Olsberg. Leerstand ist auch in Olsberg ein Thema. Der Wirtschaftsförderer sagt, was dagegen getan werden soll. Und: Bei Quick-Schuh gibt‘s etwas Neues.

Beim Rundgang durch Olsberg gibt es viele schöne und individuelle kleine Geschäfte zu entdecken. Doch es gibt auch einigen Leerstand im Olsberger Stadtkern. Die Situation für den Einzelhandel ist – wie in vielen anderen Orten auch - nicht leicht. Diesem Trend wollen die „Fachwelt Olsberg“ und die Stadt Olsberg gemeinsam entgegenwirken. Wichtiges Bindeglied ist dabei der neue Wirtschaftsförderer Olaf Karte. Im WP-Gespräch erklärt er, welche Ideen und Projekte es gibt, um Einzelhandel und Gewerbe vor Ort zu stärken.

Leerstand in Olsberg: Das frühere Schuhhaus Bartmann.
Leerstand in Olsberg: Das frühere Schuhhaus Bartmann. © Joachim Aue | Joachim Aue
Leerstand Olsberg: Das ehemalige Porzellan-Geschäft Bathen.
Leerstand Olsberg: Das ehemalige Porzellan-Geschäft Bathen. © Joachim Aue | Joachim Aue

Leerstände gibt es aktuell einige: Zum Beispiel im ehemaligen Kreativ- und Bastel-Geschäft „Mikado“, im früheren Schuhhaus Bartmann, bei Quick-Schuh, bei Uhren und Schmuck Plugge und Porzellan Bathen. Im Haus Kruse, wo früher ein Fotogeschäft war, wird zurzeit ein Teil der Geschäftsräume als Ausstellungsraum mit einem Kontakt-Hinweis für Kaufinteressenten genutzt. Mit dem Modegeschäft „Miss und Misses“ schließt aber schon bald ein weiteres Geschäft seine Pforten. Der Räumungsverkauf dort läuft noch bis Ende April.

Aktive Suche

Doch Wirtschaftsförderer Olaf Karte blickt zuversichtlich in die Einzelhandels-Zukunft. Er betont: „Es ist gerade einiges in Bewegung.“ Für das Ladenlokal des Quick-Schuh-Geschäfts zum Beispiel gebe es einen neuen Mieter. Dort werde „Körperformen Sauerland“ einziehen, die unter anderem auch in Brilon einen Standort haben. Angebot wird dort ein Ganzkörper-Muskeltraining, das mit Elektrostimulation arbeitet.

Wirtschaftsförderer Olaf Karte mit einem neuen Plakat, das künftig in den Schaufernstern leerstehender Geschäfs- und Gewerberäume aufgehängt werden sollen. Sie erhalten neben Kontaktdaten auch einen QR-Code, über den man auf das Immobilienportal der Stadt gelangt. Er freut sich, dass für das leerstehende Quick-Schuh-Gebäude bereits ein neuer Mieter gefunden wurde.
Wirtschaftsförderer Olaf Karte mit einem neuen Plakat, das künftig in den Schaufernstern leerstehender Geschäfs- und Gewerberäume aufgehängt werden sollen. Sie erhalten neben Kontaktdaten auch einen QR-Code, über den man auf das Immobilienportal der Stadt gelangt. Er freut sich, dass für das leerstehende Quick-Schuh-Gebäude bereits ein neuer Mieter gefunden wurde. © Jutta Klute-Zerbs | Jutta Klute-Zerbs

Plakat-Hinweise

Eine Maßnahme, um gegen Leerstände aktiv zu werden, sind ganz neue einheitliche Plakate, die künftig in den Schaufenstern nicht genutzter Geschäfte aufgehängt werden sollen. Sie weisen darauf hin, dass die Immobilie zu vermieten ist. Über einen QR-Code gelangt man außerdem zum Immobilien-Portal der Stadt Olsberg, wo künftig dann weitere Infos bzw. ein Exposé abgefragt werden können. Olaf Karte versteht sich selbst als Netzwerker und Bindeglied zwischen Stadt, Fachwelt, Geschäftsleuten, Unternehmen und Vermietern. Deshalb sei es ihm wichtig, in Kontakt mit den Eigentümern und Vermietern zu treten, Anfragen zu vermitteln und bei der Gründung und Ansiedlung von Unternehmen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Olaf Karte betont: „Gerne können die Eigentümer auch auf mich zukommen. Ich unterstütze sie gerne. Auch im Bereich Mietpreisfindung.“

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Schaufenster-Gestaltung

In Kooperation mit der Fachwelt soll zum Beispiel auch Hilfe bei der Gestaltung der Schaufensterfronten angeboten werden. Auch für leerstehende Geschäfte sei es wichtig, dass ein positiver Gesamteindruck im Stadtbild entstehe. „Zugeklebte oder mit Veranstaltungs-Plakaten zugehängte Schaufenster sorgen für ein negatives Bild. Auch im Hinblick auf den Tourismus ist es wichtig, dass Leerstände nicht direkt ins Auge fallen. Man kann zum Beispiel Künstler ansprechen, die dort ihre Werke ausstellen.“

Geplant: Förderprogramm

Geplant ist auch ein städtisches Förderprogramm für Mieter von Gewerbeflächen für Einzelhandel und Gastronomie im Innenstadtbereich. Ein entsprechender Beschlussvorschlag soll in der Ratssitzung am 25. April eingebracht werden. Vorgeschlagen wird, dass für dieses Projekt 10.000 Euro eingesetzt werden sollten.

„Strunzertaler“

Ein weiteres Projekt, mit dem die Kaufkraft in Olsberg gehalten werden soll, ist der „Strunzertaler“, der als Neuauflage des alten Fachweltgutscheins ins Leben gerufen worden ist. Olaf Karte betont: „Der Strunzertaler ist sehr gut angelaufen. Aktuell machen schon 44 Betriebe mit.“ Der Wirtschaftsförderer verweist darauf, dass der Strunzertaler auch von lokalen Arbeitgebern als Instrument zur Mitarbeitermotivation eingesetzt werden könne. Denn: Arbeitgeber können über den steuerfreien Sachbezug automatisch jeden Monat bis zu 50 Euro steuerfrei auf den Gutschein ihres Mitarbeitenden aufladen.

Late-Night-Shopping

Am Freitag, 26. April, gibt es in Olsberg ein besonderes Event: Unter dem Motto „Komm‘ wir bummeln” haben zahlreiche Einzelhändler bis 22 Uhr geöffnet. Im Rahmen dieses „Late-Night-Shoppings“ soll am Brunnen vor der Volksbank ein kleiner Biergarten errichtet werden und zwei kleine Hütten unterstützen das Ambiente. Auch für Stärkung und musikalische Untermalung wird gesorgt sein. Bei den teilnehmenden Einzelhändlern steht ein Gläschen Sekt für die Kunden bereit. Die Fachwelt schreibt: „Da macht das Bummeln doch gleich noch mehr Freude.“ Als weitere Aktion gibt es in der Stadtbücherei einen Spiele-Abend. Die Bücherei bittet um Anmeldung: Tel. 02962 979383.

Bonus-Aktion

Im Rahmen des Shopping-Events gibt es auch eine Bonus-Aktion: Wer einen 25-Euro-Gutschein kauft, bekommt 5 Euro geschenkt, indem 30 Euro aufgeladen werden. Dies gilt allerdings ausschließlich am 26. April und pro Kopf darf nur ein Gutschein gekauft werden.