Berlin. Ernährung spielt bei unserer Gesundheit eine entscheidende Rolle. Mit einer neuen Diätform soll man sogar biologisch jünger werden.
Auch wenn man sich das als Kind oder Teenager kaum vorstellen kann, hegt ein Großteil der Bevölkerung ab einem gewissen Alter den Wunsch, wieder ein paar Jahre jünger zu sein. Obwohl das rein wissenschaftlich wohl nie möglich sein wird, kann man zumindest sein biologisches Alter nach unten korrigieren.
Heißt: Der Körper ist zum Beispiel zwar 50 Jahre alt, dank guter Ernährung und ausreichender Bewegung entspricht er aber der Verfassung eines 40-Jährigen. Forscher der University of Southern California in Los Angeles haben jetzt in einer Studie herausgefunden, dass man seinen Körper mithilfe der sogenannten Fast-Mimicking-Diät (FMD), auch bekannt als Scheinfasten, deutlich verjüngen kann.
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Was ist die Fast-Mimicking-Diät?
Bei der FMD handelt es sich um eine Art Fasten-Diät. Dabei wird für fünf Tage im Monat eine Wasserfastenkur nachgeahmt. Diese Tage werden allerdings nicht am Stück, sondern in drei bis vier Zyklen durchgeführt. Also: eine Woche im Monat für zwei Tage, die anderen Wochen dann je einen Tag.
Die Diätwilligen dürfen dabei jedoch Suppen, Energieriegel, Energydrinks, Tees sowie Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, die einen hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen und für den Körper essenzielle Fettsäuren beinhalten. So wird die Nährstoffzufuhr abgesichert. Die restlichen Tage des Monats ernährt man sich dann „normal“.
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In früheren Studien hatten die kalifornischen Forscher rund um Studienleiter Prof. Valter Longo bereits herausgefunden, dass diese Fastendiät die Regeneration von Stammzellen fördert, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie vermindert und Anzeichen von Demenz bei Mäusen verringern konnte.
Zusätzlich wurde die FMD mit der Verringerung des Risikos für Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten und andere altersbedingte Krankheiten beim Menschen in Verbindung gebracht. Ob sich die Diät auch auf das biologische Alter auswirken kann, war bisher noch nicht erforscht.
Studie zeigt: Körper verjüngt sich deutlich
Für die Studie wurden rund hundert Probanden im Alter zwischen 18 und 70 Jahren ausgewählt. Anschließend wurden die Studienteilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe befolgte die FMD, die andere diente als Kontrollgruppe und hatte keine besonderen Ernährungsvorgaben. Anschließend wurden die Daten beider Gruppen miteinander verglichen.
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Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die die FMD durchgeführt hatten, wiesen deutlich weniger Risiko-Anzeichen für Diabetes auf. Zudem war das Bauchfett deutlich zurückgegangen. Besonders spannend: Das biologische Alter der Probanden sank um durchschnittlich 2,5 Jahre, was sich unter anderem an der Funktionsfähigkeit der Zellen und des Gewebes erkennen lässt.
Laut Studienleiter Longo untermauert das Studien-Ergebnis die Wirksamkeit der Ernährung als kurzfristige, regelmäßige und realisierbare Diätform. Sie kann den Menschen helfen, ihr Krankheitsrisiko zu verringern und ihre Gesundheit ohne umfassende Änderungen des Lebensstils zu verbessern.