Bigge/Olsberg. Aktuell gibt es in Olsberg und Bigge einige Leerstände. Doch es bewegt sich etwas: Wir verraten, in welchen Ladenlokale es Neueröffnungen gibt.
Vor ein paar Monaten hatte die WP berichtet, dass es in Olsberg eine ganze Reihe Leerstände gibt. Die gute Nachricht heute: In der Olsberger Geschäftswelt tut sich etwas. In der Kernstadt und in Bigge gibt es in nächster Zeit einige Veränderungen.
Neuer Standort für Aslan-Kurklinik
So wird es zeitnah am zentralen Kreisverkehr in der Olsberger Ortsmitte einen Leerstand weniger geben. Die Aslan-Kur-Klinik zieht in das Gebäude, in dem bis August 2022 das Mikado-Bastellädchen von Stefanie Brüschke angesiedelt war. Seit der Schließung steht das Ladenlokal leer. Künftig möchte die Aslan-Klinik Olsberg das Gebäude nach einer kompletten Renovierung nutzen. Die Neueröffnung ist zum 1. August geplant. In den früheren Mikado-Geschäftsräumen im Erdgeschoss soll die Physiotherapie angesiedelt werden. Dafür ist der Zugang über eine Rampe geplant. In der oberen Etage entstehen die Praxis-Räume der Aslan-Klinik. Demnächst wird es dort auch um ein neues Thema gehen, das sich mit den Wechseljahren beschäftigt: „Ana Aslan – Frau für Frau. Einfach nur mal Frau sein“.
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„Körperformen“ zieht in Quick-Schuh-Ladenlokal
Einen Leerstand gibt es aktuell noch im ehemaligen Quick-Schuhgeschäft in Olsberg. Auch dort zieht zum 1. September neues Leben ein. Stefan Vogel wird in dem Ladenlokal ein neues „Körperformen-Studio“ eröffnen. Angeboten werden soll dort Elektro-Muskel-Stimulation-Training (EMS). Dabei werde, so Inhaber Stefan Vogel, der Fokus auf Gesundheitsförderung gelegt. Ziel sei es, besonders Menschen mit Rücken- und Gelenkschmerzen zu helfen. Im Sauerland gibt es bereits Standorte in Brilon, Warstein, Meschede und Marsberg. Mit Blick auf den neuen Standort in Olsberg erklärt Stefan Vogel: „Olsberg bietet eine ideale Infrastruktur und passt perfekt zu unserer Ausrichtung. Viele unserer langjährigen Kunden kommen bereits aus diesem Einzugsgebiet, und wir möchten ihnen mit unserem neuen Studio ein noch besseres Angebot bieten. Olsberg hat großes Potenzial und ergänzt unsere bestehenden Standorte perfekt.“
Sportgeschäft Schettel erweitert: „Bootfitting“
Veränderungen gibt es auch an der Hauptstraße in Bigge. Das Sportgeschäft Schettel wird erweitert. Dafür werden ab 1. September die Räumlichkeiten des benachbarten ehemaligen Eiscafés genutzt. Die neue Außenbeschilderung zeigt bereits, worum es geht: „Bootfitting“, also die individuelle Anpassung des Skischuhs an den Fuß. Junior-Chef Janik Schettel erklärt, warum künftig mehr Platz dafür gebraucht wird: „Wir wollen uns künftig in Olsberg auf das Ski-Geschäft konzentrieren. Die Nachfrage im Bereich Skischuh-Anpassung und Wintersport hat sich stark erhöht. Deshalb brauchen wir mehr Platz für die Präsentation der Schuhe auf unserer jetzigen Ladenfläche. Die Erweiterung wird künftig für die Werkstatt genutzt. Dafür boten sich die angrenzenden Räumlichkeiten vor Ort an.“
Durch die Ausrichtung auf den Wintersport ergibt sich allerdings eine Neuerung, die schon jetzt greift. Im Sommer bleibt das Geschäft an der Hauptstraße in Olsberg von Juni bis August geschlossen bzw. ist nur nach Terminabsprache zum Thema Skischuhe geöffnet. Ab 1. September soll dann wieder normal geöffnet werden, so Jannik Schettel. Die Briloner Filiale „Bergauf by Schettel“ ist weiterhin ganzjährig geöffnet. Dort gibt es alles rund um das Thema Freizeit- und Wandern. Diese Regelung soll auch künftig so umgesetzt werden.
