Essen. Beim Verkauf seines US-Stahlwerks hat ThyssenKrupp eine weitere Hürde genommen. Die Trennung von dem ebenfalls zum Verkauf stehenden Werk in Brasilien steht dagegen erst “mittel- bis langfristig“ auf dem Programm.

Der geplante Verkauf des ThyssenKrupp-Stahlwerks in den USA kommt voran. Die US-Wettbewerbsbehörden stimmten dem Verkauf zu, wie der Konzern am Donnerstag in Essen mitteilte. Offen ist noch die Freigabe von Wettbewerbshütern in anderen Ländern. Nähere Angaben dazu wollte ein ThyssenKrupp-Sprecher auf Anfrage nicht machen.

ThyssenKrupp hatte sich Ende November mit einem Konsortium um Weltmarktführer ArcelorMittal und Nippon Steel auf einen Verkauf geeinigt. Der Preis lag bei 1,55 Milliarden Dollar (1,14 Mrd Euro). Zusätzlich verpflichten sich die Käufer, Rohstahl aus dem ThyssenKrupp-Stahlwerk in Brasilien abzunehmen.

Die beiden Werke in Übersee hatten ThyssenKrupp in eine tiefe Krise gestürzt. Drei Jahre in Folge schrieb der Konzern deshalb Milliarden-Verluste. ThyssenKrupp hatte ursprünglich beide Fabriken verkaufen wollen. Von dem Stahlwerk in Brasilien wolle sich der Konzern nun "mittel- bis langfristig" trennen, hatte Konzernchef Heinrich Hiesinger zuletzt angekündigt.

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Werk in Brasilien lastet "bleischwer" auf dem Konzern

Das Werk in Brasilien gilt als Hauptquelle der Milliardenverluste. ThyssenKrupp hatte die Gesamtkosten für beide Stahlwerke auf rund zwölf Milliarden Euro beziffert. Bis heute lasteten die misslungenen Investitionen in das Stahlgeschäft in Übersee "bleischwer" auf dem Konzern, hatte Hiesinger vor knapp zwei Wochen bei der Hauptversammlung in Bochum gesagt. Trotz Rückschlägen sei der Umbau aber auf einem guten Weg, so der Konzernchef. (dpa)