Brilon. Versorgung gesichert? Die Stadtwerke Brilon schauen in der Energiekrise auf den Winter - und verändern zum Jahreswechsel die Preise für Kunden.

Erst war das Zittern groß: Nach dem Angriff durch Russland auf die Ukraine waren die Befürchtungen, man könne die Gasversorgung in Deutschland nicht gewährleisten, enorm. Tatsächlich ließen sich die folgenden Winter ohne gefürchteten Blackout überstehen. Doch der Krieg hält an, die Inflation auch und der Winter steht vor der Tür. Wie sieht es also aus mit der Gasversorgung in Brilon?

Brilon ist für den kommenden Winter mit Gas versorgt

Katrin Elsholz, Sprecherin der Stadtwerke Brilon, beruhigt: „Die Lage sieht aktuell entspannt aus. Die Speicher sind zu 96 Prozent gefüllt und das Wirtschaftsministerium hat die Energiekrise vor ein paar Tagen für beendet erklärt.“ Damit bezieht sich Elsholz auf Berichterstattung vom 19. September. Zahlreiche Zeitungen hatten berichtet, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Energiekrise „für beendet“ erklärt. „Es gibt keine Gasmangellage mehr“, sagte Habeck bei einem Bürgerdialog der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Die Gasspeicher sind voll“, sagte der Grünenpolitiker. Auch durch die neu gebauten Flüssiggasterminals gebe es inzwischen hinreichende Reservekapazitäten. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 hatten viele EU-Staaten die Einfuhren aus dem Land zurückgefahren. Deutschland bezieht nach Daten des Statistischen Bundesamts kein Gas mehr aus Russland.

Symbolbild Strom
Vor einem Blackout wurde viel gewarnt, insbesondere nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Allerdings stellte sich dieses Szenario nicht ein. © action press | Ohde, Christian

Internationale Energieagentur warnt vor weltweiter Gasmangellage in der Zukunft

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht das anders: Der weltweit weiter steigende Gasverbrauch und geopolitische Spannungen könnten die Versorgung im anstehenden Winter erschweren. Die Warnung allerdings bezieht sich nicht ausschließlich auf Deutschland, sondern auf den weltweiten Markt. Angetrieben durch eine höhere Nachfrage der Industrie gerade in Asien werde der Gasverbrauch in diesem Jahr voraussichtlich um 2,5 Prozent auf einen Höchststand von weltweit 4.200 Milliarden Kubikmeter steigen, teilte die IEA mit. Eine der größten Unsicherheiten vor dem Winter sei der Transit von russischem Gas über die Ukraine, da die bestehenden Verträge Ende 2024 ausliefen, teilte die IEA mit. Dies könnte das Ende aller Gaslieferungen aus Russland über die Ukraine nach Europa bedeuten. Das wiederum würde im kommenden Jahr höhere Flüssiggasimporte nach Europa erfordern, was die weltweite Versorgung unter Druck setze. Das allerdings ist vorerst noch Zukunftsmusik, für diesen Winter sehen sich die Stadtwerke Brilon gut gewappnet. Extra-Maßnahmen seien nicht nötig, besondere Risiken, die die Gasversorgung beeinträchtigen könnten, sieht Elsholz nicht.

Die Stadtwerke senken demnächst die Preise für ihre Kunden.
Die Stadtwerke senken demnächst die Preise für ihre Kunden. © Jürgen Hendrichs | Jürgen Hendrichs

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Preissenkung für die Kunden der Stadtwerke Brilon

Und sie verkündet eine weitere gute Nachricht: „Die Stadtwerke Brilon werden die Preise zum 1. Januar 2025 senken, trotz höherer CO2 Preise und steigender Netzentgelte – nähere Informationen erhalten die Kunden in Kürze.“ Die Preisgestaltung setzt sich aus Faktoren wir den gesetzlichen Preiskomponenten, den Netzentgelten und den Beschaffungskosten zusammen. Dies gelte für alle Lieferanten. Welche Rolle erneuerbare Energien oder alternative Heizquellen in der Strategie der Stadtwerke spielen werden, um die Gasversorgung ebenfalls mit Blick auf die zukünftige Gas-Entwicklung langfristig zu entlasten, wird aktuell noch geprüft. Die Ergebnisse werden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung eingebracht.

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Katrin Elsholz hat auch einen Tipp, um Energie zu sparen: „Analog zu den Vorjahren muss jeder Kunde individuell für sich entscheiden, wann er heizt, ob er alle Räume heizt usw. Auch das geringe Absenken der Heiztemperatur um 1 oder 2 Grad hat bereits große Einspareffekte.“ Die Verbraucherzentrale hat einige Tipps zum richtigen Heizen auf ihrer Website:

  • In der Heizperiode alle Wohn- und Schlafräume tagsüber auf mindestens 16 bis 18 Grad heizen, auch wenn einige nur selten genutzt werden. Bei einem schlechten Bauzustand ist oft eine höhere Temperatur erforderlich, um das Schimmelrisiko niedrig zu halten.
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  • Bei Fragen zu den Themen Heizen, Lüften, Feuchtigkeit und Schimmel bieten die Verbraucherzentralen bundesweit verschiedene Beratungen an.
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