Wiesbaden. Der Bau von 63.900 Wohnungen wurde allein von Januar bis März diesen Jahres genehmigt. Das waren 8500 Wohnungen mehr als im ersten Quartal des Jahres 2013. Der Aufschwung im deutschen Wohnungsbau hält somit weiter an. Grund dafür könnten niedrige Zinsen und wachsende Renditeaussichten sein.

Der Aufschwung im deutschen Wohnungsbau hält an. Von Januar bis März wurde der Bau von rund 63.900 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 15,3 Prozent oder rund 8500 Wohnungen mehr als im ersten Quartal 2013. Damit wurden so viele Wohnungen genehmigt wie in keinem anderen ersten Jahresquartal seit 2006. Niedrige Zinsen und wachsende Renditeaussichten wegen steigender Mieten und Kaufpreise dürften der Grund für die anhaltend positive Entwicklung sein.

Besonders Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zogen mit einem Plus von 22,5 Prozent kräftig an. Bei Einfamilienhäusern gab es hingegen nur einen leichten Zuwachs um rund ein Prozent. Das sei für Mieter eine gute Nachricht, sagte Ulrich Ropertz, Sprecher des Deutschen Mieterbunds. "Eine Entlastung kann es aber erst durch den tatsächlichen Bau dieser Wohnungen geben." Der Mieterbund rechnet damit, dass vor allem Wohnraum im hochpreisigen Segment entstehen.

Mietpreisbremse werde sich negativ auswirken

"Zumindest zeigen die Zahlen, dass die Mietpreisbremse den Bau nicht zum Erliegen bringt, wie die Eigentümer argumentieren", sagte Ropertz. Dem widersprach der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW): Die Mietpreisbremse werde sich nach einigen Jahren negativ auswirken, sagte Sprecherin Katharina Burkardt. Der Verband sprach sich für eine Zweckbindung für Mittel der Sozialen Wohnraumförderung aus und forderte, Grundstücke auf Länderebene nicht mehr für den höchsten Preis, sondern das beste Baukonzept zu vergeben.

Von den bis März genehmigten Wohnungen waren 56.043 in Neubauten, 11,4 Prozent mehr als 2013. Im ersten Quartal des Jahres seien nicht nur Umsatz und Produktion der Bauindustrie gut gewesen, sagte der Sprecher des Verbandes der Bauindustrie, Heiko Stiepelmann. "Die Genehmigungszahlen sind ein Frühindikator dafür, dass sich die gute Baukonjunktur halten wird." Die Prognose von fünf Prozent Wachstum im Wohnungsbau werde der Verband in den kommenden Tagen voraussichtlich nach oben verbessern. (dpa)