Fritzlar/Hochsauerland. Tiger-Kampfhubschrauber bereiten sich auf Übungsflüge im Sauerland vor. Der Verteidigungsminister sichert nun 113 Millionen Euro zu. Die Details.
Der Kampfhubschrauber „Tiger“ gehört inzwischen zum vertrauten Bild über dem Sauerländer Luftraum. Die Gegend rund um Korbach, Medebach, Brilon und Marsberg wird immer wieder zu Übungsflügen bei Tag und Nacht genutzt. Auch in der Woche vom 14. Oktober stehen wieder solche Übungsflüge an. Jetzt hatte das Kampfhubschrauberregiment hohen Besuch durch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Der hat in den kommenden Jahren Investitionen von 113 Millionen Euro für den Bundeswehr-Standort im nordhessischen Fritzlar angekündigt. Die Summe solle vor allem in den Neubau und die Sanierung von Unterkunftsgebäuden sowie die Modernisierung von Ausbildungsanlagen fließen, sagte der Minister beim Besuch des Kampfhubschrauberregiments 36 „Kurhessen“, bei dem er mit Soldatinnen, Soldaten und zivilen Mitarbeitern ins Gespräch gekommen war.
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Das Kampfhubschrauberregiment 36 ist der einzige fliegende Kampfverband mit Tiger-Kampfhubschraubern in Deutschland. Es umfasst etwa 1.200 Dienstposten am Standort Fritzlar. Das Tiger-Regiment ist auch im Ausland im Einsatz. So flogen seine Kampfhubschrauber von 2012 bis Juni 2014 im Rahmen des Einsatzes der Internationalen Schutztruppe Isaf in Afghanistan sowie 2017 bis 2018 zur Unterstützung des UN-Friedenseinsatzes Minusma in Mali. Zwei Fritzlarer Piloten kamen dort damals bei einem Absturz ums Leben.
Zum Ende seines Besuches machte Pistorius noch einmal deutlich, welche Professionalität und welches Engagement er in diesem einzigartigen Verband gesehen hat. Das Ministerium werde weiterhin alles tun, um die Truppe bestmöglich auszurüsten. „Ab 2026 wird zunächst der Leichte Kampfhubschrauber bereitstehen“, erklärte Pistorius. „Der Leichte Kampfhubschrauber ist eine Übergangslösung für einige Jahre, aber er bietet eben auch viele Vorteile. Er besticht zum Beispiel durch seine weitreichenden Aufklärungsmittel und vielfältige Bewaffnung“, so der Minister. Nach und nach soll der jetzige „Tiger“ außer Dienst gestellt werden.
82 „Leichte Kampfhubschrauber“ geplant
Die Bundeswehr wird bis zu 82 sogenannte Leichte Kampfhubschrauber vom Typ Airbus beschaffen. Bis zur Entscheidung über die endgültige Nachfolge des Kampfhubschraubers Tiger soll der H145M als Brückenlösung die Rolle der bodennahen Luftunterstützung zur Abwehr gepanzerter Einheiten wahrnehmen.
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Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, stehen wieder Übungen an. Von Montag bis Donnerstag, 14. bis 17. Oktober, werden Tiefflüge mit Kampfhubschraubern stattfinden. Eine Gebietseinschränkung, so die Bundeswehr, können nur grob vorgenommen werden. Als Einsatzräume werden u.a. Korbach und Warburg genannt. Oft sind die „Tiger“ aber auch im Raum Medebach unterwegs. Teilweise ist Tiefflug unter 100 Fuß geplant. Dabei kann es möglicherweise zu einer erhöhten Lärmbelastung kommen. Lärmbeschwerden können an das Bürgertelefon unter 0800 8620730 gerichtet werden. In Fritzlar sind übrigens 28 Tiger-Kampfhubschrauber stationiert, davon sind allerdings nur zwölf einsatzfähig. Die für den Kalten Krieg entwickelten Tiger seien nach wie vor unverzichtbar, so Pistorius.(mit dpa)