Gelsenkirchen. Für Gelsenkirchenerin Christiane war Urlaub lange unvorstellbar. Doch dann konnte sie ihrer Tochter (11) zum ersten Mal das Meer zeigen.

Bald starten in NRW die Sommerferien. Entspannte Tage am Meer verbringen, in den Bergen wandern oder ein neues Land entdecken? Das können sich viele Familien in Deutschland nicht mehr leisten. Besonders betroffen sind Alleinerziehende. Nahezu jedem zweiten alleinerziehenden Elternteil fehlt für eine Woche Urlaub im Jahr das Geld. Das zeigen aktuelle Zahlen vom Statistischen Landesbetrieb IT.NRW. Auch Christiane aus Gelsenkirchen konnte bisher erst einmal mit ihrer Tochter (11) verreisen. Hier erzählt die 45-Jährige von ihren Erfahrungen und zukünftigen Urlaubs-Plänen:

„Ich bin schon seit der Geburt meiner Tochter alleinerziehend. Ich konnte deshalb länger nicht arbeiten. Da war an Urlaub nicht zu denken. Jetzt habe ich aber wieder einen Job – und konnte es mir im letzten Jahr auch zum ersten Mal leisten, mit meiner Tochter zu verreisen.

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Zusammen mit einer anderen alleinerziehenden Mutter und ihrer Tochter haben wir eine Woche an der Ostsee verbracht. Wir haben da echt ein Schnäppchen gemacht: Für die Ferienwohnung haben wir insgesamt nur 730 Euro inklusive Kurtaxe gezahlt.

Gelsenkirchenerin: „Meine Tochter hat zum ersten Mal das Meer gesehen“

Der Urlaub war eine besondere Erfahrung für uns. Meine Tochter hat zum ersten Mal das Meer gesehen. Wir waren die meiste Zeit am Strand. Wir haben aber auch Ausflüge gemacht, zum Beispiel nach Hamburg oder Flensburg. Die Spritkosten kamen also noch dazu.

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Dafür haben wir ansonsten kaum etwas ausgegeben. Einmal sind wir ins Restaurant gegangen, ansonsten haben wir immer selbst gekocht. Klar, so ein All-Inclusive-Urlaub, in dem man sich um nichts kümmern muss, wäre auch toll gewesen. Aber das war nicht drin.

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In diesem Jahr bleiben wir tatsächlich ganz zuhause. Durch die EM habe ich aber auch nicht das Bedürfnis wegzufahren. Man kann so viele spannende Leute aus ganz Europa kennenlernen. Besonders nett finde ich die Engländer und Schotten. Deshalb überlege ich jetzt, ob ich nächstes Jahr mit meiner Tochter nach Großbritannien fahre. Mir bleibt ja noch ein Jahr Zeit, um Geld zu sparen.“

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