Lost Frequencies über Tomorrowland: Das Publikum ist besonders
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Boom. Lost Frequencies erzählt, warum es ihm wichtig ist, positive Stimmung zu verbreiten und was ihn am Tomorrowland-Festival und den Gästen so fasziniert.
Lost Frequencies ist definitiv einer der sympathischsten und entspanntesten Künstler der EDM-Szene. Regelmäßig umarmt er das Publikum mit seiner Gute-Laune-Musik. Zuletzt produzierte er für Tom Odell eine neue Version des Songs „Black Friday“ und zelebriert den Text musikalisch: „I wanna go party, I wanna have fun, wanna be happy, could you show me how it’s done?“ Im Interview erklärt Lost Frequencies, warum es ihm wichtig ist, positive Vibes zu verbreiten und was ihn am Tomorrowland-Festival und seinen Gästen so fasziniert.
Lost Frequencies: „Die Mainstage beim Tomorrowland war schon immer etwas Besonderes. Dieses Jahr haben sie mit den vielen neuen LED-Screens noch ein Level draufgelegt. Die Bühne ist mit so vielen kleinen Details ausgestattet, dass man stundenlang davor stehen kann und trotzdem immer wieder neue schöne Dinge entdeckt. Für mich ist die Mainstage einfach überwältigend. Umso glücklicher bin ich, dass ich dort auftreten kann.“
Worin bestand der Unterschied zwischen Deiner Mainstage-Performance und Deinem Auftritt auf der „Lost Frequencies & Friends“-Bühne?
Lost Frequencies: „Für die Hauptbühne versuche ich hauptsächlich, meine eigenen Tracks mit ein paar Remixen, die ich gemacht habe, und anderen Tracks, die ich mag, zu mischen. Viele Leute kommen wegen des Gesamterlebnisses zur Hauptbühne, manche nicht speziell wegen mir. Am Samstag war ich Gastgeber meiner eigenen Lost Frequencies & Friends-Bühne in der Library, wo ich das Gefühl habe, dass die Leute speziell kommen, um mich zu sehen. Dort werde ich mich hauptsächlich auf meine eigene Musik konzentrieren.“
„Beim Tomorrowland herrscht ganz besondere Atmosphäre“
Du warst schon auf so vielen großen Festivals, aber hast Tomorrowland zur absoluten Nummer 1 erklärt – was macht das Festival so besonders?
Lost Frequencies: „Das Besondere am Tomorrowland ist das Publikum. Es kommt aus so vielen verschiedenen Ländern und Teilen der Welt. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre - wenn man sich umschaut, da stehen Leute aus Argentinien und auch Asiaten direkt neben einem. Jeder tanzt und reagiert auf unterschiedliche Weise und auf verschiedene Lieder. Manche Leute drehen durch, wenn andere ganz entspannt sind. So entsteht ein schöner Energiemix für alle.“
Du bist hier beim Festival viel unterwegs – was sind deine Lieblings-Orte?
Lost Frequencies: „Ich gehe gerne bei Sonnenuntergang herum, weil es nicht zu heiß ist.“ (lacht) „Ich habe nicht wirklich einen Lieblingsplatz – ich liebe es, die Leute zu sehen, die verrückte Sachen wie außergewöhnliche Hütten tragen, wenn ich herumlaufe. Und es ist schön zu sehen, wenn die Leute eine tolle Zeit haben.“
Du legst großen Wert auf Live-Elemente in deiner Performance – willst Du dem Publikum mehr bieten als ein einfaches DJ-Set?
Lost Frequencies: „Vor zwei Jahren habe ich hier auf der Hauptbühne von Tomorrowland eine komplette Live-Show gemacht. Das war eine große Herausforderung für mich und ich war sehr gestresst, denn bei Crossover-Festivals hat man normalerweise eine Umbauzeit von 30 bis 40 Minuten, um das Equipment aufzubauen und zu überprüfen. Bei Tomorrowland kommt man auf die Bühne und es geht sofort los. Es war das erste Jahr nach Covid, also hatten wir drei Festivalwochenenden und die Investition hat sich gelohnt.“
Was gefällt Dir daran, live mit Instrumenten und Musikern auf der Bühne aufzutreten?
Lost Frequencies: „Ich wollte das machen, weil ich eher aus der Produktion als aus dem DJ-Bereich komme. Mit den Live-Shows konnte ich zeigen, dass Lost Frequencies nicht nur ein DJ-Act ist. Ich habe fünf Jahre lang Live-Shows gemacht, aber jetzt kehre ich zu DJ-Sets zurück, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, etwas schneller zu reisen und ich heute und morgen bei Tomorrowland als DJ auftreten kann, weil es nicht so kompliziert ist.“
Du hast gerade einen Remix des Songs „Black Friday“ von Tom Odell veröffentlicht – wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Tom Odell? Ich finde es sehr interessant, dass Du nur den Text mit den positiven Vibes aus Tom Odells Original übernommen und den melancholischen Teil größtenteils weggelassen hast…
Lost Frequencies: „Tom Odell hat mich gefragt, ob ich einen Edit machen könnte, weil ihm mein Song „In My Bones“ mit David Kushner gefallen hat. Es gab keine konkreten Vorgaben, es sollte nur etwas mehr Uptempo sein. Ich habe sofort zugesagt, weil es die Art von Musik ist, die ich persönlich mag. Ich höre gerne Indie-Rock. Ich habe dann ein bisschen mit den Texten experimentiert, um zu sehen, was gut funktioniert. Es gibt auch noch eine andere Version mit anderem Text, aber die war mir etwas zu traurig. Und ich wollte nicht zu viele Vocals verwenden, sondern zurück zu dem Stil, den ich 2015 hatte. Mit weniger Vocals, einem eingängigen Feeling und mit Instrumenten, die die Vocals richtig in Stimmung bringen.“
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Bei vielen Deiner Songs und Texten habe ich das Gefühl, dass Du eine positive Stimmung vermitteln möchtest. In einem anderen Song gibt es zum Beispiel die Zeile „Alles wird gut“ – ist das Deine Botschaft an Deine Fans?
Lost Frequencies: „Besonders Tomorrowland hat die Atmosphäre, in der ich neue Sachen ausprobieren kann. Auf meinem Album gibt es einen Track mit schönem Text, der Positivität ausstrahlt. Wenn die Leute das Lied hören und eine Verbindung dazu aufbauen, ist das großartig, vor allem, wenn alle mitsingen und man Gänsehaut bekommt. Das ist ein schöner Moment für mich. Ich habe auch einen neuen Track mit positiven Vibes, den ich auf der Mainstage gespielt habe. Der ist noch nicht ganz fertig, weil ich einfach sehen wollte, wie das Publikum reagiert. Dann wird es wahrscheinlich meine nächste Single.“
Was hast Du in den nächsten Wochen geplant?
Lost Frequencies: „Die letzten Monate waren ziemlich stressig – ich habe mein neues Album fertiggestellt und bin dann auf Tour gegangen. Ich freue mich darauf, in der nächsten Zeit einfach mal ein bisschen zu entspannen… – obwohl ich auf jeden Fall wieder ins Studio gehen werde. Ohne Erwartungen – einfach nur, um Spaß zu haben.“
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