Brilon/Willingen. Großübungen im Sauerland: Polizei, Bergwacht und Bundeswehr trainieren in den nächsten Tagen mit Hubschraubern. Wo die Tiefflüge erwartet werden.

Diesmal ist es kein Polizeieinsatz und kein Sondereinsatzkommando: Im Bereich der Gemeinde Willingen findet im Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag, 12. bis 15. September, eine Übung unter Beteiligung der Polizeifliegerstaffel Hessen sowie der Bergwacht Hessen statt. Beide Organisationen trainieren über vier Tage den gemeinsamen Rettungseinsatz. Schwerpunkte der Übung sind dabei unter anderem der Transport von Höhenrettern zum Einsatzort sowie die hubschraubergestützte Personenrettung aus unwegsamem Gelände. In einsatz-realistischen Szenarien wird insbesondere die Verwendung der Rettungswinde trainiert.

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Während der Übungstage ist im genannten Bereich zwischen 8 und 16 Uhr mit einem vermehrten Flugaufkommen des Polizeihubschraubers, einhergehend mit einer entsprechend erhöhten Lärmemission, zu rechnen. Die Polizei bittet Bürgerinnen und Bürger in und um Willingen um Verständnis für die Übung, welche unerlässlich für Erhaltung des Leistungsstandards der Hubschrauberbesatzungen ist.

Der Kampfhubschrauber „Tiger“ im Einsatz.
Der Kampfhubschrauber „Tiger“ im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

„Tiger“ auf Nachtflug

Und wenn wir einmal bei den Hubschrauber sind: In der 38. Kalenderwoche (das ist die Woche vom 16. bis 22. September) sind die Kampfhubschrauber vom „Tiger“ aus Fritzlar wieder auf nächtlichen Übungsflügen unterwegs,. Offiziell gibt das Kampfhubschrauberregiment 36 die Einsatzräume u.a. mit Alsfeld, Marburg, Allendorf, Korbach und Warburg an. Aber erfahrungsgemäß sind die „Tiger“ - je nach Wetterlage - auch häufig im Raum Brilon und Medebach unterwegs. Einsatzzeitraum: Montag bis Donnerstag.

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Das Regiment in Fritzlar weist darauf hin, dass Tiefflüge unter 100 Fuß geplant sind. In den genannten Gebieten darf das Militär permanent in einer Flughöhe von bis zu 100 Fuß, also 30,48 Meter, üben und bei Sondervorhaben auch unter 100 Fuß bis zur direkten Bodennähe gehen. Die Bundeswehr: „Dabei kann es möglicherweise zu einer erhöhten Lärmbelastung kommen.“ Es werde versucht, das Übungsgebiet stetig zu wechseln. „Wir fliegen/üben für Ihre Sicherheit und bitten um Verständnis. Lärmbeschwerden können an das Bürgertelefon unter 0800 8620730 gerichtet werden.“

SAR41 in Winterberg

So ein „Tiger“, der übrigens pro Stück rund 45 Millionen Euro kostet, bringt ein maximales Gewicht von 6,1 Tonnen auf die Waage und hat eine Reichweite von 725 Kilometern. Damit kann er etwa zweieinhalb Stunden in der Luft bleiben. Es kann auch noch ein Zusatztank befestigt werden. Der „Tiger“ schafft eine maximale Flughöhe von rund 4.000 Metern, ist bis zu 268 km/h schnell und an Bord befinden sich zwei Personen - beide sind ausgebildete Tiger-Piloten.

Vergangene Woche hatte Winterberg Besuch von einem anderen Fluggerät: ein Such- und Rettungshubschrauber SAR 41 der Bundeswehr vom Fliegerhorst in Nörvenich war zu einer Bundeswehr-Übung gekommen. Dort wurde das Szenario einer Extremwetterlage im Winter durchgespielt. Es ging um die Zusammenarbeit zwischen militärischen und zivilen Kräften bei einer Notlage durch extremen Schneefall.