Winterberg. Thomas Pape aus Winterberg will als Asphalt Anton ganz groß rauskommen und auch auf Mallorca Erfolge wie Mickie Krause feiern. Das ist sein Plan:
Angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie und dem tobenden Angriffskrieg in der Ukraine bietet sich hier im Skigebiet am Poppenberg in Winterberg ein völlig surreales Bild. Die Sonnenstrahlen tauchen den Skihang in ein goldenes Licht und lassen die perfekt präparierte Schneepiste an diesem Freitagnachmittag glitzern: eine lebende Postkarte. Insbesondere holländische Touristen genießen noch einmal die letzten Tage der Krokusferien, ehe es wieder in die Heimat geht. Doch so friedlich und ruhig die Szenerie auch wirkt. Der Schein trügt.
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Denn auf der riesigen Terrasse der Skihütte Bei Möppi geht die Post ab. Die Musikboxen dröhnen. Ein DJ auf der großen Bühne gibt den Takt vor. Circa 150 Gäste zumeist in Skibekleidung, sind begeistert. Sie johlen und klatschen dem Mann zu, der sie zum Feiern animiert. Der bis zur Erschöpfung seine Texte in das Mikro trällert: „Ob Biken oder Ski, Winterberg vergesst Ihr nie. Wir feiern alle Aprés Ski“ schmettert Thomas Pape, alias Asphalt Anton dem Partyvolk entgegnen. Und auch wenn viele der holländischen Gäste den Song wohl nur schwerlich verstehen können, grölen, singen und tanzen sie mit.
Anheizen im T-Shirt und Strickmütze
Angefeuert von dem 36-jährigen Winterberger der dort trotz eisiger Kälte in T-Shirt, kurzer orangener Arbeitsschutzhose und einer orange-grünen Strickmütze steht und die Stimmung immer weiter anheizt. Je länger sein Auftritt dauert, desto wärmer wird es aber nicht nur ihm. Bei seinem Cover des Beatles-Songs „Let it be“ stehen einige - teils halsbrecherisch in Ski-Schuhen und Bier in der Hand - auf den Tischen und Bänken. Später gehorchen sie Papes Anweisungen in Singform: „Immer schön von links nach rechts und immer hin und her. Nach links! Nach rechts!“
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Anfänge als Party-DJ rund um Winterberg
Ein paar Stunden vorher steht Pape an einem der vielen Stehtische und zündet sich eine Zigarette an. Seine Stimme ist etwas heiser. Eigentlich habe er vorher nie singen wollen, sagt er und grinst. Denn zunächst sei er als Party-Dj in den verschiedensten Après-Ski-Locations, unter anderem in der „Tenne“ oder aber „Bei Möppi“, aufgetreten, sagt Pape. Alleine über seine vielen Auftritte am DJ-Pult habe er sich im Raum Winterberg einen Namen gemacht. „Hier nennt mich niemand mehr Thomas. Hier bin ich der Anton“, sagt er und lächelt. Als DJ habe er sich dabei immer gefragt, wieso es für jedes Skigebiet eine eigene Hymne gebe, nur nicht für Winterberg.
Die Idee als Sänger aufzutreten, wurde aus der Not heraus geboren
Deshalb habe er 2019 das „Winterberg“-Lied geschrieben und nach einem passenden Party-Sänger gesucht. Doch er fand keinen. „Ich hatte einfach nicht genug Beziehungen in die Partyschlager-Szene.“ Die Lösung sei dann nahe liegend gewesen, sagt er und setzt sich zum Schutz gegen die blendenden Sonnenstrahlen seine Sonnenbrille auf. Er selbst musste ran. Den Song habe er dann Ende 2019, kurz vor dem Lockdown, bei einer sogenannten Release-Party in der Diskothek „Tenne“ in Winterberg vorgestellt. „Da haben wir richtig Halli-Galli gemacht“, sagt er.
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Auftritte im Fernsehen und ein Autogramm für die Lehrerin
Seinen Wechsel vom DJ-Pult an das Mikro sei aber gut überlegt gewesen, sagt Pape. Seine Frau unterstütze ihn dabei. Die Begeisterung bei seinen drei Söhnen (17, 15, 8) ist aber durchaus gespalten. So empfinde sein 15-Jähriger Sohn die Asphalt-Anton-Auftritte als „unangenehm“. Dagegen feiere ihn sein Jüngster „total“. Pape sei es sogar schon mal bei einem Elternsprechtag passiert, dass ihn eine Lehrerin nach einem Autogramm gefragt habe. Er brauche jede Art von Publicity, sagt er. So trat er unter anderem beim Sat1-Frühstücksfernsehen und beim ZDF auf. Weiter Projekte dieser Art seien geplant, verrät er.
Insgesamt fünf eigene Songs hat er schon veröffentlicht. Ein weiteres wird bald veröffentlicht. Neben „Winterberg“, „Borris - Der Alpaka Song“, „Morgenrot“, „Dieser Berg“ auch ein Lied was neben seinem Künstlernamen „Asphalt Anton“ auf seinen eigentlichen Beruf hinweist: „Rüttelplatte“. Denn Pape ist im wirklichen Leben Straßenbauer. Präziser gesagt Maschinenführer, erklärt er. Er sei froh, dass sein Arbeitgeber ihn bei seinem Traum unterstütze. So sei das Unternehmen einverstanden, dass er lediglich vier Tage die Woche arbeite. Denn Asphalt-Anton möchte in der Ballermann-Party-Szene durchstarten, betont er.
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Dazu müsse er weiterhin mediale Präsenz zeigen, Songs veröffentlichen und Auftritte absolvieren. Immer mit dem Ziel: Mallorca. Dem Mekka der deutschen Partyschlager-Szene um Mickie Krause, Mia Julia oder Ikke Hüftgold. Dort will er von berühmten Party-Locations wie dem Bierkönig oder dem Megapark dauerhaft gebucht werden. „Asphalt Anton will ein festes Zuhause auf Mallorca finden. Trotzdem will ich meine Heimat nicht aus dem Auge verlieren“, sagt Thomas Pape und man sieht ihm an seinem Gesichtsausdruck an, wie ernst er es damit meint.