Marsberg-Westheim. Mitarbeiter der Westheimer Brauerei bei Marsberg wollen deutlich mehr Geld. Das sagt die Gewerkschaft NGG. Brauereichef von Twickel äußert sich.

In der Westheimer Brauerei kocht es anscheinend nicht nur im Sudkessel. Die 44 Mitarbeiter der Brauerei Westheim sind unzufrieden. Das meint jedenfalls die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Für den Brauereichef sind das Neuigkeiten.

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„Seit drei Jahren haben die Mitarbeiter keine Lohnerhöhung bekommen. Deshalb hat sich ein Großteil an uns gewandt“, sagt Thorsten Kleile, Geschäftsführer der Gewerkschaft (NGG) Region Detmold-Paderborn, auf Nachfrage der WP. „Die Gewerkschaft hat die Brauerei am Dienstag zu Tarifverhandlungen aufgefordert“, schreibt sie in ihrer Pressemitteilung.

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Das habe er in den sozialen Medien auch gelesen, zeigt sich Brauereichef Moritz Freiherr von Twickel „über die Vorgehensweise der Gewerkschaft sehr überrascht“, wie er gegenüber unserer Zeitung sagt. Seit mindestens 2015 habe er keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt. Bis jetzt liege ihm weder ein Schreiben über den Postweg, noch eine E-Mail bezüglich Tarifverhandlungen vor.

Westheimer Brauerei ist nicht tarifgebunden

„Die Westheimer Brauerei ist nicht tarifgebunden. Sie muss daher die auf der NRW-Ebene ausgehandelten Tarife nicht einhalten“, so die Gewerkschaft in ihrer Pressemitteilung weiter. Nach ihren Informationen hätten die Mitarbeiter seit drei Jahren keine Lohnerhöhung mehr erhalten. Dies sei für viele Menschen in der aktuellen Situation ein Problem. Die Preise für Lebensmittel und Energie steigen immer weiter.

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„Die Kolleginnen und Kollegen in der Westheimer Brauerei sitzen bei der Entwicklung bald buchstäblich auf dem Trockenen“, so die Gewerkschaft. Im Facharbeiterlohn, der nach den Flächentarifverträgen bei 3.795,50 Euro und bei einer 37-Stundenwoche liegt, hätten die Menschen hier einen klaren Nachteil.

Mitarbeiter der Westheimer Brauerei haben sich organisiert

Umsatzeinbußen

Die vergangenen zwei Corona-Jahre hat auch die Westheimer Privatbrauerei auf eine harte Probe gestellt und ihr dramatische Umsatzeinbußen beschert. Im ersten Corona-Jahr war die Fassbierproduktion komplett zum Erliegen gekommen. Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt. Die Fassbierproduktion machte vor Corona über 50 Prozent des Geschäftsanteils aus. Der Umsatzrückgang lag in 2020 und 2021 bei um die 40 Prozent. Jetzt werden wieder Schützenfeste gefeiert mit Westheimer Fassbier.Inzwischen haben alle Brauereien ihre Bierpreise angehoben. Auch die Westheimer. Um wie viel, darüber möchte Moritz von Twickel nicht sprechen. Nur so viel, es reiche vorne und hinten nicht, um die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise auch nur im geringsten abzufangen.Im Handel kostet die Kiste Westheimer ab dem 1. April 12,79 Euro, einen Euro mehr.

Umgerechnet auf die betriebliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden betrage die Differenz um die 1.000 Euro brutto. „Was das für das Krankengeld, Arbeitslosengeld und gar erst für die Rente bedeutet, kann sich jeder vorstellen“, erklärt Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG. „Die Menschen in der Westheimer haben ihre Situation erkannt, sich bei uns organisiert und erwarten nun, dass die Arbeitgeberseite auf die berechtigten Forderungen eingeht und mit uns als Sozialpartner über die Annäherung an die Flächentarifverträge verhandeln wird. Hierfür werden wir uns als NGG einsetzen und uns gemeinsam stark machen“. Thorsten Kleine, Geschäftsführer der NGG erwartet den Beginn erster Gespräche noch vor den Sommerferien.

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Das möchte Moritz von Twickel „nicht weiter kommentieren. Das ist nicht Stil unseres Hauses“, sagt er. „Wir führen ehrliche und vertrauensvolle Gespräche mit unseren Mitarbeitern und haben hier bei uns immer eine betrieblich angemessene Lösung gefunden und vereinbart, wie die meisten Brauereien unserer Größenordnung auch.“ Zum Vergleich: die Krombacher Brauerei sei 100-mal größer als die Westheimer, privat geführte Familienbrauerei. Moritz von Twickel: „Mit unserem Betriebsrat sind wir seit längerem in Verhandlung. Im April habe er letztmalig ein Angebot zur Lohnerhöhung vorgelegt.