Düsseldorf. . Das Wohnen in NRW wird teurer. 2012 erhöhte sich bei Neuvermietungen die durchschnittliche Kaltmiete um 5,6 Prozent auf 6,05 Euro pro Quadratmeter und Monat. Eigentumswohnungen verteuerten sich durchschnittlich um 9 Prozent. Das geht aus dem „LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2013“ hervor.
Die hohe Wohnungsnachfrage lässt die Mieten in NRW deutlich steigen. Laut LEG-Wohnungsmarktreport stieg die durchschnittliche Kaltmiete für neu vergebene Wohnungen von März 2012 bis März 2013 landesweit um 5,6 Prozent auf 6,05 Euro pro Quadratmeter. Ebenso verteuerten sich die Nebenkosten für Wärme, Müll und Ähnliches: Sie liegen in NRW im Schnitt bei 3,07 Euro pro Quadratmeter und Monat.
Am teuersten wohnt es sich nach wie vor in Köln und Düsseldorf, wo Neumieter neun Euro und mehr auf den Tisch legen müssen. Aber auch im Ruhrgebiet zogen die Mieten kräftig an. Mit 6,6 Prozent auf 5,89 Euro fiel das Plus in Mülheim besonders satt aus. Landesweit verzeichneten nur der Kreis Höxter und Bottrop ein Minus.
18,9 Prozent des Einkommens fürs Wohnen
Laut LEG-Marktbericht geben die Haushalte inzwischen 18,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Miete und Nebenkosten aus. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 18,0 Prozent. Ein Ende des Preisanstiegs vermag LEG-Chef Thomas Hegel nicht zu erkennen. Er erwartet allenfalls eine Abflachung des Mietpreisanstiegs. „Die Kaufkraft in NRW steigt. Das birgt Mieterhöhungs-Potenzial“, so LEG-Vorstand Holger Hentschel.
Ins Kontor für die Mieter schlagen aber auch verstärkt die Nebenkosten. Heizen wird aufgrund steigender Energiekosten immer teurer. Und auch die Kommunen langen bei Gebühren für Müll, Abwasser, Straßenreinigung und Grundsteuer immer kräftiger hin.
Obwohl die Energiekosten durch die Decke gehen, beobachtet die LEG nicht, dass Neumieter bei der Wohnungswahl auf den energetischen Status des Hauses schauen. „Ausstattungsmerkmale wie ein modernes Badezimmer stehen im Vordergrund“, so Vorstand Hentschel.
Wohnung im Schnitt 73 Quadratmeter groß
Das dürfte auch erklären, warum der Mietanstieg in hochwertigen Wohnungen in guten Lagen besonders hoch ausfiel. Im oberen Segment kostet der Quadratmeter inzwischen 11,41 Euro. Das ist ein Plus von 15,3 Prozent gegenüber 2011/12.
Einfache Wohnungen verteuerten sich indes durchschnittlich nur um 3,3 Prozent auf 4,25 Euro. Wohnen wird aber auch teurer, weil Wohnungen größer werden. 2011/12 betrug die Durchschnittsfläche noch 71,9 Quadratmeter, 2012/13 bereits 72,9 Quadratmeter.
Bei Neubau Eigentum im Fokus
Zuzüge aus dem Ausland, aber auch die wachsende Studentenzahl und der Trend zu Single-Haushalten führen dazu, dass die Leerstandsquote sinkt. Im Hochsauerlandkreis (11,5 Prozent), aber auch in Krefeld (6,3 Prozent) gibt es unter anderem die meisten leerstehenden Wohnungen. Der NRW-Schnitt liegt bei 3,4 Prozent.
Die hohe Nachfrage kurbelt auch das Neubau-Geschäft an. Laut LEG-Marktbericht wurden 2012 in NRW knapp 40 000 neue Wohnungen genehmigt – 1167 mehr als im Vorjahr. Die meisten Bauprojekte liegen danach in den Wachstumsregionen Köln, Düsseldorf und Bonn.
Dabei handele es sich zumeist aber um Eigentumswohnungen, für die am Markt um neun Prozent höhere Preise erzielt werden könnten als noch 2011/12. Einfache Eigentumswohnungen wurden sogar um 22,9 Prozent teurer.