Hochsauerlandkreis. Überall steigen die Kosten. Auch bei der Energie. Carsten Peters von der Verbraucherzentrale hat Tipps, die den Geldbeutel dauerhaft schonen.

„Wir haben mehr Anfragen als Berater. Für Beratungen in Arnsberg müssen mittlerweile drei Monate Vorlaufzeit eingeplant werden. Bei Terminen im östlichen HSK sind es vier bis sechs“, sagt Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale im Hochsauerlandkreis. Seit Herbst ist der Andrang auf Hilfestellungen enorm gestiegen. Das Telefon stehe kaum still. Laut Peters wollen seit Ende Februar viele weg von der Gasheizung, Verunsicherung macht sich bei den Verbrauchern breit. Daher gibt er Tipps, wie sich im Alltag derzeit etwas Geld sparen lässt.

Tipp 1: Fernseher

Die Energieklasse des heimischen Fernsehers lässt zu Wünschen übrig? Kein Grund jetzt ein neues Gerät anzuschaffen, um einen Ersatz mit besserem Wert zu erhalten. „Das halte ich nicht für geeignet und wir brauchen die Rohstoffe. Stattdessen lohnt sich der Blick in die Energiespar-Einstellungen.“ Dabei wird das Bild unter anderem leicht dunkler, ein Effekt, der laut Peters aber nach kurzer Zeit nicht mehr auffällt. Wer das Gerät nur für eine Stunde am Tag nutzt, wird dadurch keinen nachhaltigen Effekt merken. Läuft der Fernseher aber stundenlang, lässt sich der Wattverbraucht je nach Gerät beispielsweise halbieren.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Tipp 2: TV-Zubehör

Wer neben dem Fernseher zum Beispiel noch einen DVD- oder Blu-Ray-Player angeschlossen hat und zusätzlich vielleicht auch eine Spielekonsole, sollte laut des Experten eine Strategie fahren. Lieber den Fernseher an eine abschaltbare Steckdose anschließen und an zweite genauso mit dem Zubehör verfahren. So verbrauch die Geräte in Steckerleiste zwei nicht unnötig Energie, wenn lediglich der TV benutzt wird. „Das wirkt wüst, aber so laufen nicht alle Geräte parallel.“ Eine abschaltbare Steckdose kann bei viel genutzten Geräten jährlich schon Einsparungen von bis zu 20 Euro bedeuten.

Lesen Sie auch:Sauerländer dreht Doku über Thrash-Metal-Premiere in Essen

Tipp 3: Heizung

Die sollte seit zwei Wochen bereits auf Sommerbetrieb umgestellt sein. Auch bei den kühlen Nächten muss die Heizung nicht mehr sein. Lediglich Warmwasser sollte zur Verfügung stehen.

Carsten Peters von der Verbraucherzentrale in Arnsberg gibt Tipps zum Thema Heizen. Gerade in der warmen Jahreszeit sollte die Heizung aus sein.
Carsten Peters von der Verbraucherzentrale in Arnsberg gibt Tipps zum Thema Heizen. Gerade in der warmen Jahreszeit sollte die Heizung aus sein. © Privat

Tipp 4: Hitzeschutz

Die Temperaturen steigen also Zeit den Ventilator hervorzuholen oder die Klimaanlage anzuwerfen. „Das kostet sehr viel Strom. Vielmehr sollte jeder schauen, wie die Wärme draußen bleiben kann, zum Beispiel mit Jalousien von außen, die etwas runtergemacht werden.“ Dachjalousien sollten nach Möglichkeit auch genutzt werden, um Wärme aus den Räumen fernzuhalten. Fenster sollten zwischen zwei und drei Uhr nachts geöffnet sein, wenn sich auch das Gemäuer des Hauses und der Boden abgekühlt haben.

Tipp 5: Zweiter Kühlschrank

Für die Grillparty einen zweiten Kühlschrank ein paar Tage nutzen ist in Ordnung, sofern es kein Dauerzustand ist. Sonst läuft auch in diesem Fall ein Stromfresser und kostet ordentlich Geld.

Lesen Sie auch:Älteste Deponie im Sauerland: Drei Rentner und massig Schutt

Tipp 6: Pool

Mit dem schönen Wetter werden im Garten auch gerne kleine Pools aufgebaut. „Die Umwälzpumpen müssen aber nicht durchlaufen. Zwei Mal am Tag zwei bis drei Stunden reichen aus. Wenn beispielsweise viele Kinder gleichzeitig im Wasser sind, kann es auch eine Stunde mehr sein. Hier lohnt sich eine Zeitschaltuhr, damit das nicht vergessen wird.

Tipp 7: Ungedämmte Rohrleitungen

Während die Heizung nicht läuft ist die ideale Zeit, um zu gucken, wie man sich auf die nächste Heizphase vorbereiten kann. Muss die Heizung getauscht werden? Hier kann sich eine Umstellung gegebenenfalls schon nach zwei bis drei Jahren lohnen.

Lesen Sie auch:Ist Milch out? Das sagt die Upländer Bauernmolkerei

Tipp 8: Duschen

Ein weiterer guter Tipp, um Geld zu sparen ist der Einbau eines neuen Duschkopfes. Herkömmliche Duschköpfe verbrauchen in der Regel pro Minute etwa zwölf bis 15 Liter Wasser, modernere Sparköpfe lediglich zwischen sechs und sieben Litern. Das Prinzip eines Spar-Duschkopfes funktioniert ähnlich wie bei herkömmlichen Wasserhähnen. „Darin gibt es ebenfalls solche Einbauten, die Wasser untermischen, damit man das Gefühl hat, es käme ganz viel Wasser aus dem Hahn, obwohl es gar nicht so viel ist. Bei Duschköpfen dieser Art lässt sich als bis zur Hälfte des Wassers und der Energie sparen, die man für die Erwärmung benötigt. Da lässt sich ordentlich sparen“, so Peters. Extrem viel Wasser verbrauchen dahingegen sogenannte „Regen-Duschen“.

Tipp 9: Trockner

Die Sonne scheint? Dann sollte Kleidung nach Möglichkeit auf dem Balkon oder im Garten getrocknet werden und nicht in der Maschine. Geht schnell und kostet nichts.

Tipp 10: Fenster

„Beim Fensterputzen sollte jeder schauen, ob diese überhaupt dicht sind. Sonst entweicht die warme Luft im Winter und kalte kommt hinein. Gleiches umgekehrt im Sommer“, sagt Peters. Man nimmt ein Blatt Papier, klemmt es in den Fensterrahmen und schließt dann das Fenster. Das Blatt sollte natürlich nicht im Bereich des Schließmechanismus’ des Fensters liegen, also etwas ober- oder unterhalb des Fenstergriffs. Wenn sich das Blatt bei geschlossenem Fenster einwandfrei aus dem Rahmen herausziehen lässt, sollte über eine neue Abdichtung nachgedacht werden, beziehungsweise der Vermieter darauf angesprochen werden. Der Vorgang muss ringsherum am Fenster wiederholt werden, um auf Nummer sicher gehen zu können.

Lesen Sie auch:Brilon: Das sind die häufigsten Probleme beim Fahrradkauf

Bonustipp: Fahrrad

„Ganz wichtig: Was kann ich mit dem Fahrrad erledigen und was nicht? Das ist eine der deutlichsten Einsparquellen und mit einem E-Bike sind auch Berge kein Problem.“ Gutes Wetter natürlich vorausgesetzt.