Brilon/Meschede. Oliver Dülme verlässt nach 14 Jahren die Wirtschaftsförderung Brilon für eine neue Herausforderung im Hochsauerlandkreis.

Nach fast 14 Jahren endet die Ära von Oliver Dülme in der Wirtschaftsförderung in Brilon (BWT). Dülme, der seine Karriere dort als Angestellter begann und später zum Prokuristen und Geschäftsführer aufstieg, wird voraussichtlich ab dem 1. Oktober als Prokurist zur Wirtschaftsförderung des Hochsauerlandkreises wechseln. „In dieser Woche haben die beteiligten Gremien darüber entschieden“, so Dülme. Richtig gereift sei die Entscheidung ohnehin erst im Mai, als der Hochsauerlandkreis über den Bürgermeister der Stadt Brilon Kontakt zu Oliver Dülme aufgenommen hat: „Ich wurde also nicht im Hinterzimmer abgeworben“, so Dülme, der sich über den reibungslosen und respektvollen Ablauf freut.

Mehraus dem Altkreis Brilon

Von Marsberg über Bayreuth nach Brilon

Dülme, der ursprünglich aus Marsberg stammt und für sein Studium nach Bayreuth zog, fand in Brilon seine erste berufliche Heimat. „Ich war damals 27 und hatte Glück, dass die Stelle offen war. Ich wollte zwar mal was anderes sehen, für mich war irgendwann aber klar, dass ich wieder in Heimatnähe zurückkomme“, erzählt der mittlerweile 40-Jährige. In Brilon wurde er mit offenen Armen empfangen und fühlte sich stets wertgeschätzt. Diese Wertschätzung wünscht er sich auch für seinen Nachfolger.

Die Bilanz in Brilon

Dülme kann in Brilon auf eine durchaus erfolgreiche Zeit zurückblicken. Das von ihm initiierte Konzept zur Förderung des Einzelhandels zeigte schnell Wirkung, und mittlerweile steht das 14. Geschäft in den Startlöchern. Auch die Gründung der „Big6“ im Jahr 2012, eine Plattform für den Austausch der größten Unternehmen in Brilon, geht auf seine Initiative zurück. Die Ausbildungsmesse, die von 30 auf 120 Aussteller wuchs, zählt heute zu den größten in Südwestfalen. Zudem trieb Dülme mit der BWT den Breitbandausbau voran, sodass bald eine Versorgungsquote von 98,5 Prozent erreicht wird. „Dieser direkte Austausch mit den Unternehmen und den Einzelhändlern wird mir fehlen“, sagt Dülme mit einem lachenden und weinenden Auge.

Wechsel mit neuen Herausforderungen und mehr Verantwortung

Seine neue Position wird eher strategisch ausgerichtet sein und auch mit mehr Verantwortung ausgestattet sein: „In Brilon war ich seit 2011 in dieser Position ein Einzelkämpfer. Beim Kreis habe ich bald ein mehrköpfiges Team“, so Dülme. Frank Linnekugel, der Leiter der Wirtschaftsförderung im HSK, äußert sich auf Anfrage der Westfalenpost positiv über den Wechsel von Dülme. „Wir freuen uns, dass sich Oliver Dülme, der sich als langjähriger und erfolgreicher Wirtschaftsförderer in der Region einen Namen gemacht hat, für einen Wechsel zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis mbH (WFG) entschieden hat“, so Linnekugel. Dülmes umfassende Qualifikationen in der Raumplanung und Wirtschaftsförderung passten perfekt in das Anforderungsprofil und das Team der WFG. Insbesondere im Bereich der Flächenentwicklung, der traditionell sehr aktiv sei und weiter verstetigt werden soll, so Linnekugel.

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Der aktuelle Wirtschaftsförderer im HSK: Frank Linnekugel. 
Der aktuelle Wirtschaftsförderer im HSK: Frank Linnekugel.  © WP | WFG HSK

Auf die Frage nach den Herausforderungen für die Wirtschaftsförderung im Hochsauerlandkreis in den nächsten Jahren betonte Linnekugel die Themen „Fachkräftesicherung“, „Gewerbeflächenentwicklung“ und „Ressourceneffizienz“. Hier könne Dülme seine Expertise gut einbringen. In seiner neuen Position als Prokurist wird Dülme neben den klassischen Aufgaben wie der Überwachung der finanziellen Situation und dem Aufstellen von Wirtschafts- und Jahresplänen insbesondere im Bereich der Gewerbeflächenentwicklung sowie in der allgemeinen Projektkoordination mitwirken. Dank seiner umfassenden Erfahrungen und seiner guten Vernetzung in der Region wird er keine lange Eingewöhnungsphase benötigen, so die Prognose von Linnekugel.
Unsichere Zukunft in Brilon
Wie es jetzt in Brilon weitergeht, das steht noch nicht fest: „Da müssen die Gremien noch drüber diskutieren. Trotzdem: meinem Nachfolger wünsche ich an dieser Stelle schon mal viel Erfolg“, so Oliver abschließend.