Neue Physiopraxis
Nicht weit entfernt gibt es zum 1. September eine Neugründung. In den früheren Geschäftsräumen des Floristik-Geschäftes „Blütenwerk“ in Bigge wird eine neue Physiopraxis eröffnen. Inhaberin ist Nelli Bogedain-Klaholz. Die Olsbergerin blickt auf 24 Jahre Berufserfahrung zurück, 23 Jahre war sie in der Therapie-Abteilung der Schule an der Ruhraue tätig, jetzt möchte sie sich selbstständig machen. Sie erklärt: „In meiner Praxis für ganzheitliche Physiotherapie möchte ich eine heilende Umgebung schaffen, die vertrauensvoll dazu einlädt, sich gegenüber den eigenen Schmerzen behutsam zu öffnen, Ursachen bewusst zu erkennen und wieder in ein gesünderes und schmerzfreies leben zu finden.“
„Olsberg als Kneippkurort ist ein toller Standort für eine ganzheitliche Physiotherapiepraxis. “
Ziel sei es, Muskelverspannungen und Schmerzen zu reduzieren, Organfunktionen zu verbessern, emotionale Traumata im Körper zu lösen und sich rund um wohler zu fühlen. Es gehe darum, nicht nur Beschwerden und Symptome behandeln, sondern auch deren Ursache. Deshalb setze sie auf einen ganzheitlichen Therapieansatz. Einfließen in dieses Konzept soll auch der Kneipp-Gedanke. Nelli Bogedain-Klaholz erklärt: „Olsberg als Kneippkurort ist ein toller Standort für eine ganzheitliche Physiotherapiepraxis. Die Kneipptherapie ist ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das mir persönlich, hilft im Gleichgewicht zu bleiben. Das möchte ich gerne auch an meine Patienten weitergeben.“
Maßnahmen der Stadt Olsberg
Wirtschaftsförderer Olaf Karte freut sich darüber, dass sich in der Geschäftswelt in Olsberg etwas bewegt: „Innenstädte gewinnen als Orte des Erlebens und der Begegnung zunehmend an Bedeutung – gerade in einer Zeit, in der der lokale Handel in Online-Anbietern einen starken Wettbewerber hat.“ Umso wichtiger sei es, die Stärken zu betonen, die es nur vor Ort gibt: „Für Touristen und Anwohner ist das Flanieren durch die belebten Straßen ein Stück Lebensqualität“, so der Wirtschaftsförderer. Um diesen Anspruch zu unterstützen, habe die Stadt Olsberg ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, das lokale Händler sowie Existenzgründer unterstützen und den städtischen Handel stärken soll.
„Seit dem 1. Mai ist ein städtisches Förderprogramm in Kraft, das gezielt Neuansiedlungen und Existenzgründungen mit einem Mietzuschuss unterstützt. Erste Maßnahmen konnten bereits erfolgreich bewilligt werden, was einen vielversprechenden Start signalisiert.“
Olaf Karte erklärt: „Seit dem 1. Mai ist ein städtisches Förderprogramm in Kraft, das gezielt Neuansiedlungen und Existenzgründungen mit einem Mietzuschuss unterstützt. Erste Maßnahmen konnten bereits erfolgreich bewilligt werden, was einen vielversprechenden Start signalisiert.“ Als ein weiterer Baustein wurde inzwischen eine interaktive Übersichtskarte auf der städtischen Homepage installiert, die freie Gewerbeflächen sichtbar macht. Zum Einsatz kommt auch bereits ein einheitliches Plakat der Stadt Olsberg, das im Schaufenster platziert werden kann, wenn ein Nachmieter für eine Immobilie gesucht wird. Ein QR-Code verweist auf das jeweilige Exposé, wo weitere Informationen zur Immobilie verfügbar sind. Eine Maßnahme, um Händler zu unterstützen, die bereits vor Ort sind, ist der im September letzten Jahres eingeführte Stadtgutschein „StrunzerTaler“.
Übrigens: Auch in der Olsbeger Gastronomie gibt‘s etwas Neues: In der Carlsauestraße hat ein japanisches Restaurant eröffnet.