Berlin. Eine aktuelle Studie zeigt: Immobilien als Altersvorsorge sind nicht immer die beste Wahl. Vor allem kommt es auf die Region und den Stadtteil an. Gebiete können auf- oder abwerten. Insgesamt wird die Zahl der Wohnungsnachfragen ab 2020 sinken. In den Ballungszentren wachse sie hingegen weiter an.

Eine Wohnimmobilie ist für die Altersvorsorge nicht immer die beste Wahl. Wenn das Eigenheim auf lange Sicht etwas abwerfen soll, muss es in der richtigen Region liegen, ergab eine am Montag vorgestellte Untersuchung des Beratungsunternehmens Empirica. Manchmal komme es sogar auf den Stadtteil an. "Man muss höllisch aufpassen, wo man investiert", sagte der Ko-Autor der Studie, Ulrich Pfeiffer, in Berlin.

In Deutschland werde die Nachfrage nach Wohnungen von 2020 an insgesamt sinken. In einigen Ballungszentren wachse die Zahl der Privathaushalte aber weiter. Der Prognose zufolge werden dort künftig eher Ein- und Zweifamilienhäuser als Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gesucht. Auftraggeber der Empirica-Studie ist das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), das von der Deutschen Bank und der Zurich Gruppe Deutschland getragen wird.

Nachfrage steigt nicht mehr überall

Die vergangenen 30 Jahren hätten bei den Immobilienpreisen immer wieder Auf- und Abschwungphasen gezeigt, sagte Empirica-Autor Reiner Braun. Ebenso hätten sich die Mieten in Zyklen mal schwächer, mal stärker erhöht. Heute steige die Nachfrage aber nicht mehr überall. Sei es früher vor allem auf die Lage des Objekts innerhalb einer Gemeinde angekommen, so müsse man nun vor allem auf die Region achten.

Auch nach 2020 werden in Wachstumsregionen wie München und Berlin die Zahl der Haushalte steigen - und mit ihr wohl auch die Immobilienpreise. In Regionen, in denen die Bevölkerungszahl schrumpfe, seien "anspruchsvolle Nischenprodukte" für Familien, Senioren oder Singles gefragt. Die Studie hat das Phänomen der "Schwarmstädte" ausgemacht. 20- bis 35-Jährige konzentrierten sich heute stärker auf bestimmte Städte als früher. Leipzig sei ein aktuelles Beispiel dafür, sagte Braun.

Innerhalb der Städte vollziehen sich zeitgleich unterschiedliche Trends, wie die Studienleiter beobachtet haben. Es entwickelten sich angesagte innerstädtische Familienviertel, traditionelle Familiengebiete am Stadtrand, Studentenviertel und Arbeiterkieze. "Vor allem gibt es keine Garantie für eine stabile Entwicklung. Gebiete können auf- oder abwerten. (dpa)