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Der Industriekonzern Thyssen-Krupp hat seine Aktionäre um mehr Zeit für eine „grundlegende Erneuerung“ gebeten. Thyssen-Krupp sei auf dem richtigen Weg und könne messbare Erfolge nachweisen, sagte Konzern-Chef Heinrich Hiesinger bei der Hauptversammlung gestern in Bochum. Der Konzern werde nach einem Verlust von 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr erneut keine Dividende ausschütten.

Der Stahlkonzern wälzt unter anderem durch die Probleme mit seinen Stahlwerken in den USA und Brasilien einen immensen Schuldenberg vor sich her. Im Geschäftsjahr 2012/2013, das bis Ende September lief, drückte Thyssen-Krupp eine Schuldenlast von fünf Milliarden Euro. Das Stahlwerk in den USA hat der Konzern nach langer Käufersuche veräußert, das Schwesterwerk im brasilianischen Rio de Janeiro verbleibt dagegen bei ThyssenKrupps brasilianischer Gesellschaft CSA.

Für das laufende Geschäftsjahr, das am 1. Oktober 2013 begann, erwartet Hiesinger eine deutliche Besserung in Richtung eines ausgeglichenen Ergebnisses. Ein Ergebnis mit einer schwarzen Null dürfte für eine Dividendenzahlung aber nicht ausreichen. Auch in den vergangenen zwei Jahren konnte Thyssen-Krupp keine Gewinnbeteiligung ausschütten. Die Aktionäre sind aber nicht nur mit der ausbleibenden Dividende unzufrieden. Während der DAX im vergangenen Jahr 25 Prozent zulegte, ging das Wachstum an Thyssen-Krupp vorbei: Die Aktie gewann nur um 0,39 Prozent.