Brilon. Thomas Becker tritt in die Fußstapfen von Oliver Dülme. Im September hat er die Amtsgeschäfte übernommen. Das sind seine Ziele:

Die Stadt Brilon hat einen neuen Wirtschaftsförderer: Thomas Becker, 37 Jahre alt und in Brilon geboren, übernimmt ab sofort die verantwortungsvolle Position. Mit einem breiten Erfahrungsschatz und tiefen lokalen Wurzeln sieht er sich gut gerüstet, um die wirtschaftliche Zukunft der Stadt aktiv mitzugestalten.

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Thomas Becker, geboren 1987 in Brilon, absolvierte 2006 sein Abitur am Gymnasium Petrinum in Brilon. Anschließend studierte er Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Darmstadt. Nach dem Abitur diente Becker im Wehrdienst im renommierten Musikchor der Bundeswehr in Hannover, wo er Trompete spielte. Später erwarb er einen Master in Unternehmenskommunikation in Iserlohn.

Sprecher der Arbeitsagentur in Siegen

Nach seinem Studium begann Thomas Becker seine berufliche Laufbahn als Sprecher der Arbeitsagentur in Siegen. Hier sammelte er erste Erfahrungen in der Unternehmenskommunikation und im öffentlichen Sektor. Doch die Hauptstadt lockte, und so führte ihn sein Weg für ein Jahr zur Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) nach Berlin.

Im Jahr 2018 kehrte Becker schließlich in die Region zurück, als er die Position eines Referenten bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Arnsberg übernahm. Hier lernte er viele Unternehmen der Region kennen und baute ein Netzwerk auf, das ihm nun in seiner neuen Rolle als Wirtschaftsförderer der Stadt Brilon vermutlich von großem Nutzen sein wird. „Deswegen kenne ich schon viele Unternehmen“, sagt Becker und fügt hinzu: „In Brilon kommt jetzt bei meiner neuen Aufgabe aber auch das Handwerk mit dazu.“

Oliver Dülme
Der Briloner Wirtschaftsförderer Oliver Dülme wechselt zum Hochsauerlandkreis.  © WP | Franz Köster

Sorge vor längerer Vakanz

Becker, seit 2014 CDU-Ratsherr, erfuhr im Juni, dass der bisherige Wirtschaftsförderer Oliver Dülme in Richtung Hochsauerlandkreis wechselt. „Als Vorsitzender des BWT-Beirats hörte ich davon, dass die Stelle vakant wird“, erinnert sich Becker. Nach einigen Überlegungen und Gesprächen entschloss er sich, sich selbst für die Stelle zu bewerben, nicht zuletzt, um eine längere Vakanz zu vermeiden. Der Bürgermeister sondierte daraufhin die Unterstützung in den Fraktionen, und letztlich war der Weg frei für Beckers neue Aufgabe.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gab Becker dafür sein Ratsmandat ab, denn das Mandat und sein neuer Job schließen sich gegenseitig aus: „Meine Bewerbungsrede im nichtöffentlichen Teil des Rates, der über die Anstellung entscheidet, war gleichzeitig auch meine Abschiedsrede. Da musste ich schon mal schlucken.“

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Becker hat bereits zahlreiche Unternehmensbesuche absolviert, unter anderem bei den sogenannten „Big Six“. Besonders freut ihn, dass sein Vorgänger, Oliver Dülme, ihm noch im September zur Seite stehen kann, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Doch die Aufgaben sind groß. „Nahezu alle Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen“, berichtet Becker aus seinen Gesprächen. Insbesondere die Konjunktur, die Energiepreise und die Bürokratie mache vielen Firmen zu schaffen. „Bei der Bürokratie haben wir wirklich ein Problem, aber die Stadt tut alles in ihrer Macht Stehende, um den Unternehmen das zu erleichtern“, erklärt Becker. Dennoch sei ein Grundoptimismus in den Betrieben spürbar.

Becker hat sich klare Ziele gesetzt: „Die erfolgreichen Projekte meines Vorgängers, wie das Leerstandsmanagement, möchte ich fortsetzen.“ Dieses Modell habe bereits überregional Beachtung gefunden. „Aktuell habe ich schon fünf neue Anfragen auf dem Schreibtisch liegen“, so Becker.

Interkommunales Gewerbegebiet

Ein langfristiges Projekt wird ihn ebenfalls begleiten: das Interkommunale Gewerbegebiet mit Olsberg und Bestwig. „Bis wir damit in die Vermarktung gehen können, werden noch einige Jahre vergehen. Vorher müssen auch erst Absprachen mit den Gemeinden Olsberg und Bestwig getroffen werden“, erläutert Becker. Dabei gehe es vor allem um die Kosten- und Einnahmenverteilung zwischen den Kommunen.

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Thomas Becker tritt in große Fußstapfen, aber seine Mischung aus Erfahrung, lokalen Wurzeln und frischem Tatendrang gibt ihm das nötige Rüstzeug, um Brilons wirtschaftliche Zukunft aktiv zu gestalten. ‚Es ist eine spannende Aufgabe, und ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Unternehmen unserer Stadt die Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern‘, sagt er abschließend.