gebaut worden. © WP | Thomas Winterberg

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Dass insgesamt 13 Hüttenbauer – vornehmlich Auszubildende und drei Betreuer – gemeinsam dieses Projekt angegangen seien, habe den besonderen Charme der Aktion ausgemacht. „Hier haben sich u.a. Holzmechaniker, Produktionstechnologen und Industriemechaniker eingebracht“, so Joachim Lübben, gewerblich-technischer Ausbildungsleiter bei der Firma Egger. Bei der Zimmerei Kersting habe man sich Rat eingeholt, sich über Stücklisten, Baupläne und Zusammenbau informiert. Und unter der Projektleitung von Roman Gunt (Egger) wurden aus Fichtenholzbalken, -brettern und -bohlen wirklich robuste Hütten, die nach ihrem weihnachtlichen Einsatz in einer Lagerhalle in Hoppecke den Winterschlaf verbringen werden.

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Die Hütten sind gut verpackt, bekommen noch ein Dach und werden dann vom Bauhof zu ihrem ersten Einsatzort gefahren. © WP | Thomas Winterberg

Aber was wären die Büdchen ohne Leben darin? Thomas Becker: „Als klar war, dass Stadt und Gewerbeverein mit Unterstützung der Big Six  wieder einen Weihnachtsmarkt veranstalten, hat sich das schnell herumgesprochen. Alle Hütten sind vergeben. Aktuell kommen wir für den Markt auf 13 Buden und sieben Stände. Es wird Schmuck, Deko, Kunsthandwerkliches, Glühwein und Kinderbekleidung geben. Eine Bäckerin ist dabei, die heimische Gastronomie und auch der Lionsclub“, so Thomas Becker. Außerdem werde ein kulturelles Rahmenprogramm geboten.

Am 28. November will der Gewerbeverein alle Hüttenbauer und die Big Six zu einer Hütten-Übergabe einladen. Schließlich muss man ja auch schauen, ob die ausklappbaren Holztheken wirklich glühweintauglich sind…