Detroit. Der Manager der Opel-Mutter General Motors (GM), Nick Reilly, wird ab sofort übergangsweise die Verantwortung für das Geschäft von Opel und Vauxhall in Europa übernehmen. Das teilte GM am Dienstag in Detroit mit. Vorstandschef Henderson sichert Opel zudem mehr Eigenständigkeit im Konzern zu
Opel und die Schwestermarke Vauxhall in Großbritannien bekommen einen neuen Chef. Der Leiter des internationalen Geschäfts bei der US-Opel-Mutter General Motors (GM), Nick Reilly, werde ab sofort die Verantwortung für Opel und Vauxhall in Europa übernehmen, teilte GM am Dienstag in Detroit mit. Reilly sei der «richtige Mann, um das Unternehmen in dieser Übergangsphase zu führen», erklärte GM-Chef Fritz Henderson. Demnach dürfte Reilly vermutlich nur vorübergehend die Geschicke von Opel lenken.
Der Brite Reilly werde für eine «schnellstmögliche Normalisierung des Geschäftsbetriebs» von Opel arbeiten, erklärte GM. Opel-Chef Hans Demant soll demnach weiterhin Chef der Opel-Geschäftsleitung bleiben und mit Reilly zusammenarbeiten. Über die Berufung Reillys war bereits in den vergangenen Tagen spekuliert worden. GM hatte vergangene Woche angekündigt, nach einem monatelangen Verhandlungspoker Opel nun doch behalten und selbst sanieren zu wollen. Am Dienstag war GM-Chef Fritz Henderson zu Gesprächen in Rüsselsheim, um unter anderem mit dem Betriebsrat über die Zukunft von Opel zu sprechen.
Opel soll in AG umgewandelt werden
In einem Gespräch mit Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hat Henderson dem deutschen Autohersteller ein hohes Maß an Eigenständigkeit innerhalb des GM-Konzerns in Aussicht gestellt. Franz sagte am Dienstag in Rüsselheim, ein wichtiges Indiz dafür sei die geplante Umwandlung von Opel in eine Aktiengesellschaft. «Damit kann General Motors zeigen, ob die Eigenständigkeit von Opel ernst gemeint ist», fügte er an. In der vorigen Woche hatte GM überraschend angekündigt, sein deutsches Tochterunternehmen doch nicht verkaufen zu wollen.
In dem «langen, ausführlichen Gespräch» am Dienstagvormittag habe Henderson ihm «bekräftigt, dass Opel in Europa wieder zu alter Stärke geführt werden soll», berichtete Franz, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Opel ist. Sie seien beide der Meinung, dass GM große Anstrengungen unternehmen müsse, «um das verlorene Vertrauen bei den Beschäftigten, der Öffentlichkeit und der Politik wieder zu gewinnen».
Franz sagte, als nächsten Schritt erwarte die Arbeitnehmervertretung für Opel einen umfassenden Unternehmensplan bis 2014 mit einem soliden Finanzierungskonzept. «Wir wissen, wo die wichtigen Stellschrauben für eine erfolgreiche Zukunft von Opel sind. Unter diesen Gesichtspunkten werden wir den Plan von GM bewerten und entscheiden, ob wir in weitere Gespräche oder Verhandlungen einsteigen», betonte Franz. (afp/ddp)