Berlin. . Bahnchef Grube kommt über Umwege wohl doch an sein Ziel. Er baut die Führungsstruktur des Konzerns schrittweise um. So scheint der Weg für Ex-Kanzleramtschef Pofalla zur Bahn frei.
Die Deutsche Bahn will Anfang 2015 in der Führungsebene die Aufgabenbereiche Wettbewerb, Politik und Regulierung zusammenlegen. Vorstandschef Rüdiger Grube legte das Konzept dafür am Mittwoch dem Aufsichtsrat vor, wie anschließend aus Kreisen des Kontrollgremiums verlautete. Der Plan könnte es dem früheren Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) doch noch ermöglichen, in der Chefetage der Bahn einzuziehen. Das hatte im Januar heftige Kritik hervorgerufen, auch wegen des kurzen Zeitraums zwischen politischem Amt und Posten bei dem bundeseigenen Unternehmen.
Der neue Bereich "Wettbewerb, Politik und Regulierung" werde am 1. Januar 2015 eingerichtet und solle von einem Generalbevollmächtigten geleitet werden, hieß es in den Aufsichtsratskreisen. Für einen künftigen Amtsträger müsse eine "angemessene Karenzzeit" gelten. Es werde kein zusätzlicher Vorstandsposten geschaffen. Schließlich solle bei dem geplanten Umbau unterm Strich mindestens eine Million Euro pro Jahr eingespart werden. Der Aufsichtsrat habe Grubes Vorlage zur Kenntnis genommen.
Vorstandsposten für Politikkontakte und Europa werden bald frei
Um die Politikkontakte kümmert sich bei der Bahn der Fachbereichsleiter Georg Brunnhuber. Für europäische Angelegenheit ist der Konzernbevollmächtigte Joachim Fried zuständig. Brunnhuber und Fried werden in nächster Zeit in Rente gehen. Über die mögliche Übernahme des neue Aufgabenbereichs durch Pofalla war in der Presse bereits berichtet worden. Der Bereich könne demnach später mit dem Vorstandsressort für Recht und Datenschutz zusammengelegt werden, das derzeit Gert Becht führt. Bechts Vertrag läuft Ende Februar 2017 aus.
An diesem Donnerstag stellt die Bahn in Frankfurt ihre Bilanz für 2013 vor. Laut Konzernkreisen standen unter dem Strich 649 Millionen Euro Gewinn nach 1,48 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Das Unternehmen soll angesichts dessen mit 200 Millionen Euro deutlich weniger Dividende an den Bund als Eigentümer zahlen. Im Jahr zuvor hatte der Konzern noch eine Dividende von 525 Millionen Euro abgeführt. (dpa)
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