Köln. Grammy-Gewinner Purple Disco Machine begeisterte im Kölner E-Werk mit vielen Live-Elementen und zauberte seinen Fans ein Dauer-Lächeln ins Gesicht.
Wenn ein DJ zu einer Live-Show lädt, stellt sich schnell die Frage, wie viel „live“ in einer Show aus dem Genre der elektronischen Musik stecken kann. Das erste Lied bei Purple Disco Machine im prall gefüllten Kölner E-Werk am Freitagabend war dann auch direkt eine Ansage: Flankiert von einem Keyboarder und einem Schlagzeuger thronte der Dresdener DJ und Musik-Produzent Tino Piontek mit riesigem Equipment auf der Bühne, während vor ihm Sängerin Sophie Scott (Sophie and the Giants) ihren gemeinsamen Hit „In The Dark“ ins Mikro schmetterte. Purple Disco Machine wollte weit mehr als einen klassischen DJ-Auftritt hinlegen und hatte dafür mehrere Sängerinnen und Sänger sowie Musiker mitgebracht, um seinen Fans ein mitreißendes Live-Erlebnis zu bieten.
Dazu führte der 44-Jährige das Publikum in sein musikalisches „Paradise“ - so hat Piontek sein neues Album genannt. In Köln zeichnete er ein Paradies aus wechselnden Strand-Bildern, bunten Farben sowie flackernden Schweinwerfern und einer glitzernden Disco-Kugel. Immer wieder an seiner Seite: Vier Tänzerinnen und Tänzer, die per Zeitmaschine direkt aus dem berühmten New Yorker Club „Studio 54“ ins E-Werk katapultiert schienen. Dazu kam dieser für jedes Tanzbein unwiderstehliche Groove, der sich durch den gesamten Abend in der zur pulsierenden Disco umfunktionierten Eventstätte zog.
Der Gute-Laune-Sound von Purple Disco Machine besteht aus treibenden Rhythmen, wohl-klingenden Harmonien und eingängigen Gesangs-Parts mit hohem Wiedererkennungswert. Bei der Produktion eines neuen Songs startet Piontek stets mit Drums und Bass: „Wenn der Groove einmal da ist und ich selbst anfange zu tanzen, dann fällt es mir viel leichter Melodien zu finden und den Song zu schreiben“, erzählte er jüngst in einem Interview mit Musik-Journalist Markus Kavka.
Purple Disco Machine lehnte Anfrage zu Taylor Swift ab
Dieser Produktionsweg hat aus Purple Disco Machine einen international erfolgreichen Star-DJ und Musik-Produzenten gemacht, der für berühmte Festivals wie Coachella und Tomorrowland gebucht wird. Seine Hits werden seit Jahren im Radio rauf und runter gespielt und haben längst die Marke von einer Milliarde Streams geknackt. Dazu produzierte er Remixe für internationale Stars wie Elton John, Lady Gaga, Dua Lipa und gewann sogar 2023 einen Musik-Grammy für seine Version von Lizzos Single „About Damn Time“.
Dem Management von Taylor Swift hat er gleichwohl jüngst eine Absage bei einer Remix-Anfrage erteilt: „Ich habe zu der Zeit mein neues Album produziert, worauf ich komplett fokussiert war. Wenn ich mich für etwas entscheide, stecke ich da meine komplette Kreativität und Energie rein“, erzählte Piontek im Interview mit der Redaktion.
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Das Ergebnis bekamen die Fans im E-Werk präsentiert und waren sichtlich als auch hörbar begeistert. Dabei sang nicht nur die Britin Sophie Scott weitere Hits wie „Paradise“ und „Hypnotized“. Ihr Landsmann Julian Perretta performte „Substitution“ live und die isländische Sängerin ASDIS „Beat Of Your Heart“. Ebenso umjubelt war der Auftritt von Schauspieler und Musiker Friedrich Liechtenstein, der mit Purple Disco Machine das Lied „Die Maschine“ aufgenommen hatte.
Purple Disco Machine zauberte Dauerlächeln ins Gesicht
Neben den Live-Elementen gab es dann doch auch einen klassischen DJ-Part, bei dem Piontek das Publikum in die Disco-Ära der 70er, 80er und 90er Jahre mit Songs von Steve Winwood, Human League, Madonna und Technotronic zurückversetzte. Hier baute er prägnante Melodien und Refrains geschmeidig in seine Disco-, Funk sowie Synthiepop-Parts ein und überraschte mehrfach mit Song-Kreationen.
Die Show von Purple Disco Machine hat in Köln vielen Besuchern ein Dauerlächeln ins Gesicht gezaubert. Ein kleiner Wermutstropfen war der Schluss-Akkord. Piontek kündigte etwas plötzlich „Hypnotized“ als letztes Lied des Abends an, ließ sich und Sängerin Sophie Scott noch einmal feiern, verabschiedete sich mit seiner Crew und ließ dann die zahlreichen Zugabe-Rufe seiner Fans ungehört im E-Werk verhallen.
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